Das erste Date – Erotischer Liebesroman
Großartig, jetzt würde wieder die alte Leier darüber kommen, dass er als mittleres Geschwisterkind grundsätzlich übergangen wurde.
„Das ist wieder typisch, ich werde mal wieder-“
Mit einer Handbewegung schnitt ich ihm das Wort ab. „Spar dir deinen Atem, Bruderherz. Wie oft haben wir uns in den letzten Wochen gesehen? Da hattest du offenbar ja auch jedes Mal Gedächtnisschwund, was deine Freundin anbelangt.“
Wenigstens den Anstand, rot anzulaufen hatte er. „Das ist was anderes.“
„Warum?“
„Du hattest dich gerade erst von Sebastian getrennt, da wollte ich bestimmt nicht der Arsch sein, der dir eine frische Beziehung unter die Nase reibt.“
Spontan umarmte ich meinen Bruder und presste ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange. Verlegen machte er sich von mir los und sagte: „Ist ja schon gut. Komm wir gehen nach unten. Ich will nicht, dass Papa Sabrina seziert und zu einem Kartenspiel überredet.“
„Wir sind echt eine Familie von Falschspielern, was?“
Er lachte und polterte vor mir die Treppe hinunter. Als wir ins Esszimmer kamen, hörte ich, wie mein Vater schon versuchte, Daniel zu einem Spiel zu verführen.
„Beim nächsten Mal sicherlich, doch jetzt muss ich Mo leider entführen.“
Papa blieb beharrlich. Mit Erstaunen nahm ich zur Kenntnis, dass Daniel noch beharrlicher war. Als hätte er meine Anwesenheit gespürt, drehte er sich um und sagte: „Ah, da bist du ja, dann können wir los.“
Nachdem er meinen Eltern die Hände geschüttelt und genügend Komplimente für das Essen verteilt hatte, begleitete er mich nach draußen.
Zutiefst beeindruckt stieg ich ins Auto. „Wow, dass wir so früh wieder raus sind, hätte ich nie gedacht.“ Daniel zwinkerte mir vergnügt zu und startete den Motor.
„Kai-Uwe hat die Neuigkeiten ganz gut verdaut. Also war der Tag ein voller Erfolg.“
Mein persönlicher Fahrer nickte und ich konnte meine Neugier nicht mehr beherrschen. „Spielst du wirklich falsch? Dons Worte gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.“
Sein einladendes, leicht verwegenes Lächeln sorgte bei mir für weiche Knie. „Finde es doch heraus.“
„Du hast meine Familie gehört, ich bin nicht ohne.“ Ich deutete auf die Kreuzung. „Hey, müssen wir hier rechts.“
Daniel räusperte sich und sofort bekam ich eine Gänsehaut. „Was hast du vor?“
Mit einem schnellen Seitenblick sagte er: „Ich schwöre, dass ich dich nie wieder so überfallen werde, aber ich dachte, dass es ausnahmsweise die bessere Methode wäre, bevor du dich in eine ausgewachsene Panik hineinsteigerst.“
Das Blut rauschte in meinen Ohren. „Panik wovor?“
„Versprichst du, dich nicht bei voller Fahrt aus dem Auto zu werfen?“, erkundigte er sich und klang dabei nicht einmal sonderlich belustigt. Also meinte er die Frage ernst.
„Du willst doch jetzt nicht etwa durchbrennen, oder so was?“ Unsicher sah ich ihn an.
Daniels Gesicht verzog sich und er wusste scheinbar nicht, ob er lachen oder weinen sollte. „Du bist wirklich ein merkwürdiges Mädchen, Mo. Nein, ich wollte nicht spontan heiraten. Wir fahren zu meinen Eltern.“
Mein Magen rutschte gefühlte zwanzig Etagen nach unten und verkrampfte sich. Die Bemerkungen über seine Mutter kamen mir wieder in den Sinn. Schnell schüttelte ich den Kopf. „Nein, auf keinen Fall. Ich will nicht.“
„Du musst. Ich möchte dich mit zu Elenas Hochzeit nehmen und da meine Eltern vorher noch im Urlaub sind, ist das Zeitfenster, um sie kennenzulernen, leider recht klein.“
Ich schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Vielleicht half es, wenn ich mich versteckte. „Das werde ich dir nie verzeihen“, stieß ich gepresst hervor.
„Selbst nicht, wenn ich verspreche, es direkt heute Abend wieder gut zu machen?“
Ich schielte zwischen meinen Fingern hervor. „Was schwebt dir da vor?“
Daniel machte eine so anrüchige Geste mit seiner Zunge, dass ich gequält aufstöhnte und mein Gesicht wieder verbarg. Vermutlich glühte mein ganzer Kopf in diesem Moment rot.
Zufrieden nickte er. „Das werte ich als Ja.“
Welche Frau würde bitte nein zu Oralsex sagen? Vor allem, wenn der Mann diesbezüglich in der obersten Liga überhaupt spielte?
„Aber ich kann so etwas nicht, ich habe keine Ahnung, was ich hier überhaupt tue“, unternahm ich einen letzten Protestversuch.
„Du bist toll. Sei einfach du selbst. Elena und Helen sind auch da, im Notfall hacken wir einfach alle auf Helen herum.“
„Da wird Helen sich aber bei mir
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