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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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seine Stimme klang. Tiefer, rauer. Sie lächelte.
    »Fühlt es sich wirklich so gut an?«
    »Noch besser wäre es, dich hier drin bei mir zu haben, aber das könnte für den ersten Tag zu viel Pläsier sein.« Kendricks Kopf kam hinter dem Duschvorhang hervor. Er zwinkerte ihr zu. »Das versuchen wir morgen.«
    Sie sah, wie seine Finger den Vorhang hielten. Echte, körperliche Hände. Hände, die sie gehalten, die ihr Gesicht berührt hatten, über ihren Rücken und die Arme gewandert waren, als Kendrick sie abgetastet hatte, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte. Hände, die ihr jetzt leicht den Ring überstreifen und die Tränen wegwischen konnten.
    »Genevieve?«
    Sie sah in sein Gesicht und lächelte verhalten. Selbst mit dem tropfnassen Haar und dem Schmutz auf den Wangen war er wunderschön.
    »Komm her.«
    Sie spürte, wie sie errötete. »Warum?«
    »Weil es mindestens zehn Minuten her ist, seit ich dich zuletzt berührt habe. Ich will sichergehen, dass du dich nicht in eine Ausgeburt meiner Phantasie verwandelt hast.«
    Ihr war unbegreiflich, wie er darüber Witze machen konnte, aber er schien entschlossen zu sein, es zu verharmlosen. Er hatte ihr zwar versichert, sie müsse sich keine Sorgen machen, ihm sei eine zweite Chance gewährt worden, und er werde sie nie verlassen, aber es werde noch viel Zeit vergehen, bis sie vollkommen beruhigt wäre.
    Genevieve wischte sich die Hände an ihrem grünen Schlafoverall ab und sprang vom Waschtisch. Jetzt musste sie sich ihrer anderen großen Sorge stellen.
    Kendrick war lebendig.
    Das hätte ihr ein strahlendes Lächeln entlocken sollen. Stattdessen machte es sie überaus nervös. Sich in einen Mann zu verlieben, der kaum mehr Substanz besaß als ihre Phantasie, sich von ihm Dinge ins Ohr flüstern zu lassen, bei denen sie rot wurde, und sich vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, von ihm gehalten und geküsst zu werden, war ja gut und schön. Hingegen war es etwas vollkommen anderes, diesen Traum in Fleisch und Blut verwandelt zu sehen, in ein menschliches Wesen voller Gelüste. Großer Gott, sie war bisher nur ein einziges Mal geküsst worden, und das von Kendrick in seinem Arbeitszimmer am Abend zuvor. Ja, sie würden sicherlich Monate warten müssen, bis sie irgendetwas anderes anfingen. Vielleicht würde es ihm nichts ausmachen, die Hochzeit zu verschieben, bis sie über die Phase des Händchenhaltens hinaus waren, so etwa in einem Jahr.
    Sie legte ihre Hand in seine nasse Handfläche und errötete, als er ihre Finger an die Lippen führte. Seine Lippen waren weich auf ihrer Hand, sein Gesicht rau von seinem Barthaar. Sie spürte Schmetterlinge in ihrem Bauch, als er sie noch enger an sich zog und seinen Kopf zu ihrem beugte.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Genevieve machte einen Satz zurück. Sie hob die Hand an ihr wild klopfendes Herz und blickte in die weit aufgerissenen Augen eines zerzausten Worthington. Selbst sein sonst so gefügiges weißes Haar stand ihm nach allen Seiten vom Kopf ab.
    »Träume ich?«
    Kendrick sah ihn stirnrunzelnd an. »Eier, Schinken, Speck, Porridge, frische Brötchen, ein paar dieser Pfannkuchen, die Gen so gern mag, und was sonst noch im Eisschrank ist. Und das schnell. Ich sterbe vor Hunger.«
    Genevieve streckte die Hand aus und stützte den schwankenden Butler. Er sah aus, als kämen ihm gleich die Tränen.
    »Ich glaube, ich brauche einen Brandy«, flüsterte er.
    Genevieve verstand das Gefühl vollkommen.
    »Nachdem meine Mahlzeit zubereitet ist«, blaffte Kendrick. »Und ich will einen Schokoladen-Milchshake. Beeil dich, Mann. Und rufe im Dorf an und vergewissere dich, dass Adelaides Bruder verfügbar ist. Wir haben eine Hochzeit auszurichten.« Der Duschvorhang schloss sich mit einem Ruck.
    Worthington nahm die Schultern zurück, fuhr sich mit den Händen durchs Haar und verließ das Badezimmer. Genevieve schluckte nervös. Eine Hochzeit? So bald? Sie schob sich wieder auf den Waschtisch. Vielleicht wollte Kendrick sie nur necken.
    Mit einem Fluch drehte er das Wasser ab.
    »Diese Tanks sind viel zu klein«, grummelte er und schleuderte den Vorhang zurück. »Wie soll ein Körper die Dusche genießen, wenn sie nur so kurz dauert?«
    Genevieve hätte geantwortet, doch ihr blieben die Worte im Hals stecken. Kendrick strich seine Haare zurück und präsentierte ihr seinen vollkommen nackten Körper. Und was für ein prachtvoller Körper das war! Seine Muskeln waren geschmeidig und wunderschön,

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