Das erste Date – Erotischer Liebesroman
überlegte, wie es den folgenden Teil formulieren sollte. Doch Jakob hatte mich auch so verstanden.
„Oh mein Gott! Nein!“
Ich nickte nur langsam und verzog das Gesicht.
Lauthals begann er zu lachen. „Du hast nicht wirklich gestrippt, oder?“
„Und ob! Ich kann es selbst nicht glauben.“ Hilflos griff ich nach meiner Wasserflasche und spielte nervös mit dem Verschluss.
„Ich hätte dich wirklich einfach nicht aus dem Auto steigen lassen sollen. Ich glaub’s nicht!“ Er lachte immer heftiger und ich konnte ihm kaum verstehen.
„Jedenfalls saß Daniel zwischen den anderen und hat keine Miene verzogen, das hat mich total wütend gemacht und deswegen habe ich ihn geärgert.“
Abwehrend hob Jakob die Hände. „Keine Details bitte. Überspring den Teil, bei dem du dich ausziehst, sonst fange ich an zu weinen, weil ich nicht dabei war.“
Ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, der nur dafür sorgte, dass er wieder lachte. „Allein die Vorstellung! Du hast echt die Ruhe weg!“
Mit den Schultern zuckend entgegnetet ich: „Offensichtlich. Jedenfalls war Daniel angepisst genug, mir nachzulaufen und wollte ein Date. Ich habe abgelehnt, aber er hat einfach nicht locker gelassen. Irgendwann dachte ich, ich könnte ihn austricksen und habe ihm angeboten, dass ich mit ihm ausgehe, wenn er meinen Namen errät.“
„Er hat deinen Namen erraten?“, unterbrach Jakob mich ungläubig.
„Natürlich nicht, aber er wollte meinen Ausweis sehen, um sicher zu gehen, dass ich nicht gelogen habe. Dann hat er den Nachnamen erkannt, weil er mit Don in einer Schulklasse war. Ich bin beinahe tot umgefallen, als er mich gefragt hat, ob Don mein Bruder ist.“
„Und am nächsten Tag ist er hier mit deinem Bruder aufgelaufen. Was für ein schlauer Mistkerl“, sagte Jakob mit – in meinen Augen völlig unangemessener – Bewunderung in der Stimme. Mein Nicken sagte alles und Jakob hob seine Hand. Er zeigte mit den Fingern einen kleinen Abstand. „So knapp!“
„Was soll ich dazu sagen?“ Meine Frage war ernst gemeint, doch Jakob winkte nur ab.
Dann fiel mir seine ursprüngliche Aussage wieder ein. „Wo ist denn jetzt das Problem mit uns Frauen?“
Wieder raufte er sich die Haare. „Du hast mir doch Carola vorgestellt. Irgendwie ist die Frau ein Buch mit sieben Siegeln.“
„Heißt das, dass sie dir gefällt oder ist sie dir zu anstrengend?“
Er sah mich strafend an. „Natürlich gefällt sie mir!“
„Ist ja gut, ich wollte nur die Parameter bestimmen. Wo drückt denn der Schuh?“
Plötzlich wurde Jakob knallrot, sein ganzes Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an. Er senkte den Blick und starrte konzentriert die Tischplatte an. Die Röte breitete sich über seinen Hals aus und verschwand unter seinem T-Shirt.
Das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Jetzt bin ich wirklich neugierig. Es kann unmöglich peinlicher sein als mein improvisierter Strip – ich mache dich übrigens einen Kopf kürzer, wenn du nur daran denken solltest, irgendwem davon zu erzählen.“ Den letzten Teil des Satzes zwitscherte ich geradezu süßlich.
Verlegen malte Jakob mit dem Zeigefinger Kreise auf dem Tisch. „Also Carola meldet sich immer nur, wenn-“ Hilflos brach er ab und plötzlich wusste ich, woher der Wind wehte.
„Du bist ihr booty call? Sie ruft dich für Sex an?“
„Schrei doch noch lauter!“, zischte Jakob aufgebracht und behielt nervös die Küchentür im Auge.
„Ich dachte, Männer finden solche Arrangements gut“, murmelte ich vor mich hin. Direkt fing ich den nächsten strafenden Blick von Jakob auf.
„Was mache ich denn jetzt?“, wollte er von mir wissen. Gerade von mir, als ob ich eine Ahnung hätte, wie Beziehungen und der ganz Balztanz vorher funktionierten.
„Hast du sie mal gefragt?“ Die Frage schien mir naheliegend.
Jakob glotzte mich einfach nur an. „Was gefragt?“
Okay, wer von uns beiden hatte hier eigentlich keine Ahnung?
„Na, ob sie mit dir ausgehen will?“, klärte ich ihn auf.
Für einen Moment war ich mir nicht sicher, ob ich den Verstand verloren hatte – denn genauso starrte Jakob mich an. „Ich soll sie nach einem Date fragen?“
„Willst du denn ein Date mit ihr?“ Unser Gespräch hatte gerade definitiv Grundschul-Niveau erreicht.
„Ich denke schon.“
„Also, ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und bin aus der Übung, aber ich habe eine grobe Ahnung, dass es so funktionieren könnte.“
„Hm.“ Vielsagend war
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