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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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denn er kannte die Weisung Akinajas, dass niemand die Insel betreten durfte. So sollte der Kapitän die Nachricht einfach in einer Kiste mit einer langen Stange an Land befördern und unter keinen Umständen dort vor Anker gehen, sondern sofort wieder die Heimreise antreten. Nicht nur die offizielle Einladung an die Erste der Esul-Anyanar gab er dem Mann mit auf seinen Weg. Er legte dem Schreiben an Akinaja auch einen Brief bei, der an Wendanga gerichtet war.
    Eilirond lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte an Wendanga. Einst waren sie Mann und Frau gewesen. Doch sie hatte immer Furcht um sein Leben verspürt, da die Wege, die er mit dem Fürsten von Fengol beschritt, oft unsicher und gefahrvoll waren. Als dann die Völker Ilvalerien verließen und Eilirond sich entschloss, nach dem verschollenen Fürsten zu suchen, hatte sie nicht anders gekonnt, sie musste sich von ihm trennen. Eilirond verstand ihr Handeln nur allzu gut. Wendanga wollte auch nicht von ihrem Volke getrennt leben. Als Akinaja den Befehl gab, dass alle Esul-Anyanar sich auf Ivalthanir zu versammeln hatten, um von dort in ferne Lande zu segeln, da wurde es ihr zu viel. Sie bat Eilirond, ihre Bindung zu lösen. Er hätte damals nie geglaubt, dass es einmal so weit kommen würde. Doch musste er ihr diese Bitte erfüllen. Und da sie auch keine Kinder hatten, war es damals wahrscheinlich das Beste für sie beide. Sicher hatte sich Wendangas Kinderwunsch inzwischen erfüllt. Eilirond wünschte ihr in seinem Schreiben alles Glück der Mächte Alathas.
    Doch noch mehr hoffte er darauf, dass Akinaja mit dem Heer der Esul-Anyanar kommen würde, um ihm und Maladan beizustehen in den schweren Zeiten, die nun anbrachen. Aber mehr als ein Hoffen wagte er nicht. Das Volk der Esul-Anyanar war durch die Kämpfe in Ilvalerien stark dezimiert worden. Als sie Vanafelgar erreicht en, war nur noch jeder Vierte des Volkes am Leben gewesen. Bei den Esul-Anyanar kämpften auch die Frauen in den Schlachten gegen die dunklen Horden Uluzefars. Einen kurzen Moment musste er an Ura die Schwarze denken. Auch sie war eine verdiente Kriegerin der Esul-Anyanar gewesen. Sie bekleidete sogar durch ihre Verdienste in den Kämpfen den Rang eines Kriegshauptmanns, bevor sie zur Fürstin von Fengol wurde. Groß war die Liebe von Xenon zu Ura gewesen. Und einige seines Volkes, welche damals dabei waren, als der Fürst von Fengol Ura der Schwarzen seine Liebe erklärte, schworen noch heute einen heiligen Eid, dass hoch in den Lüften an der Brücke über den oberen Karion bei Rosai-Ewan, der Roten Stadt der Menschen des Südens, Adler ihre Runden zogen. In Ilvalerien gab es jedoch, genau wie in Vanafelgar, keine Adler. Waren dort wirklich welche gesehen worden, so konnte das nur heißen, dass Mythanos, an dessen Sitz sie auf Alatha nisteten, sie gesandt hatte, um zu zeigen, dass er den Bund des Fürsten segnete. Doch Xenon selbst hatte die Adler nicht gesehen, wie er immer beteuerte. Und als Eilirond Ura danach fragte, lächelte sie ihn nur an.
    Wenn er doch in den heutigen Tagen nur ein solches Zeichen erhalten würde. Doch das war leider nicht in Sicht. Ein Zeichen! Er dachte wieder an jenen Moment vor einigen Jahren zurück, als er des Nachts erwacht war und geglaubt hatte, seine alten Kräfte wieder zu verspüren. Doch dem war nicht so gewesen, wie er sich heute eingestehen musste. Das Gefühl hatte nur einen kurzen Moment lang angehalten, dann war es wieder verschwunden gewesen. Am nächsten Morgen war sich nicht einmal mehr sicher gewesen, ob es sich nur um einen intensiven Traum gehandelt hatte, der ihn aus dem Schlaf gerissen hatte.
    Ein weiterer Bote war nach Ilanor entsandt worden. Denn dort lebten nun alle der Suulat-Velul, der schwarzen Menschen, die die Angriffe der Nird auf die Länder dieses Volkes überstanden hatten. Sie nannten sich auch nicht mehr Suulat-Velul, sondern Ilbari, was in der alten Sprache »neue Kinder« bedeutete. Dort in Ilbari-Gan sammelte Elgai der Kühne alle Angehörigen seines Volkes, die sich ihm bedingungslos unterwarfen. Er war kein Herrscher, der seinem Willen mit Gewalt Geltung verschaffte. Doch ein jeder, der sich seinen Entscheidungen nicht beugte, wurde aus den Landen Ilbari-Gans verbannt. Nach dem Niedergang der Länder des Nordens wollte er, so wie seine vier Vorgänger, um jeden Preis verhindern, dass die Suulat-Velul wieder uneins wurden, da dies zu ihrem Niedergang geführt hatte.
    Ilanor war eine gut geschützte Stadt, die mehr

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