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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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ihm zusammenarbeiten. Asgoth führte momentan das Kommando über alle Nerolianer im Süden der Welt. Er war jedoch kein Soldat und niemand würde ihn sich auch als solchen vorstellen können. Seine Gaben waren anderer Natur. Er unterstand direkt seinem Amtskollegen, dem Richter Meigol. Meigol war es auch, der die Karriere Asgoths im Orden gefördert hatte. Niemand außer den Bewahrern des Glaubens hätte Verwendung für eine solche Kreatur von Mensch. Doch auch der Hohepriester war Asgoth aus irgendeinem Grund sehr verbunden, wie es den Anschein hatte. Sonst hätte dieser niemals den Oberbefehl im Süden führen dürfen. Er hätte auch nie in den Rang eines Bewahrers aufsteigen können, denn diese Ämter waren bei Meigol schon durch Hildir und Nisbar besetzt und nur zwei davon standen jedem der Richter nach altem Recht zu. Asgoth war auch erst 36 Jahre alt und somit der weitaus jüngste unter allen Bewahrern des Ordens. Nie zuvor war in der Neuen Welt, wie sie die Ostlande nannten, je ein Bruder so stark gefördert worden, und unterschwellig hatte dies große Missgunst im Orden hervorgerufen. Niemand würde das jedoch offen aussprechen. Zu groß war die Angst vor den Bewahrern des Glaubens und gerade Asgoth war dafür bekannt, dass er jede Abweichung vom Glauben sofort ahndete. Denn dies war die Hauptaufgabe der Bewahrer. Manche meinten gar, dass sie ein eigener Orden im Orden waren. Sie wohnten immer abseits der anderen Brüder und nahmen nicht einmal ihre Speisen gemeinsam mit diesen ein. Den Dienst an Uluzefar hielten sie ebenfalls für sich alleine ab.
    Und wehe dem, den sie als wankelmütig und nicht fest im Glauben ausmachten. Der kleinste Widerspruch gegen den Orden wurde von ihnen sofort als Blasphemie eingestuft. Viele aufrechte Männer mussten schon ins Feuer, weil sie Meigols Mannen widersprochen hatten. Das Verbrennen war eine derart grausame Strafe, wie sie nur Stangor einst erfunden haben konnte, über dessen Leben Norun viel gelesen hatte. Manchmal glaubte er gar, dass es so viele Bücher über den Ersten der Bewahrer gab, um die Ordensbrüder einzuschüchtern. Stangor war zu seinen Lebzeiten sehr grausam gewesen und hatte viele Männer dem Feuer übergeben. Jeder einzelne Fall war in den Chroniken aufgelistet, doch Norun erschien dies mit der Zeit wie aufbereitet, damit die Leser es mit der Angst zu tun bekamen. Stangor habe gar die Gedanken seiner Mitbrüder lesen können, hieß es da.
    Auch Meigol wollte eine Ordensregel durchsetzen, wonach er mit der Läuterung eines Abtrünnigen beginnen konnte, wenn auf diesem nur der Verdacht der Ketzerei lag. Dies war dann auch für Garaun zu viel und der Hohepriester lehnte dieses Ansinnen ab. Als Meigol jedoch immer wieder diese Forderung stellte und sogar Stangor selbst dazu befragen wollte, verschlug es Norun die Sprache. Denn das hieße ja, dass Stangor bei den unseligen Toten war, die in den Gewölben hausten. Er selbst war nur einmal an jenem verfluchten Orte gewesen, denn jeder Richter musste nach seiner Ernennung gemeinsam mit dem Hohepriester dort hinein. Nie würde er vergessen, was dort vor sich hinvegetierte. Dass Stangor freiwillig dieses Schicksal gefordert hatte, passte zu allen Geschichten über ihn. Es war quasi die Krönung seiner Laufbahn. Hoffentlich war sie auch zu Ende. Denn wenn solche Charaktere wie Meigol und Asgoth einmal die Oberhand im Tempel erhielten, dann mochte es auch gut sein, dass diese die Tore der Katakomben öffneten, um den Brüdern und ihrem Volk ihre Macht zu demonstrieren. Für Norun war es schon schlimm genug, dass er mit Asgoth, diesem intriganten Schwein, zusammenarbeiten musste. Sicher freute sich dieser schon darüber, dass er ein paar der Soldaten zur Aufrechterhaltung der Ordnung, wie er es nannte, der Blasphemie und Ketzerei beschuldigen konnte. Nun denn, er würde ertragen müssen, was Asgoth auch unternahm. Denn mit dem Hohepriester, und selbst Asgoths Mentor Meigol, würde er sich nicht anlegen. Keiner im Orden würde dies wagen. Und niemand konnte sagen, wie viele Spione die Bewahrer des Glaubens in seinem Heer hatten. Selbst seine eigenen Stellvertreter mochten in deren Diensten stehen. Für alles, was das Militärische betraf, würde zwar er selbst zuständig sein. Asgoth würde sich jedoch bestimmt ständig in alles einmischen, dies war einfach seine Art. Norun überlegte, wie er diesen übereifrigen Kleriker loswerden konnte. Doch ihm fiel dazu nichts ein, als sich selbstständig auf Inspektionsfahrten

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