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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Wolken, und sie erkannte das Leuchten silbriger Haare.
    »Kommen Sie aus dem Wasser heraus, Mylady. Sonst holen Sie sich noch eine Erkältung.«
    Sie zerrte an Worthingtons Hosenbeinen. »Runter mit Ihnen«, zischte sie. »Die werden Sie umbringen!«
    Worthington griff nach ihrer Hand und half ihr auf. »Mylady, die Schurken sind versorgt. Lassen Sie sich von Seiner Lordschaft ins Haus bringen, während ich hier auf die Obrigkeit warte.«
    Kendrick tauchte aus dem Nebel auf, blutbesudelt von Kopf bis Fuß. Sie rang nach Luft, und er fluchte. Sogleich war er wieder in Jeans und Sweatshirt gekleidet.
    »Nur um Eindruck zu schinden«, erklärte er beruhigend. »Zurück ins Haus, Gen, und ab in die heiße Wanne. Worthington kümmert sich um die Gefangenen. Und sorg dafür, Worthington, dass man sie festhält, bis Inspektor O’Mally sie befragen kann. Falls sie nicht reden wollen, lass sie unter allen Umständen hierher zurückbringen. Ich möchte doch meinen, dass ich sie überreden kann, uns die nötigen Informationen zu liefern.«
    Auf dem Rückweg zur Burg sah er Genevieve stirnrunzelnd an. »Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht, alleine hierher zu kommen?«, wollte er wissen. »Lieber Himmel, Genevieve, das war ein törichter Einfall!«
    Sie blieb auf halbem Weg stehen und funkelte ihn an. »Ich brauchte einen Spaziergang. Du verschaffst dir Bewegung durch das Training. Wieso kann ich nicht das gleiche tun?«
    »Weil ich auf mich selbst aufpassen kann!«
    »Das kann ich auch.«
    »Was uns die Ereignisse des heutigen Morgens ja deutlich gezeigt haben. Du wirst die Burg nicht mehr verlassen, Genevieve, ohne mir Bescheid zu sagen.«
    »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig ...«
    »Wie soll ich dich beschützen, wenn ich nicht weiß, wo du bist!«
    »Oh, lass mich doch in Ruhe«, stöhnte sie unglücklich, ging durch ihn hindurch und stolperte den Weg hinauf. »Lass mich einfach in Ruhe!« Als sie wieder ebenen Boden unter den Füßen hatte, rannte sie durch den Tunnel, durch das Dienstbotenquartier und weiter in ihr Zimmer hinauf. Sie knallte die Tür hinter sich zu, lief ins Bad und sperrte ab. Dabei ließ sich Kendrick durch eine verschlossene Tür nicht aufhalten.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht, und ein Schauder durchlief sie. Als hätte sie es allein mit ihrer Liebe nicht schon schwer genug! Brauchte sie jetzt auch noch Männer, die sie in ihrem eigenen Burghof verfolgten? Stöhnend löste sie sich von der Tür und schleppte ihren durchnässten Körper zur Badewanne.
    Wie viel schlimmer konnte es denn noch werden?
    Kendrick saß in seinem Arbeitszimmer, die Füße auf dem Hocker, den Kopf an das Sofa gelehnt. Da saß er nun schon seit zwölf Stunden, fast die ganze Nacht, und wartete darauf, dass Genevieve zu ihm kam. Vergebens. Sie hatte ein Bad genommen und war ins Bett gegangen. Er brachte es nicht über sich, sie zu trösten. Dafür war seine Angst noch zu lebendig.
    Was für eine Katastrophe! Um Haaresbreite hätte er Genevieve verloren, und das, ohne dessen gewahr zu sein. Und ihre Rettung hatte alles nur noch verschlimmert! Er war sich ihres Schmerzes wohl bewusst, ihrer Sehnsucht danach, gehalten, umarmt und beschützt zu werden. Er verstand sie vollkommen; ihm fehlten die Worte, um zu beschreiben, wie verzweifelt er sich wünschte, ihr all das geben zu können.
    Jemand klopfte an die Tür. Überrascht blickte er auf. Der Morgen graute noch nicht einmal. Wieso um alles in der Welt war sie schon auf? Er lehnte sich zurück.
    »Genevieve?«
    Die Tür öffnete sich, und Genevieve steckte den Kopf herein. »Sprichst du noch mit mir?«
    Er lächelte gequält. »Natürlich, Liebste. Bei allen Heiligen, du bist ja schon früh auf!«
    Sie seufzte und schloss die Tür hinter sich. Noch ein bezauberndes Nachtgewand mit rutschigen Füßen, diesmal allerdings in Grün. Was hätte er nicht dafür gegeben, es ihr ausziehen zu können! Sie kam zum Sofa gestapft und setzte sich. Beinahe auf ihn. Kendrick lächelte leise. Offensichtlich war sie derart in Gedanken, dass sie nicht wusste, was sie tat. Obgleich sie seinen Ring am Finger trug, war sie noch immer hoffnungslos schüchtern. Nay, ihr üblicher Platz war eine Handbreit weiter weg. Auch die Ehe würde das wohl nicht ändern.
    »Ich konnte nicht schlafen«, flüsterte sie und hob ihr Gesicht. »Es tut mir leid wegen gestern. Ich war nicht nett.«
    »Du warst durcheinander. Das verstehe ich.«
    »Ich musste einfach raus.«
    »Ich verstehe dich, Gen«,

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