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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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Gebirge in Antarien und Heron-Gan wohnten, erschienen nicht in Tharvanäa. Ihnen war die Reise zu lang und beschwerlich, außerdem mussten sie ihre Grenzen im Norden schützen, denn die Nird hatten begonnen, von den Eral-Ulkalda aus die Brainach zu überfallen. Selbst aus dem Ostgau Ganisias wurden Überfälle gemeldet.
    So nahmen von den Menschen Maladans nur wenige an den Feierlichkeiten teil. Dies trübte jedoch nicht die Stimmung der Anyanar. Alle erkannten, wenn auch vielleicht zum letzten Mal, die Pracht und Stärke ihres Volkes. Vor allem der Anblick Tervaldors, der in seiner strahlenden, blank geputzten Rüstung neben Elardor, dem Herren des Elin -Waldes, auf der Tribüne der Ehrengäste stand, erfüllte alle mit Mut und Stolz auf den Größten ihrer Krieger. Schon als er am Vortag die Grenzen West-Maladans am Isir überschritten hatte, hatte sich die Kunde von seinem Eintreffen wie ein Lauffeuer unter den Bewohnern des Landes und der Hauptstadt verbreitet. Viele sahen in ihm seinen Vater, König Vanadir, dessen Tod Maladan nie ganz überwunden hatte. Die meisten überkam ein Schauer der Verzückung, als sie die Banner erblickten, die die Männer und Frauen aus Tervaldors Gefolge an ihren langen Speeren trugen. Dort prangte der Lorbeerkranz Solatwans schwarz auf weißem Grund im rechten Viertel. Die Banner Tervaldors waren schmuckloser als die, welche in Maladan heute in Gebrauch waren. Doch in ihrer schlichten, einfach gehaltenen Art strahlten sie eine Würde aus, die die Anyanar schon lange nicht mehr ergriffen hatte. Viele Frauen sahen zu den Kriegerinnen aus Tervaldors Gefolge mit Hochachtung auf. Es war nicht üblich, dass sie in ihrem Land Kriegsdienst leisteten, aber viele hätten dies nur zu gerne getan. Viele waren auch von der Schönheit Tervaldors ergriffen, die oft gerühmt wurde. Doch nur, wer ihn mit eigenen Augen sah, konnte wirklich verstehen, was die Barden in ihren Liedern über Tervaldor sangen.
    Tervaldor war Witwer. Sein Weib Martha, die Tochter von Wenja der Roten und Garanjir aus dem Hause Ganjis von den Varia, war schon vor einer Ewigkeit aus dieser Welt geschieden. Dennoch hatte Tervaldor sich nie mehr ein Weib genommen. Die Frauen Tharvanäas wussten, dass es ihm an Bewerberinnen sicher nicht gemangelt hatte. Diese Enthaltsamkeit machte ihn in ihren Augen noch viel interessanter.
    Aller Augen lagen auf der Ehrentribüne, wo hinter Elardor und Tervaldor auch noch die Edlen des Reiches versammelt waren. Maladan hatte keine Barone als Edle, wie es früher einmal der Fall gewesen war, sondern nur Vorsteher der Lehen des Königs. Diese waren vor langer Zeit durch eine Wahl auf Lebenszeit bestimmt worden. Und da westlich des Weißen Gebirges fast nur Anyanar in den Lehen Maladans lebten, waren die Vorsteher auch ausschließlich aus diesem Volk bestimmt worden. Die Menschen, deren Familien aus dem alten Ilvalerien unter den Bannern Vanadirs in Vanafelgar angelangt waren, lebten nun alle in Herongan und Antarien. Die Vorsteher der Lehen durften nicht in den Krieg nach Norden ziehen, sodass es nur sehr selten einen Wechsel in diesen Ämtern gab.
    Einhundert Schritte vor der Ehrentribüne befand sich der Platz, an dem die Krönungszeremonie abgehalten werden sollte. Dort stand auch, wie ein Wächter aus lange vergangenen Tagen, das Richtschwert von Solatwan. Es steckte in einer Halterung auf der Platte, die am Eingang zum Mausoleum von Tario angebracht war und die Vanadir aus Solatwan mitgebracht hatte. Nun ruhte die Grabplatte auf einem weiteren großen Stein. Dieser war aus dem Grundstein des Palastes Vanadirs in Tharvanäa geschnitten worden. Ein jeder hier auf dem Platz und auch im ganzen Land wusste um die Symbolik dieses Schwertes. Vanadir hatte damit einst Tario gerichtet, den Baron von Injatar, weil er einen Befehl verweigert hatte. Jeder sollte immer an das Schicksal Tarios erinnert werden, wenn er des Schwertes ansichtig wurde. Niemand durfte sich gegen das Haus der Vanäer wenden. Befehlen des Königs hatte sich niemand zu widersetzen. Sollte dies doch einmal geschehen, so war die Einheit des Reiches gefährdet und der Herrscher war verpflichtet, das Schwert gegen seine Gegner zu führen. Othmar hatte hierzu mit seinen Söhnen einen großen Gesetzestext verfasst, in dem geregelt war, welche Handlungen dem Hochverrat zuzuordnen waren. Seit Vanadir musste jedoch keiner der Herrscher Maladans je von dieser Pflicht Gebrauch machen.
    Die Besucher der Stadt interessierten sich ohnehin

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