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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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»Junge, Möbelrücken macht hungrig. Worthington«, rief sie, »ich könnte jetzt einen Lunch vertragen.«
    »Es ist noch nicht an der Zeit, Mylady«, kam die Antwort aus der Küche.
    »Ist mir egal«, erwiderte Genevieve verärgert. »Dann muss ich mir wohl selber etwas zu essen machen.«
    Kendrick blieb der Mund offen stehen, während sie an ihm vorbeiging, als sei er nicht vorhanden. Sie hatte seinen doch gewiss beeindruckenden Blick überhaupt nicht mitbekommen. Er konnte ihr nur dümmlich nachsehen, als sie davonschritt, ihre wohlgeformte Gestalt in Jeans und einen langen Pullover gekleidet. Ihr Haar war am Hinterkopf zu etwas zusammengefasst, das ihn sehr an einen Pferdeschweif erinnerte. Er beobachtete, wie dieser mit aufreizender Keckheit auf und ab wippte, während sie ihren Weg zur Küche fortsetzte.
    Ihr Weggehen ließ ihn plötzlich aktiv werden. Verdammt sei das Frauenzimmer, wenn es glaubte, ihn einfach stehenlassen zu können! Wütend stapfte er nun ebenfalls durch die Halle zur Küche und baute sich neben ihr auf, als sie nach dem Türgriff des Gefrierschrankes langte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal derart aufgebracht gewesen war.
    »Ich bin Eurer Respektlosigkeit überdrüssig!«
    Sie riss die Tür so heftig auf, dass er zusammenzuckte. Hätte er einen Körper besessen, wäre ihm die Tür ins Gesicht geschlagen. So hingegen hinterließ sie nur Schrammen auf seinem Stolz.
    »Ich dulde nicht, dass man mich missachtet!«
    »Worthington, wir haben keine Eiscreme mehr, und ich wollte eigentlich einen Milchshake. Können Sie für mich einkaufen fahren?«
    »Mylady, Eiscreme ist nicht gut für Sie.«
    Die Tür fiel mit einem Knall zu. »Ist mir egal«, verkündete Genevieve mit Nachdruck. »Sie sind nicht meine Mutter, und ich lasse mir nicht vorschreiben, was ich essen darf und was nicht. Wenn ich Eiscreme will, dann will ich genau das, und es ist Ihre Aufgabe, sie mir zu besorgen. Verstanden?«
    Kendrick verschränkte die Arme über der Brust und wartete gespannt auf Worthingtons Reaktion. Genevieve würde gleich erleben, wer hier der Chef der kulinarischen Abteilung war. Worthingtons Wort war in der Küche Gesetz, und es war höchste Zeit, dass Genevieve das begriff.
    »Sehr wohl, Mylady«, erwiderte Worthington zerknirscht. »Ihr Wunsch ist mir Befehl. Schokoladenmilchshakes morgens, mittags und abends, wenn Sie es wünschen.«
    Kendrick schnaubte verächtlich. Von wegen Rückgrat.
    Genevieve gab ein befriedigtes humm von sich und marschierte mit hocherhobenem Kopf und keck wippendem Pferdeschweif aus der Küche. Kendrick seufzte.
    »Erbärmlich, Worthington.«
    Worthington lächelte zufrieden. »Sie hat weiß Gott Schneid. Das müsst Ihr zugeben.«
    »Ich muss gar nichts zugeben«, brummte Kendrick, als er die Küche verließ. Mit jedem Schritt, den er in Richtung seines Arbeitszimmers im zweiten Stock tat, wurde ihm das Herz schwerer. Genevieve ohne Umstände in den Wahnsinn zu treiben, war nicht gelungen. Sie zu Tode zu erschrecken, war offensichtlich ein kläglicher Fehlschlag gewesen. Angesichts ihrer unverschämten Respektlosigkeit und dem beunruhigenden Mangel an Furcht, wie sie ihn heute Nachmittag gezeigt hatte, war Kendrick klar, dass ihm nur eine Wahl blieb.
    Er musste sie töten.
    Genevieve wischte sich die Hände an den Jeans ab, als sie später am Abend vor dem Kamin in ihrem Zimmer saß und auf ihren Gespensterritter wartete. Sie war davon überzeugt, dass er diese Nacht erscheinen würde, wütend darüber, wie sie ihn am Nachmittag behandelt hatte. Wenn es etwas gab, das er absolut nicht vertragen konnte, dann war es mangelnde Beachtung. Gut, ab jetzt würde sie ihn nicht mehr ignorieren. Wenn er erschien, würde sie ihn auffordern, Platz zu nehmen. Sie würden sich ruhig und vernünftig unterhalten. Sicher ließ sich alles mit einem guten Gespräch ins Reine bringen.
    Stellte er sie auf die Probe, um zu sehen, aus welchem Holz sie geschnitzt war? Oder versuchte er, sie in Angst und Schrecken zu versetzen, damit sie ging? Tja, das würde eben nicht passieren. Sie würde lernen, sich mit ihm zu arrangieren. Was für sie beide eine annehmbare Lösung sein könnte.
    Sie spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten, und ihr war klar, dass er sich im Zimmer befand. Als ihr Blick in den langen Spiegel an der Wand fiel, sah sie eine Klinge über sich in der Luft schweben. Ihr stockte der Atem.
    Dann richtete sich der Dolch auf ihren Rücken, und sie schloss

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