Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
Vom Netzwerk:
Vergangenheit schlecht gedient.“ „Und mir ebenso“, sagte sie und dachte an Aulays Lügen. „Was hast du?“ Er betrachtete sie eingehend.
    „Ich hatte Aulay in Edinburgh kennen gelernt, wo ich meine Großtante besuchte. Aulay hörte, wie ich meiner Tante die Reichtümer von Edin Valley beschrieb, und entschloss sich, mich zu heiraten. Ich war zu unerfahren, zu einsam, um seine List zu durchschauen. Er buhlte um mich mit zärtlichen Worten und falschen Beteuerungen. Doch das Einzige, was er wirklich wollte, war mein Land, und worum er sich sorgte, waren seine eigenen Ziele und die Geliebte, die ihm drei Söhne geboren hatte.“
    „Zur Hölle“, stieß Kieran zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Laurel nickte, die Anteilnahme, die seinen Zorn vertrieben hatte, gab ihr Mut fortzufahren. „Er machte aus unserem Leben die Hölle. Wir waren drei Tage vermählt, als ich ihn dabei überraschte, wie er in meinem Arzneikästchen herumstöberte. Er behauptete, er brauche Gift gegen Mäuse, die ins Korn gekommen seien. Ich glaubte ihm, sagte ihm, was er nehmen solle, ohne daran zu denken, dass er das Gift anwenden konnte, um... um
    „Um deinen Großvater und Collie zu töten“, vollendete Kieran den Satz für sie. „Verdammt sei der Mann. Doch dein Großvater ertappte ihn?“
    „Nein. Ich tat es. Ich sah ihn in Großvaters Gemach schleichen und ein Pulver in die Flasche mit gewässertem Wein schütten. Ich folgte ihm zu Collies Zimmer, wo das Gleiche vor sich ging.“
    Kieran stieß einen Fluch aus. „Dem Himmel sei Dank, dass du entdecktest, was Aulay vorhatte, damit Duncan ihn entlarven konnte, ehe es zu spät war.“
    Sein mitfühlender Blick ließ sie schweigen. Er würde sie ohne
    Zweifel für gottlos halten, wenn er wüsste, dass sie Aulay getötet hatte. „Du siehst, warum ich bezweifle, dass du mich aufrichtig begehrst. Wenn du es tun würdest, dann hättest du mich letzte Nacht nicht weggeschickt.“
    Kieran stöhnte insgeheim auf. Er hatte nicht gewusst, dass es möglich war, ein Weib so zu begehren, wie er sie begehrte. Sie brachte ihm Aufruhr, wenn er ihn am wenigsten gebrauchen konnte. Zweifellos, hatte er erst einmal das Bett mit ihr geteilt, würde die Verlockung weichen, so wie er es bei Rhys und anderen bemerkt hatte. „Es war nötig“, sagte er schroff, obwohl er sich schmerzlich danach sehnte, sie in seine Arme zu ziehen.
    „Und nun scheint es, dass wir uns vermählen.“ Sie wünschte zu wissen, was hinter seiner durchfurchten Stirn und den dunklen Augen vor sich ging. Er schien ein starkes Gefühl zu bekämpfen. „Doch du wirkst verstört.“
    Er nickte. „Es gibt viel zu tun, wir müssen zurückkehren.“ Er wandte sich ab und verließ den Raum in der Erwartung, dass sie ihm folgte. „Ich muss unsere Späher aussenden, um herauszufinden, was die Räuber Vorhaben. Die Bäume entlang des Flusses müssen gefällt werden, und ... “
    „Nein! Warte!“ Laurel hatte ihn in der Halle eingeholt und ergriff ihn am Arm. Er blieb so plötzlich stehen, dass sie mit ihm zusammenstieß. Es war, als würde sie gegen einen Felsen prallen. Sie taumelte zurück und wäre gestürzt, hätte er sie nicht umfasst.
    „Was?“ wollte er wissen. Schatten verdunkelten sein Gesicht, als er sich über sie beugte. Ein Fremder, ein gedungener Mörder, ein Mann, von seiner Familie entfremdet, der bereit war, den Ihren bloß gegen Gewinn zu helfen. Sie erbebte, und sein Ärger schwand augenblicklich. „Habe ich dir wehgetan?“ Er gab ihre Arme frei und strich darüber, als ob er dadurch seine Berührung ungeschehen machen könnte. „Ich bin nicht gewöhnt, mit zarten, zerbrechlichen Dingen umzugehen.“
    Laurel lächelte schwach. Sie hatte Recht gehabt letzte Nacht, die Zärtlichkeit lag unter seiner rauen Schale verborgen. „Du hast mir nichts getan. Ich bin kräftiger, als ich aussehe.“ Er wirkte nicht überzeugt, und sie sah plötzlich, wie sie sein schlechtes Gewissen nutzen konnte, um zu erreichen, was sie wollte. Es musste etwas von der List ihres Großvaters in ihr schlummern. Sie blickte zu ihm auf und versuchte, zart und hilflos auszusehen. „Wenn du etwas wieder gutmachen möchtest, dann kannst du mich mit dir nehmen zum Fluss.“
    Kieran runzelte die Stirn. „Die Bäume müssen gefällt werden.“
    „Ich weiß“, sagte sie traurig. „Doch ich möchte einige der Kräuter sammeln, ehe du sie zerstörst.“
    „Hast du vergessen, was gestern geschah?“ rief er aus. „Du wirst auf Edin

Weitere Kostenlose Bücher