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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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auf ihren Schiffen mitgebracht. Doch niemand hatte damit gerechnet, dass die Schwarzenberger über so schlechte Waffen verfügten. Hier in den Thainlanden mochten ihre Waffen zwar die Besten sein, wie sie den Anyanar erklärten, doch für Whenda waren sie nicht mehr als Spielzeug. Hier sollte schnell Abhilfe geschaffen werden.
    Auch die Äxte und Schwerter waren oft nicht ausgewogen genug und ihre Klingen schnell stumpf, fanden die Krieger. Hier hatte Whenda zwar mehr Waffen dabei, als sie in Schwarzenberg ankam, doch leider reichten auch diese nicht aus, um das Heer des Barons vollständig damit auszurüsten.
    Es gab also viel für die ehemalige Kanzlerin zu tun. Sie hatte jedoch kein Problem damit und fand, dass ihre Soldaten und die des Barons durch ihre gemeinsamen Tätigkeiten gut zusammenfanden. Es war ihr auch wichtig, dass sich ihre Leute in die Armee Schwarzenbergs integrierten. Und wie konnte dies besser vor sich gehen, als wenn man gemeinsame Ziele verfolgte und gut zusammenarbeitete? Die Schwarzenberger waren auch immer wieder verblüfft, wie gut die Anyanar aus Maladan mit dem Schwert umgehen konnten. In den Übungskämpfen waren sie nicht zu schlagen, sie waren einfach zu behänd. Die Menschen aus Maladan waren zwar auch sehr stark und schnell, doch den Anyanar konnten sie nicht das Wasser reichen, und das verband die Menschen sehr.
    Whenda wollte jedoch, wenn der Baron ihren Kriegsplänen letztendlich zugestimmt hatte, die Schiffe wieder nach Maladan segeln lassen, damit sie mehr Waffen, Schilde und sonstiges Gerät nach Schwarzenberg holten. Alles hier herstellen zu lassen, würde zu viel Zeit kosten. Auch hatten ihr die Handwerker gemeldet, dass die Ressourcen der Baronie begrenzt waren. Die Eisenmine Schwarzenbergs wurde von nicht einmal einhundert Männern betrieben. Um dort jedoch mehr Arbeitskraft einzusetzen, wäre eine gänzliche Änderung des Abbauvorgangs erforderlich, denn nur zwei Stollen waren dort an die Ader gebracht. Auch wenn man sofort damit begänne, neue Stollen in den Berg zu treiben, mochte es gut fünf Sonnenjahre dauern, bis die Produktion merklich erhöht werden konnte. Dann wären noch drei weitere erforderlich, um sie auch auszuschöpfen. Momentan bezogen die Schmieden Schwarzenbergs viel Roheisen aus dem Handel mit den großen Städten an der Küste der Thainate. Whenda wollte jedoch nicht, dass diese Einfuhren erhöht w urden. Denn sollte Schwarzenberg viel mehr Roheisen importieren, dann würden sicherlich auch die Preise dafür steigen und die anderen Herrscher der Thainate konnten auf den Gedanken kommen, dass dort für den Krieg gerüstet wurde.
    Das durfte jedoch nicht geschehen. Ihr ganzes Tun hier musste im Verborgenen stattfinden. Zumindest so lange, wie sie vermochten, es geheim zu halten. Ihre Pläne würden noch früh genug bekannt werden. Whendas Soldaten und auch die des Barons wussten jedoch bisher nicht genau, warum sie eigentlich hier waren. Viele ahnten es zwar, doch Genaues wusste niemand, mit Ausnahme von Whenda und dem Baron. Nicht einmal ihre eigenen Hauptleute waren eingeweiht. Die Heermeister des Barons konnten sich inzwischen nur noch schwer damit zurückhalten, Turgos die entscheidenden Fragen zu stellen.
    Spätestens nach seiner Rückkehr, das wusste auch Turgos, würde er die Entscheidung fällen müssen, die Whenda ihm abverlangte. Er würde jedoch niemals in einen Krieg ziehen, bei dem die Gefahr bestand, dass sein Volk unterliegen würde. Wie ihm Whenda dies schmackhaft machen wollte, wusste er noch nicht zu sagen. Denn als er nun die Bogenschützen bei ihren Versuchen beobachtete, sah er wieder, dass seine Männer nicht so gut in den Kriegskünsten zu sein schienen wie die Kämpfer aus Maladan. Dies hatte zufolge, dass er seine Armee nun viel schwächer einschätzte als zuvor. Whenda erkannte dies nicht in seinen Gedanken – wenn sie diese auch oft erraten mochte. Sein Wissen um die Unzulänglichkeit seiner Männer, den Plan Whendas zu erfüllen, wurde umso größer, je länger er sie vor die Augen geführt bekam. Ein weiterer Gedanke kam in ihm auf: Was mochte sein, wenn eines der anderen Thainate auch solche Helfer für sich in Anspruch nehmen könnte? Was wäre gar, wenn viele Soldaten der Anyanar für einen der Thaine kämpfen würden? Hatte Whenda ihm nicht selbst gesagt, dass dieser Sharandir ein abtrünniger Anyanar war? Wirkte er vielleicht auch schon im Westen Vanafelgars seine üblen Ränke? Hatte er gar schon Schwarzenberg im

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