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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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sein Lager gekommen. Dies hatte mehrere Gründe. Einige hatten ihren Mann, ihre Frau oder andere Verwandte in den Kriegen im Haig verloren. Andere wiederum hielten den unablässigen Kampf, den Tervaldor im Norden führte, für die einzige Alternative, um ihrem Volk richtig zu dienen. Und schlussendlich gab es noch die unter den jungen Anyanar, welche das Abenteuer suchten und sich ohne die Zustimmung ihrer Eltern zu Tervaldor aufmachten. Auch viele junge Frauen waren darunter. So wurde das Land zwischen den Höhen von Imlothad und dem Blauen Gebirge bald Tervaldorian genannt und glich von der Verwaltung her einer kleinen Baronie der Menschen von Fengol.
    Wahrscheinlich lag es auch an Tervaldor, dass Maladan bis heute noch nicht gefallen war. Durch ihn waren die Fälle des Unir unpassierbar für die Nird geworden. Alle Wege nach Maladan führten für Sharandirs Horden daher nur über das Haig. Diese zerklüftete, unwirtliche Landschaft ließ sich verhältnismäßig gut verteidigen. Mit den Jahren jedoch hatten die Nird und Ugri Tervaldor fast von Vanafelgar abgeschnitten. Seit sie die Hanings-Lot und das Humland besetzt hielten, hatte Tervaldor nur noch über die Hohe Wacht und den Haman-Elin Verbindung zu Maladan. Doch dieser Weg war sehr beschwerlich und weit.
    Eilirond freute sich darauf, Tervaldor wiederzusehen. In seiner Gegenwart war das Gefühl des Unterliegens und der unabwendbaren Vernichtung nicht gar so schlimm, das ihn seit Langem quälte. Auch würde dessen Anwesenheit bei der Krönungszeremonie vielen Heerführern Mut spenden – und den konnten sie in diesen Tagen gut gebrauchen.
     
    Als Eilirond alle Boten ausgesandt hatte, begab er sich zu Othmar, dem alle Anordnungen und Erlasse, welche Nerija und er selbst herausgaben, zur Unterzeichnung vorgelegt werden mussten, das Recht Maladans sah dies so vor. Auch wenn Othmar fast alle Anordnungen unterzeichnete, hieß dies jedoch nicht, dass er all das Tun von Nerija und Eilirond guthieß. Als er dann den Erlass in der Hand hielt, in dem Whenda ermächtigt werden sollte, über königliche Truppen und Schiffe zu verfügen, sandte er sofort einen seiner Enkel zu Eilirond mit der Bitte um Klärung in dieser Sache. Daher stand Eilirond nun vor Othmar und erklärte ihm, was er gemeinsam mit der Kanzlerin beschlossen hatte. Othmar missbilligte das ganze Unternehmen und sagte dies auch frei heraus, was Eilirond sehr gut verstand. Er war selbst immer noch nicht so recht von dem Plan überzeugt. Othmar erinnerte ihn noch einmal daran, dass es gut sein mochte, dass er 500 Männer in den Tod schickte, wenn die Dinge in den Thainlanden sich zu ihren Ungunsten wenden sollten. Selbst bei einem Erfolg hätte es immer einen üblen Nachgeschmack, wenn Maladan in die Kriege anderer Völker eingreifen würde oder dort Partei ergriff. Eilirond erinnerte jedoch den Zwerg daran, dass in ihrer Lage alles unternommen werden musste, um das Blatt zu wenden – selbst um den Preis des Scheiterns. Bis zur Krönung würde wieder viel Zeit verstreichen, in der sie schwächer und der Feind stärker wurde. Daher sollte Valralka diese Sache sofort entscheiden, sobald sie offiziell Königin war, doch alles musste schon vorbereitet werden. Othmar wusste, dass Valralka vielleicht nicht in der Lage sein würde, die Folgen ihres Handelns in dieser Sache abzusehen. Doch er war lange genug oberster Richter und Stellvertreter des Königs, um zu wissen, dass er sich ihrer Entscheidung, wenn sie einmal getroffen war, zu beugen hatte. Er wusste auch, wie sehr Nerija diese Sache am Herzen lag, hatte jedoch gehofft, dass Eilirond sie noch von ihrem Plan abbringen könnte. Dass der ihn nun auch, wenn auch eingeschränkt, befürwortete, machte die Sache für ihn nicht leichter. Das Erscheinen Ililiths gab den Menschen und den Anyanar jedoch Mut. Und den brauchten sie mehr als je zuvor. Als er das Dokument unterzeichnete hatte, war Eilirond auch sogleich damit verschwunden. Nun musste schnell gehandelt werden.
     
     
    Eine neue Königin
    Tharvanäa, 15. Tag des 3. Monats 2514
     
    Viel Volk hatte sich auf dem großen Platz der Altvorderen eingefunden, als die Prozession mit der Prinzessin durch die Pforten ihres Palastes schritt, um über die große Brücke in die Stadt zu gelangen. Während der Vorbereitungen zu den Krönungsfestlichkeiten wurde der Schleier des nahenden Endes für kurze Zeit von den Bürgern Maladans genommen. Viele kamen aus allen Lehen des Reiches. Nur jene, die hinter dem Weißen

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