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Das Erbe des Vaters

Das Erbe des Vaters

Titel: Das Erbe des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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in dieser Hinsicht einige Erfahrung.«
    »Patrick hat Ihnen von Danny erzählt?« Romy schaffte es nicht, ihre Ungläubigkeit zu verbergen.
    »Sie haben doch nichts dagegen?«
    Sie konnte nichts sagen, schüttelte nur den Kopf. Obwohl sie sehr wohl etwas dagegen hatte, eine Menge sogar.
    »Patrick erzählt mir alles . Zwischen uns besteht eine enge Bindung.«
    »Danny ist mein Neffe«, sagte Romy kurz. »Er lebt bei mir, bis mein Bruder sich selbst um ihn kümmern kann.«
    »Ich bewundere diese modernen jungen Frauen wie Sie. Wie Sie das schaffen, so vieles unter einen Hut zu bringen! Aber wenn Patrick einmal heiratet, wird er eine Frau der alten Schule brauchen, die zu Hause bleibt und sich um ihn kümmert. Eine Frau, die ihm ein warmes Zuhause bereitet.«
    Der Spaniel schaute winselnd zu Bunny hinauf. »Nein, Clara«, sagte Bunny scharf und versetzte dem Hund einen kräftigen Schlag auf das Hinterteil.
    Auf der Rückfahrt nach London hatten sie eine Auseinandersetzung.
    »Ich hatte keine Ahnung«, sagte Patrick ärgerlich, »daß es ein Geheimnis ist.«
    »Es ist kein Geheimnis.« Aber die alte Furcht war wieder da, daß man sie prüfen, verurteilen und ausstoßen würde, daß man sie in den Schmutz ziehen würde.
    Sie hatte ihre Lederhandschuhe ausgezogen und drehte sie in ihren Händen zusammen. »Es ist einfach eine persönliche Angelegenheit.«
    Er wechselte ziemlich geräuschvoll den Gang. Der Jaguar schoß auf der schmalen Landstraße vorwärts. Sie wußte, sie sollte die Sache auf sich beruhen lassen, aber das schaffte sie nicht.
    »Danny gehört zu meiner Familie«, sagte sie mühsam beherrscht. »Ich finde nicht, daß meine Familie andere Leute etwas angeht.«
    »Bunny ist ja wohl kaum ›andere Leute‹.«
    »Ich meine –« sie spürte, wie die Wut in ihr hochkochte, die sie seit dem Gespräch mit Bunny Napier kaum zügeln konnte –, »du hättest mich fragen können, Patrick. Du kannst doch nicht einfach annehmen –«
    »Ich verstehe nicht, warum du so ein Theater machst«, unterbrach er sie kurz. »Du brauchst dich doch nicht dafür zu schämen, daß du das Kind deines Bruders großziehst. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum Bunny etwas dagegen haben sollte.«
    Sie murmelte ein paar halbunterdrückte Worte, dann verschränkte sie die Arme und schaute zum Fenster hinaus, wo hohe Böschungen und laublose Hecken vorbeiflogen.
    Patrick warf ihr einen scharfen Blick zu. »Wie bitte?«
    »Aber sie hat etwas gegen mich.«
    »Unsinn –«
    »Doch. Sie hat es unmißverständlich zum Ausdruck gebracht.«
    »Das ist völliger Quatsch –«
    »Patrick! Vorsicht!«
    Er riß am Lenkrad und zog den Wagen zum Straßenrand hin, als ein Lastwagen laut hupend vorüberbrauste. »Bunny hat mir gesagt, wie sehr sie dich mag«, erklärte er. »Wie hübsch sie dich findet – wie angenehm das Gespräch mit dir verlaufen ist –«
    »Tatsächlich? Und trotzdem hat sie dafür gesorgt, daß wir beide das ganze Wochenende kaum eine Minute für uns hatten.«
    »Das ist doch lächerlich.« Er sah sie zornig an. »Natürlich war der Einstieg ein bißchen mißglückt – ich meine deine Verspätung zum Abendessen. Aber wenn dir das peinlich war, ist das doch noch lange kein Grund anzunehmen, daß Bunny dich nicht mag.«
    Störrisch beharrte sie: »Trotzdem sehe ich nicht ein, warum du ihr von Danny erzählen mußtest.«
    »Nein? Na, das sagt wirklich alles.«
    »Was soll das heißen?«
    »Danny ist dir wichtig, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, daß alles, was dir wichtig ist, auch mir wichtig sein könnte? Nein? Das dachte ich mir.« Patrick bremste scharf ab, als sie sich einer Kreuzung näherten. Dann sagte er: »Du gibst dich nur in kleinen Portionen, stimmt’s, Romy? Ein Häppchen hier, ein Schnipselchen da. Nur ja nicht zuviel. Manchmal frage ich mich, ob ich dich heute auch nur einen Deut besser kenne als am Tag unserer ersten Begegnung.«
    »Wie kannst du so etwas sagen!« Sie war gekränkt und zornig.
    »Was glaubst du, warum ich wollte, daß du nach Whitewaters mitkommst? Was glaubst du, warum ich immer wiederkomme, obwohl du meistens nicht einmal eine halbe Stunde für mich entbehren kannst?«
    Es reichte ihr. »Tja«, sagte sie kalt, »ich dachte, weil du mich ins Bett kriegen willst.«
    Sie sah, wie er blaß wurde. Dann trat er das Gaspedal durch, und sie legten den Rest der Fahrt schweigend und in halsbrecherischem Tempo zurück.
    Vor dem Hotel holte Patrick ihr

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