Das erste Date – Erotischer Liebesroman
ich reinen Tisch gemacht.“
„Wie konntest du nur?“ An Sebastians Stimme hörte ich, dass er verletzt war, doch darum konnte ich mich nicht länger kümmern.
„Wie ich nur konnte? Hörst du dich eigentlich reden? Niemand ist so egoistisch wie du!“, stieß ich aufgebracht hervor. Meine Stimme überschlug sich. „Ich war noch nie in meinem ganzen Leben verliebt und dann passiert mir endlich etwas Wunderbares und du versuchst krampfhaft, es zu ruinieren. Wie konntest du mir meine Mutter auf den Hals hetzen?“
Wütend fuhr ich herum und zeigte mit dem Finger auf ihn: „Du machst es dir wirklich leicht! Du gehst los, hast Dates, verliebst dich und das ist ja völlig okay, denn du kannst allen erzählen, dass du schwul bist. Was bleibt mir? Ich wohne mit meinem Freund zusammen, den alle Welt für hetero hält und kann zusehen, wo ich bleibe. Daniel ist der erste Mann, der mich wirklich interessiert – der erste Mann, in den ich verliebt sein könnte. Und was machst du?“
Ich wartete seine Antwort nicht einmal ab, sondern riss die Wohnungstür auf und stürmte hinaus. Allerdings stellte ich vorher sicher, dass ich meine gesamte Kraft in das Zuschlagen der Tür legte, die daraufhin fast aus den Angeln sprang.
„Hey, Mo!“ Daniel packte von hinten meine Oberarme und zog mich an seinen Körper. Zuerst wollte ich mich wehren, aber er schlang die Arme um mich und murmelte an meinem Hals: „Shh, ist schon gut.“
Ich ließ den Kopf nach vorne sinken und schluchzte leise. Meine Wut war verpufft und übrig war nur noch Trauer.
Daniel war klug genug gewesen, bei meiner finsteren Miene keine Fragen zu stellen, als ich vor seiner Tür gestanden hatte. Da ich gewusst hatte, dass meine Stimme gezittert hätte, hatte ich nur mit dem Kinn nach oben gewiesen und war die Treppe raufmarschiert. Er hatte mich gehen lassen.
Im Schlafzimmer war ich so ratlos gewesen, dass ich mich einfach wie eine Furie auf das Bett gestürzt und so lange auf das Kopfkissen eingeprügelt hatte, bis meine Arme schmerzten. Doch selbst dann hatte ich nicht aufgehört – zumindest nicht, bis Daniel nach mir gesehen hatte.
Ich wand mich in seinem Griff, drehte mich um und schmiegte mein Gesicht an seine Brust. Sein Kopf lehnte auf meinem und streichelte beruhigend meinen Rücken, während wir uns auf dem Bett gegenüber knieten.
Als ich mich wieder aufrichtete, hatten meine Tränen beachtliche Flecken auf Daniels T-Shirt hinterlassen. Entschuldigend wischte ich darüber, als würde ich sie so trocknen können. „Sorry. Das war keine Absicht.“
Daniel nahm meine Hände und küsste meinen Handinnenflächen. „Ich glaube, das trocknet schon wieder. Was ist passiert?“
Mit einem schiefen Grinsen, schniefte ich. „Wir hatten Streit.“
Daniel nickte ernsthaft, als hätte ich ihm eine weltbewegende, wissenschaftliche Theorie unterbreitet. „Gut, und weiter?“
„Ich habe laut herumgeschrien, kurzzeitig vermutlich Hörner auf der Stirn gehabt, während mir Rauch aus den Ohren gestiegen ist, dann bin ich hinausgestürmt und habe die Tür zugeschmissen.“
Meine Schultern sackten nach unten und Daniel zog mich mit sich, bis wir auf dem Bett saßen. Er hakte nicht weiter nach, sondern massierte meine Hände, bis ich mich langsam entspannte.
„Sebastian wollte mir weismachen, dass dir nichts an mir liegt, weil du mich mit ihm hast gehen lassen. Unsere Meinungen gingen da sehr stark auseinander und es endete damit, dass ich ihm gesagt habe, dass du weißt, dass er schwul ist und er ein riesiges Theater darum veranstaltet hat. Daraufhin habe ich ein paar Dinge gesagt, die mir bis dahin selbst nicht bewusst waren und bin wütend weggerannt.“
Stumm knetete Daniel weiter meine Hände durch, tastete sich an meinen Armen weiter nach oben vor.
„Ich werde diese Dinge vielleicht irgendwann mit dir teilen, aber gerade möchte ich nicht darüber reden. Ist das okay?“ Meine Stimme klang bereits wieder gefährlich zittrig und ich schluckte schwer.
„Natürlich, wann immer du willst, Prinzessin.“
Niemand nannte mich so und ich war mir ziemlich sicher, dass es bei mir bei jedem anderen nicht gefallen hätte. Mittlerweile war Daniel an meinen schmerzenden Oberarmen angekommen und kniete dicht neben mir. Ich schnupperte an ihm und berauschte mich an seinem unwiderstehlichen Duft. „Warum bist du so toll?“
„Keine Sorge, das sind nur die Hormone. Eigentlich bin ich ein Arschloch. Spätestens in ein paar Monaten kommst du auch
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