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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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MacDougall, das vierte Opfer, war zuletzt am Samstagnachmittag gesichtet worden, als sie mit ihrem Hund im Holland Park spazieren ging. Das tat sie jeden Tag, wenn auch für gewöhnlich abends. Am Nachmittag hatte man sie vor einem Café eine Tasse Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen sehen. Sie zahlte und ging. Danach war sie spurlos verschwunden. Ein Team hatte inzwischen den Park gründlich durchsucht und dort alle Passanten angesprochen und ihnen Bilder von ihr und der Skizze des Mannes, den man im Pub zusammen mit Nella Perry gesehen hatte, gezeigt. Aber es gab keinen Augenzeugen, als sie ging, und niemand erkannte den Verdächtigen. Der Hund war ebenfalls verschwunden. Foster schloss nicht aus, dass er jede Sekunde bei irgendjemandem tot vor der Haustür liegen konnte.
    Nigel Barnes hatte damit begonnen, die ersten Stapel
mit den Namen der Nachkommen abzuheften. Mit Andy Drinkwaters Hilfe skizzierte Foster auf dem Whiteboard einen gekürzten Stammbaum der Familien Fairbairn, Dart und Garrett; ihre Namen standen ganz oben, nach unten führten Linien zu allen noch lebenden Nachkommen. Die Leute auf der Fairbairn-Liste, mit denen jemand gesprochen hatte, waren markiert, ebenso die, bei denen eine Observierung innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden für lohnenswert erachtet wurde. Noch immer mussten sieben Nachkommen kontaktiert werden. Bei keinem der lokalisierten Nachfahren stimmten die Fingerabdrücke mit den am Tatort gefundenen überein.
    Was die Nachkommen von John J. Dart und Joseph Garrett betraf, hatte Foster beschlossen, ein Auto vor dem Haus oder dem Arbeitsplatz eines jeden möglichen Opfers zu positionieren, das ihnen innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden ohne ihr Wissen folgen würde. Wenn man sie darüber in Kenntnis setzte, dass sie unter Umständen das nächste Opfer eines Serienmörders sein konnten, würde verständlicherweise Panik ausbrechen. Für die ganze Aktion mussten eine Menge Kriminalbeamte aus anderen Abteilungen abgestellt werden, aber Detective Superintendent Harris war fest entschlossen, Foster die erforderliche Unterstützung zu gewähren.
    Als Foster gerade den Namen eines unschuldigen Mitglieds der Fairbairns von der Liste strich, kam Drinkwater auf ihn zu.
    »Noch einer beißt ins Gras«, sagte Foster resigniert.
    Nur sechs der Fairbairns blieben übrig. Befand sich der Killer unter ihnen, oder hatte Foster sich in eine Sackgasse manövriert?
    »Was wollen Sie, Andy?«

    »Die Forensik sagt, dass sie beim letzten Opfer DNA-Spuren gefunden haben. Auf der Kleidung. Scheint so, als hätte ihm das beschwerliche Hochschleppen in die Wohnung Schweißtropfen auf die Stirn getrieben. Man hat welche auf ihrem T-Shirt gefunden.«
    Das machte Foster auf der Stelle wieder munter. Die Geschwindigkeit, mit der der Killer vorging, zeigte erste Auswirkungen: Er wurde nachlässig, machte Fehler, die er vorher noch vermieden hatte, wurde zu ambitioniert.
    Nun hatten sie eine Verbindung. Er kontaktierte die Forensik und bat jemanden, sich auf den Weg zum Hunterian Museum zu machen und eine Probe von Eke Fairbairns Skelett zu nehmen. Wenn sie mit der des Killers übereinstimmte, dann war die Theorie, derzufolge es einer seiner Nachkommen war, ihr Favorit.
    Sein Telefon klingelte. Es war Heather Jenkins, die ihn darüber informierte, was sie am Morgen im FRC entdeckt hatten.
    »Pfizer ist aus den Aufzeichnungen verschwunden«, teilte sie ihm mit. »Keinerlei Erwähnung, weder von ihm noch von Frau oder Kind.«
    Foster verfluchte ihr Pech. Seiner Meinung nach verdiente er von allen Beteiligten im damaligen Fall am meisten Schelte. Vielleicht war der Killer der gleichen Ansicht. Foster hoffte, dass bei dem durchgeknallten Bastard das Gewissen die Oberhand gewonnen hatte und er ins Wasser gegangen war, damit ihn niemand fand. Das erklärte allerdings nicht, warum seine Familie ebenfalls vom Erdboden verschwunden war.
    »Sagen Sie Nigel, dass er weiter dranbleiben soll«, sagte er ihr. »Egal, in welches Archiv er gehen will, es steht ihm offen.«

    Es wurde schon langsam dunkel, als Foster und Drinkwater an dem zugigen Gemeindesaal in Hounslow ankamen. Foster war derart müde, dass es ihm schwerfiel, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Nachdem er der West London Family History Society einen Besuch abgestattet haben würde, schwor er sich, eine Mütze Schlaf zu nehmen. Alle befanden sich auf ihrem Posten. Sie würden die Verdächtigen und ihre potenziellen Opfer die ganze Nacht

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