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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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erwiesen.« Duckworth seufzte. »Hab gesehen, dass deine Sekretärin heute Morgen wieder dabei war.«
    Nigel nippte am Kaffee. »Mit deiner Beobachtungsgabe solltest du der Detective sein.«

    »Ist die Arbeit interessant?«, wollte Duckworth wissen und ignorierte den Sarkasmus.
    »Mache nur etwas Hintergrundarbeit.«
    »Ah, so wie ich das gemacht habe. Hält Körper und Seele zusammen«, entgegnete Duckworth.
    Nigel sah ihn an. »Aber es bringt wohl nicht so viel ein, wie für die Klatschpresse die Hosen runterzulassen, oder?«
    Duckworth ignorierte den Affront. »Manchmal kann es einem zu viel werden, im Keller der Reichen und Berühmten die Leichen irgendeines Vorfahren auszugraben. Das war eine angenehme Recherchearbeit. Und noch dazu überraschend lukrativ. Ich plane übrigens, noch mehr Geld damit zu machen. Der Kunde, ein faszinierender Kerl namens Kellogg, weiß davon allerdings noch nichts.«
    Nigel nickte geistesabwesend - er schaltete ab, wollte allein gelassen werden. Er blickte auf und sah, dass Heather sich einen Weg durch die mittägliche Menschenmenge bahnte. Duckworth entdeckte sie ebenfalls und verschwand. Mit gerümpfter Nase sah sie ihn weggehen.
    »Was wollte der Kriecher?«, fragte sie.
    »War nur neugierig«, meinte Nigel. »Das gehört zum Job.«
    »Er ist aalglatt«, sagte sie und schüttelte sich. »Das Team hat die Liste von Dart, und sie haben angefangen, die Namen einen nach dem anderen abzuarbeiten.«
    »Wie sieht es mit der Fairbairn-Liste aus?«
    »Bisher noch nichts. Aus Foster konnte ich nicht schlau werden. Er hört sich todmüde an. Hat mir gesagt, er hätte letzte Nacht ein paar Stunden am Schreibtisch schlafen können. Das erste Mal seit drei Tagen. Ich hab ihm geraten, nach Hause zu fahren, aber er hat getobt. Wenn das so weitergeht, wird er noch aus den Latschen kippen.«

    Wieder zurück bei den Registern konzentrierte Nigel sich auf Detective Henry Pfizer. Der Nachname war schnell erklärt: Er war in Berlin geboren, das damals zu Preußen gehörte. Wahrscheinlich hatte er als junger Mann auf der Flucht vor dem Aufruhr und den Umwälzungen, die 1848 große Teile Europas erfassten, seine Heimat verlassen. England war dagegen ein sicherer Hafen. Henry traf und heiratete ein Mädchen aus London, Maria. Sie bekamen einen Sohn namens Stanley. Vieles von dem fand er problemlos anhand der Volkszählung aus dem Jahr 1881 heraus. Danach wandte er sich der von 1891 zu, wo es jedoch keinen Hinweis auf die Familie gab. Ein Blick in die Sterberegister brachte ebenfalls keine Erklärung hierfür.
    Nigel zog ein ramponiertes Adressbuch aus der Tasche und suchte darin die Nummer eines deutschen Ahnenforschers, den er schon in der Vergangenheit gebeten hatte, für ihn Nachforschungen anzustellen. Er rief ihn an, bat ihn, die Aufzeichnungen, beginnend mit 1881, nach Henry oder Heinrich Pfizer und seiner englischen Frau sowie dem Kind zu überprüfen, und machte dabei klar, dass er für eine schnelle Antwort gut bezahlen würde.
    Die Sackgasse frustrierte ihn. Das war immer so. Die Herausforderung bestand darin, diese Hindernisse zu überwinden. Man musste querdenken, der Intuition folgen. Pfizer würde er sich später wieder zuwenden. Erst war da noch Joseph Garrett. Hier verlief alles unkompliziert. Es gelang ihm, die Generationen flott durchzupflügen. Der Zweite Weltkrieg forderte seinen Tribut bei den Männern der Garrett-Familie, und in den 1960er Jahren war der Name kurz vor dem Aussterben. Es gelang ihm jedoch, fünf noch lebende Nachkommen zu lokalisieren.
    Er war gerade dabei, die Namen aufzulisten, als der Anruf
aus Deutschland mit den vorläufigen Ergebnissen aus der Volkszählung kam. Es gab dort keine Aufzeichnungen bezüglich eines Mannes namens Pfizer in besagtem Alter oder einer englischen Ehefrau. Demnach war er nicht in seine Heimat zurückgekehrt.
     
    Je länger der Tag dauerte, desto weniger konnte Foster sich auf den Beinen halten. Er lief in der Ermittlungszentrale auf und ab und fuhr sich dabei manisch mit der Hand über den Kopf. Kaffee wirkte nicht mehr bei ihm, führte nur dazu, dass ihm Kopf und Augen wehtaten. Er spürte wieder das alte Verlangen nach Nikotin in sich aufsteigen. In Zeiten wie diesen, wenn man kaum zum Schlafen kam, hatte er Kette geraucht, um gegen die Erschöpfung anzukämpfen. Jetzt schien es keine Alternative dafür zu geben. Harris hatte angeordnet, er solle sich etwas ausruhen, aber vorher musste er noch einige Dinge erledigen.
    Patricia

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