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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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war verblüfft, hier in den Wäldern Schwarzenbergs noch Anhänger der alten Religion der Menschen anzutreffen, von der ihnen Neithar einmal erzählt hatte.
    Tankrond jedoch griff sofort die Worte der Frau auf. »Der Eine hat dies aber nicht verboten«, stellte er fest. Und er fügte noch hinzu, dass auch Vinyela niemals ein solches Gebot aufgestellt hatte, soweit er dies wusste. Die Frau schien erstaunt über Tankronds Wissen. Und nun sprach ihr Mann, der sich zuvor zurückgehalten hatte. Auch er war darüber erstaunt.
    » Woher kennst du die Mächte und deren Forderungen, junger Mann?«, wollte er von Tankrond erfahren.
    » Unser Onkel hat uns oft davon erzählt«, gab Tankrond wahrheitsgemäß wieder.
    » Euer Onkel? Wie heißt denn dieser Mann, der noch die alten Geschichten der Welt zu kennen scheint?«
    » Neithar«, sagte Tankrond.
    Die beiden Fremden sahen sich etwas zu schnell an, als dass Tankrond nicht bemerkt hätte, dass sie diesen Namen kannten. Sofort war auch der Argwohn aus ihren Gesichtern gewichen, der zuvor unausgesprochen zwischen ihnen gelegen hatte.
    »Ihr seid also die Neffen«, er schaute zu Fenja hin, »und Nichte von Neithar.«
    Tankrond erklärte jedoch sofort, dass nur er ein Neffe von ihm sei. »Ferlon hier und Fenja sind seine«, er hielt kurz inne, »Enkel.«
    » Enkel oder drüber hinaus?«, fragte der Mann freundlich.
    » Darüber hinaus«, sagte nun Fenja, die bisher an diesem Gespräch nicht teilgenommen hatte und auch etwas sagen wollte. Es war unverkennbar, dass von diesen Leuten keine Gefahr irgendwelcher Art ausging, und Nimaras Warnungen gegenüber Fremden mussten hier keine Anwendung finden, beschied sie für sich. Zuvor war sie noch unschlüssig über deren Absichten gewesen.
    » Ich verstehe«, sagte der Mann nun, da Fenja zu erkennen gab, dass sie nicht die direkten Enkel Neithars waren. »Wisst ihr, wir kannten Felon, den Sohn Neithars. Und dieser hatte meines Wissens auch nur einen Sohn.« Seine Frau nickte dem Mann zur Bestätigung zu. »So«, sagte er, ehe Tankrond noch etwas erwidern konnte, und stand auf. »Richte deinem Onkel aus, das du jene getroffen hast, die einst zu den Taru-Trea gingen, vielleicht erinnert er sich an mich und meine Frau. Denn wir kannten uns vor vielen Jahren.«
    » Vor wie vielen?«, wollte Fenja wissen.
    Doch nun stand auch die Frau auf und begann, ihr Holzbündel aufzunehmen. Fenja war das Gespräch zu schnell zu Ende und auch Tankrond hätte noch viele Fragen gehabt. Leider fiel ihm so schnell keine ein.
    »Wir haben sie nicht gezählt«, sagte der Mann freundlich, als er sein Bündel schnürte. »Doch es spielt auch keine Rolle. Aber eines wundert mich hier«, sprach der Mann im Gehen. »Irgendwie verspüre ich bei euch etwas, was mich an die Taru-Trea erinnert. Doch vielleicht täusche ich mich auch. Wer kann das wissen?« Die beiden waren fertig und wandten sich nach Norden, dorthin, wo irgendwo ihre Kate sein musste.
    Tankrond rief ihnen noch hinterher, wie denn ihre Namen lauteten. Er müsse seinem Onkel doch sagen, von wem er ihn grüßen solle. Doch der Mann hob nur noch einmal die Hand, wandte sich dabei jedoch nicht um, und unter den Blicken der Zurückbleibenden verschwand er mit seiner Frau von der Lichtung im Wald und sie waren wieder alleine.
    »Dann gehen wir wieder zurück«, meinte Ferlon, den diese Sache nicht sonderlich zu interessieren schien, und ging sofort los. Tankrond und Fenja standen jedoch noch einen Augenblick stumm da und dachten über das Geschehene nach. Schließlich folgte Tankrond Ferlon in südlicher Richtung. Fenja zuckte noch einmal die Achseln, als Tankrond sich kurz zu ihr umdrehte und ihren Namen rief, und setzte sich in Bewegung.
    Als sie wieder die anderen erreichten, dauerte es nicht mehr lange und das nötige Holz war beisammen. Bäume hatten die Männer schon genug gefällt, sie mussten nur noch zurechtgesägt und entastet werden. Schon am frühen Nachmittag waren sie wieder auf dem Heimweg. Fenja unternahm noch einmal den Versuch, mit Tankrond über das Geschehene zu sprechen. Aber er gab sich nicht interessiert, so bedrängte sie ihn nicht weiter und machte sich ihre eigenen Gedanken. Tankrond jedoch war in seinen Gedanken durchaus mit dem seltsamen Pärchen im Wald beschäftigt. Er meinte, dass diese beiden sehr alt sein mussten, wenn sie sich an den Sohn Neithars erinnern konnten. Doch dann rechnete er schnell nach und kam zu dem Ergebnis, dass Ferlon, der Vater Elgars, vor zweiundvierzig

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