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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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wandte sie sich wieder Kendrick zu. Wenigstens wirkte er kompakt genug. Solange der Inspektor ihm nicht die Hand schütteln wollte ...
    Ich mache das schon.
    Sich so zu unterhalten, ist ihnen gegenüber nicht nett, rügte sie ihn.
    Das ist doch höchst vergnüglich. Wenn sie gehen, werden sie denken, wir seien vollkommen übergeschnappt, den ganzen Morgen so dazusitzen und uns anzugrinsen, ohne etwas zu sagen.
    Sie lächelte. Das macht dir Spaß, nicht wahr?
    Ich bin froh, dich zu sehen. Deine liebliche Stimme in meinem Kopf zu hören, bedeutet nur ein zusätzliches Vergnügen.
    Kendrick verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Inspektor O’Mally, meine Herren, bitte treten Sie ein.« Gen, schließt du bitte die Tür? Das ist zwar nicht die Art eines Gentlemans, so etwas zu verlangen ...
    Sei nicht albern. Sie betrat das Haus als Erste und ließ dann die Männer hintereinander an sich Vorbeigehen, bevor sie die Tür schloss. Worthington stand schon am Tisch und rückte Kendricks Stuhl für ihn zurecht. Er wartete, bis Genevieve kam, und machte es für sie genauso. Als sie Platz genommen hatte, beugte er sich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr.
    »Mylady, ’s ist noch ein bisschen früh für die Teezeit. Soll ich lieber Frühstück machen?«
    »Bitte«, nickte sie. »Ich bin völlig ausgehungert.«
    Inspektor O’Mally räusperte sich und begann mit seinen
    Fragen. Genevieve versuchte erst gar nicht, sich auf das zu konzentrieren, was er sagte, sondern betrachtete einfach nur Kendrick. Er hatte sich auf dem Stuhl zurückgelehnt, die Hände zwanglos im Schoß gefaltet, und sah für jedermann aus, als sei er mit sich und der Welt zufrieden. Hin und wieder hob er die Hand, um sich das Haar aus der Stirn zu streichen. Zu gerne hätte sie das für ihn getan. Du meine Güte, wie war es möglich, dass Matilda ihn nicht auf Anhieb und für ewig geliebt hatte?
    Sie war eine Närrin, sagte Kendrick mit einem Zwinkern in ihre Richtung.
    Das miese kleine Frauenzimmer hatte Glück, dass sie dich gehen ließ. Dir hätte ein hübscher Zickenkrieg bevorgestanden, wenn sie so lange dageblieben wäre, bis ich mit ihr um dich gekämpft hätte.
    Kendrick verschluckte sich fast, fing sich aber rechtzeitig, um dem Inspektor antworten zu können.
    »So weit ich weiß, habe ich keine Feinde«, sagte er. Zumindest keine, die noch am Leben sind.
    Feinde? Wann war die Unterhaltung so ernst geworden? Genevieve sah den Inspektor an. »Ich bin sicher, dass es nur Zufall war. Kommt so etwas denn nicht öfter vor?«
    »Jedes Verbrechen sollte untersucht werden. Also, zuerst werden wir nach Hinweisen suchen«, erklärte der Inspektor. »Manchmal übersieht man das Naheliegendste.«
    Nachdem Kendrick noch einige Fragen über seine Reisegewohnheiten geschickt gekontert hatte, stützte er die Hände auf den Tisch und bedeutete damit, dass die Unterredung beendet sei. Worthington stand augenblicklich hinter ihm, um den Stuhl zurückzuziehen.
    »Ich danke Ihnen sehr für Ihre Hilfe, Inspektor«, sagte Kendrick in herrschaftlichem Ton. »Ich würde Ihnen ja eine Unterkunft anbieten, aber die restlichen Räume werden im Moment renoviert. Worthington wird Sie hinunter zum Gasthof begleiten und dafür sorgen, dass Sie gut untergebracht sind. Morgen früh warten dann Bahnfahrkarten auf Sie.«
    »Sehr liebenswürdig, Mylord«, erwiderte der Inspektor und erhob sich ebenfalls.
    Im Nachhinein hätte Genevieve schwören können, einer der Untoten habe sie geschubst, doch damals konnte sie nur sich selbst die Schuld an ihrer Ungeschicklichkeit geben. Sie wollte sich neben Kendrick stellen und fiel plötzlich durch seine Arme. Vor Schreck machte sie einen Satz, begleitet von einem Aufschrei des jüngeren der beiden Assistenten des Inspektors. Der arme Junge floh aus dem Rittersaal, als wäre eine Meute von Werwölfen hinter ihm her, die ihn sich als Vorspeise erwählt hatten.
    Der Inspektor blieb bewundernswert ruhig. »Jones, gehen Sie ihm nach und machen Sie ihm klar, dass er sich das bloß eingebildet hat.«
    »Ja, Sir!«
    Nachdem auch der zweite junge Mann eiligst verschwunden war, setzte sich Inspektor O’Mally wieder. Sein Gesicht war aschfahl, und er zitterte. Genevieve bewunderte ihn dafür, dass er einfach blieb und nicht wie seine Männer das Weite suchte.
    Kendrick blickte auf Genevieve hinab. »Nimm wieder Platz, Liebes.«
    Genevieve setzte sich auf ihren Stuhl und sah kläglich zu ihm auf. Es tut mir so leid! Das ist alles meine Schuld.
    Der Mann

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