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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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musste. So wurde die Zugehörigkeit des Volkes von Vanadir zu seinem Herrscher gestärkt. Und es war recht geraten, dachte Eilirond. Bis zum heutigen Tage und trotz aller verlorenen Schlachten und dem vielen Leid, das diese mit sich brachten, stand das Volk noch immer treu an der Seite der Vanäer. Das würde sich auch bis zu deren Ende nicht ändern. Allerdings sah es danach aus, als ob sich das Ende langsam näherte.
     
     
    Kunde aus alter Zeit
    Tharvanäa, 27. Tag des 1. Monats 2514
     
    Es fiel Eilirond immer noch schwer, an das zu glauben, was ihm Nerija aus Schwarzenberg berichtet hatte, doch die Kanzlerin war über jede Falschaussage erhaben. Daher glaubte er ihr, dass sie Ililith gesehen hatte. Was das Ganze für ihn so unwirklich werden ließ, war vielleicht nur dem Umstand geschuldet, dass er diese Erscheinung nicht verstand. Für Eilirond musste immer alles in einem großen Zusammenhang stehen. Immer war er auf der Suche nach den Verbindungen zur alten Zeit. Damals waren die Zusammenhänge fast immer klar gewesen. Und waren sie es nicht, so brachte sein Freund Xenon sie dahin.
    Welchen Sinn konnte es ergeben, wenn Ililith dort einem alten Mann erschien und nur von wenigen gesehen wurde? Sicher, es erhob den alten Baron vor allen anderen Bürgern der Thainlande. Doch selbst das Wissen um einen Geist dort würde die Thaine niemals an ihrer eigenen Macht zweifeln lassen. Zu einer Vereinigung der Thainlande konnte Ililith auch nicht mehr beitragen als der geringste Bauer auf den Feldern Schwarzenbergs.
    Nerija ließ sich jedoch nicht davon abbringen, hier ein entscheidendes Zeichen zu sehen. Sie meinte gar, dass vielleicht nicht die Menschen der Thainlande Empfänger dieser Botschaft aus alter Zeit sein sollten. Ihrer Meinung nach hatte das Erscheinen Ililiths ihr und Valralka gegolten. Denn wenn sie nicht in jener Stunde am Sterbebett des Barons gewesen wären, hätte auch niemand gewusst, um wen es sich bei dieser Erscheinung gehandelt hatte.
    Damit hatte sie recht, in den Thainlanden war alles aus alten Tagen vergessen. Schon als Eilirond im Jahre 1411 zum letzten Male dort gewesen war, hatte er fast niemanden mehr gefunden, der überhaupt noch wusste, dass das Land einst unter einem Herrscher erblüht war. Viele hielten das für ein Märchen.
    Aber wieso war Ililith erschienen? Wie er es auch drehte und wendete, es musste einen Grund haben. Er musste ihn einfach herausfinden! Von Nerijas Vorschlag, aktiv in die Geschehnisse in den Thainlanden einzugreifen, hielt er gar nichts. Er war sogar bestürzt darüber, dass die Kanzlerin Maladans so etwas überhaupt in Erwägung gezogen hatte. Welchen Sinn konnte es ergeben, in solch schweren Zeiten Truppen nach Schwarzenberg zu entsenden, damit diese begannen, die Thainlande zu erobern? Es mochte vielleicht gelingen. Aber würden die Menschen dann wirklich mit den Anyanar in die Schlacht ziehen? Und wo in aller Welt sollten sie diese Truppen denn hernehmen? Schon das Haig noch zu halten schien ihm auf Dauer unmöglich zu sein. Bald würden die Nird die Lande Maladans in Ganisia und Antarien erreichen. Diesen Gedanken schob er schnell zur Seite, zu unangenehm war er ihm.
    Trotz endloser Debatten, die er mit Nerija zu diesem Thema geführt hatte, waren sie nicht weitergekommen. Jeden Tag verlangte sie von ihm ein Eingreifen in Fengol und dass er einen Plan entwerfen müsse, wie sie auf das Erscheinen Ililiths reagieren sollten. Etwas musste geschehen, das war auch Eilirond klar. Doch ging die Verteidigung Maladans nicht vor? Hatte er nicht zuerst die Pflicht, das Erbe Vanadirs zu bewahren und Maladan zu schützen?
    Nie zuvor hatte er gesehen, dass die Kanzlerin sich für etwas ereifert hatte. Sie war immer eine ruhige und sehr bedachte Frau gewesen. Nie handelte sie vorschnell, war immer überlegt in ihrem Tun. Eine bessere Kanzlerin für Maladan konnte es nicht geben. Doch nun, wo alles auf ein schreckliches Ende zulief, war sie anscheinend nicht mehr Herrin ihrer Sinne und klammerte sich an etwas, das nie eintreffen würde. Oder war ihr Vorschlag das Einzige, was sie überhaupt noch unternehmen konnten, um Maladan vor dem Untergang zu bewahren? Eilirond war ratlos.
    U m sich Nerija etwas vom Hals zu halten, schlug er ihr vor, Whenda, die ehemalige Kanzlerin Fengols, die im Lehen Geldoras in der Stadt Falnor am Flusse Falin lebte, zurate zu ziehen. Nerija entgegnete ihm darauf jedoch, dass sie selbst inzwischen mehr von den Thainlanden wusste als Whenda, die

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