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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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energisch. »Kann ich jetzt die Raiders anschauen?«
    Sie lehnte den Kopf an seinen Arm. »Nur zu. Weck mich, wenn es aus ist.«
    Er nickte und schaltete den Videorecorder an. Das letzte Spiel der Playoffs. Unter welch ungeheurer Spannung mussten die Burschen stehen! Gewiss so ähnlich wie bei der Vorbereitung auf eine Schlacht, wenngleich bei Weitem nicht so viel auf dem Spiel stand. Aber einigen kam es zweifellos so vor, als ginge es um Leben oder Tod. Wie gerne hätte er Football gespielt. Zu schade, dass Royce und er nicht in ihre sterblichen Körper zurück konnten. Sie waren beide jung und kräftig. Eine Karriere in der NFL wäre nicht undenkbar.
    Gleichstand zur Halbzeit. Kendrick stöhnte und lehnte den Kopf ans Sofa zurück. Natürlich mal wieder kein glatter, eindeutiger Sieg. Nay, es würde einer dieser Kämpfe werden, die bis zur letzten Minute wüteten, und sogar dann wäre es kein deutlicher Sieg. Eine verheerende Niederlage, die hätte er heute sehen wollen. Das hätte ihn beruhigt. Kendrick schaltete den Ton ab und ließ das Band weiterlaufen. Er hätte etwas gebraucht, das ihm die Spannung nahm.
    Mit geschlossenen Augen ließ er seine Gedanken wandern. Und das taten sie, zurück zu dem Zeichentrickfilm.
    Oh, was konnte die gute Fee nicht alles bewerkstelligen! Wären solche Wunder doch nur möglich! Vielleicht waren sie es ja, wenn er es sich nur fest genug wünschte. Nur für eine Stunde, nay, auch nur für eine halbe. Wenn er seine Liebste nur einmal in die Arme nehmen könnte, lange genug, um sie zu küssen, ihr Gesicht zu berühren, seine Arme um sie zu schlingen und sie an seine Brust zu drücken. War das denn so viel verlangt? Nur ein einziges Mal? Nur für ein paar Sekunden?
    Nur ein einziges Mal. Mehr verlange ich ja nicht. Nur ein einziges Mal.
    Natürlich würde das nicht geschehen. Er seufzte. Heutzutage geschahen keine Wunder mehr. Er schloss die Augen und bewegte seinen Arm. Genevieves Kopf drückte ihm das Blut ab.
    Er erstarrte.
    Genevieves Kopf lag auf seinem Arm.
    Nicht auf dem Sofa, sondern auf seinem Arm.
    Großer Gott, würde er je in seinem Leben wieder einen normalen Atemzug tun? Er berührte sie. Sie berührte ihn. Voller Sorge, die schierer Panik entsprang, hob er den Kopf und sah auf Genevieve hinunter. Barmherziger Himmel, er konnte sie spüren!
    Ganz langsam streckte er die Hand aus und betastete eine Locke ihres Haares. Beinahe stockte ihm der Atem, als er spürte, wie die Locke sanft zwischen Daumen und Mittelfinger hindurchglitt. Er hielt die Luft an und berührte Genevieves Wange mit der Hand. Unter seiner schwieligen Handfläche war ihre Haut glatt wie die eines Babys. Die Berührung weckte sie auf. Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an.
    »Ist das Spiel vorbei?«, fragte sie verschlafen.
    »Nay«, flüsterte er heiser. »Es ist erst Halbzeit.«
    »Warum hast du mich dann geweckt...« Die Worte erstarben auf ihren Lippen, als ihr bewusst wurde, was geschah. Ihre Verwunderung war ebenso groß wie seine. »Was passiert mit uns?«
    »Frag nicht danach. Lass mich dich nur berühren.«
    Sie nickte mit großen Augen, während seine Finger über ihre Wange strichen. Er fuhr die Umrisse ihres Mundes mit dem Daumen nach, wieder und wieder, um sich das Gefühl einzuprägen. Oh, wie wunderschön und so weich. Er strich mit der Hand an ihrem Kinn entlang bis unter ihr Haar. Weiche, seidige Strähnen fielen über seine Finger wie gesponnenes Glas und verbrannten seine Hände.
    Er musste sie küssen. Behutsam hob er ihr Gesicht an und legte seine Lippen sacht auf die ihren. Er atmete ihren erstaunten Seufzer ein und gab ihn mit einem Stöhnen zurück. Weich, süß und bebend, er hatte gewusst, wie ihr Mund sein würde. Seine andere Hand glitt auf ihren Rücken und zog sie näher zu sich, wobei er ihren Kopf weiter nach hinten beugte und ihre Lippen mit den seinen öffnete.
    Sie war noch nie richtig geküsst worden. Das war ihm in dem Moment klar, als er seine Zunge in ihren Mund schob. Ihr erschrockener Ruck hätte sie ihm beinahe aus den Armen gerissen, wenn er sie nicht so fest gehalten hätte.
    »Schh«, flüsterte er und ließ von ihrem Mund ab, um seine Lippen an ihre Wange, ihre Schläfe, ihr Ohr zu drücken. »Hab keine Angst, Cherie. Komm wieder her zu mir, ma petite«. Ach, wie lange war es her, dass er auf Französisch zärtliche Worte zu einer Frau gesagt, ihr in der Sprache seines Großvaters den Hof gemacht hatte und die seidenweichen Worte bedächtig und mit

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