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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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einer großen Kaserne glich. Dort war alles auf den Kampf gegen die Nird ausgerichtet. Die Ilbari verteidigten auch die Übergänge der Karionbrücken von Nemdolad und in der Ost-Brainach.
    Angeblich war Elgai ein Nachfahre der Herren von Ewanirias, der Grünen Stadt im Ansira-Gan Ilvaleriens. Eilirond erinnerte sich noch gut an Thorgar, der das Haus der Ewanaer begründet hatte. Er rechnete jedoch nicht damit, dass Elgai in Tharvanäa zur Krönungszeremonie erscheinen würde. Die Ilbari hielten sich meist von allem in der Welt fern und kämpften ihren aussichtslosen Kampf gegen die Nird alleine. Da Elgai jedoch einer der Könige Vanafelgars war, stand es für Eilirond außer Frage, das dieser, seiner Würde entsprechend, eine Einladung zur Krönungszeremonie in Maladan erhalten musste.
    Den letzten Boten sandte er schließlich zu Tervaldor. Eilirond wusste, dass der grimmige Tervaldor zur Krönung erscheinen würde. Er war der Onkel Vanarons, des gefallenen Königs, und somit der Großonkel Valralkas. Tervaldor war der mächtigste Krieger in ganz Vanafelgar. Schon die Nennung seines Namens ließ die Nird und Ugri erzittern, wie man sagte. In unzähligen Kämpfen und Schlachten hatte er seinen Mut bewiesen. Er war der erbittertste von allen Feinden Sharandirs, der noch am Leben war.
    Tervaldor hatte sich schon im Jahre 802 nach der Zeitrechnung von Vanafelgar von seinem Vater im Streit getrennt. Er war der Ansicht gewesen, dass man die dunklen Scharen nicht in den Landen Vanafelgars bekämpfen solle. Vielmehr wollte er den Krieg in die Lande Sharandirs tragen, zur Wurzel allen Übels, wie er sagte. Dort wollte er eine Entscheidung erzwingen. Vanadir war mit dem Vorgehen seines Sohnes jedoch nicht einverstanden, weil niemand wusste, wie weit der Weg bis in die Lande Sharandirs eigentlich war. Einige der Ugri, die damals gefangen worden waren, hatten ausgesagt, dass es fast ein Jahr dauerte, bis man zur Festung Sharandirs gelangte. Auch hatten sie von dem Dunkel erzählt, das dort in Ulutar wohnte. Deshalb hatte sich Vanadir geweigert, den Worten seines Sohnes zu folgen und einen Krieg weit ab von Vanafelgar zu führen. Eilirond, der dem Rat beigewohnt hatte, welcher zusammen mit dem König diese Entscheidung traf, war damals auch dagegen gewesen. Wie Vanadir hatte er auf die Rückkehr des Fürsten von Fengol warten wollen. Sie hatten damals gar gefürchtet, dass sie gegen die dunklen Sithar Uluzefars stehen müssten. Ohne die Kraft des Fürsten war ihnen diese Unternehmung zu gewagt erschienen. Auch war ein so langer Anmarschweg zu gefährlich, da der Feind dem marschierenden Heer viele Hinterhalte legen konnte. Selbst kleine Nadelstiche würden bei einem Marsch von der Dauer eines Jahres mit der Zeit eine verheerende Wirkung entfalten. Die Versorgung eines solchen Unternehmens war auch jenseits aller Vorstellungskraft gewesen, erinnerte er sich. Doch im Rückblick musste Eilirond sich eingestehen, dass der Plan Tervaldors der einzige Vorschlag gewesen war, der jemals zu einem Erfolg hätte führen können. Denn damals waren die Völker noch vereint gewesen. Und Maladan, Fengol und die Varia waren stark in diesen Jahren. Weit stärker, als sie es je wieder sein sollten. Gelnor, der jüngste Sohn von Elardor und Varasia, war mit Denura von Fengol verheiratet. So hätte auch das Volk vom Haman-Elin zu den Waffen gegriffen und viele Soldaten gesandt. Doch es hatte damals nicht sein sollen. Nun würde solch ein Moment der Stärke nie mehr wiederkehren.
    Viele in Maladan waren damals der Meinung gewesen, dass Tervaldor mit seiner Meinung zur Kriegsführung richtig lag. Und niemand hätte je zu behaupten gewagt, dass er nicht überlegt handelte. Denn Tervaldor mochte zwar grimmig und unnahbar erscheinen, aber er handelte stets sehr durchdacht, wenn auch mit letzter Konsequenz. Aus diesem Grund hatten sich ihm dann auch mit den Jahren viele der Anyanar Maladans angeschlossen. Als im Jahre 937 sein Vater, König Vanadir, in einer Schlacht den Tod fand, hatte er es abgelehnt, dessen Nachfolge anzutreten. Und so war Curandor, sein jüngerer Bruder und Großvater Valralkas, König von Maladan geworden. Tervaldor dagegen war mit einer Schar von Getreuen gen Norden gezogen und hatte an den Fällen des Unir die Taras-Elin überstiegen. Dort, am Westufer des Unir zu Füßen der Höhen von Imlothad, hatte er sein Lager aufgeschlagen und seinen Kampf gegen die Ausgeburten Sharandirs geführt. Mit den Jahren waren immer mehr Anyanar in

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