Das erste Date – Erotischer Liebesroman
sage, dann meine ich es auch so. Würdest du es über dich bringen, mir an den Haaren zu ziehen? Mich zu schlagen oder sogar zu würgen, während du mich so richtig hart durchfickst?“
Trotz meiner leisen Stimme wirkte mein Monolog selbst auf mich sehr harsch, oder vielleicht gerade deswegen – ich war mir nicht sicher. Doch an der Art, wie Sebastian scharf Luft geholt hatte und jetzt schwieg, konnte ich hören, dass zumindest die Botschaft angekommen war.
Nur um sicherzugehen, legte ich nach: „Du benimmst dich im Moment wie ein verwöhntes Einzelkind, dem jemand sein Spielzeug weggenommen hat. Sei froh, dass Tobi den ganzen Quatsch mit deiner angeblichen Freundin überhaupt mitgemacht hat und konzentrier dich auf ihn, statt dir einzureden, dass du neuerdings deine Libido nicht mehr im Griff hast, wenn ich in der Nähe bin. Wenn du bereit bist, dich wieder wie ein Erwachsener zu benehmen und Daniel kennenzulernen, kannst du anrufen.“
Damit legte ich auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Hand zitterte und mein Atem schwer ging. So hatte ich mir den Verlauf des Gesprächs nicht vorgestellt. Außerdem konnte ich nicht glauben, dass ich tatsächlich das Wort „ficken“ benutzt hatte. Jetzt würde ich abwarten müssen, was Sebastian mit meiner Botschaft anfing.
Am nächsten Morgen kam ich mir wie ein emotionsloser Klotz vor. Nachdem ich Sebastian die Meinung gegeigt hatte, war ich eingedöst und hatte den Rest der Nacht friedlich wie ein Baby geschlafen. Sicherlich stimmte irgendetwas nicht mit mir.
Selbst der Gartenparty sah ich gerade gelassen entgegen. Daniels Schwestern würden mir schon nicht den Kopf abbeißen – zumindest hoffte ich das. Als ich versucht hatte, Daniel über sie auszufragen, hatte er mir lediglich verraten, dass seine Schwestern älter waren und Elena und Helen hießen. Keine sonderlich hilfreichen Infos. Danach hatte er nur noch gegrinst und geschwiegen.
Trotz allem griff ich nach meinem Handy: Keine Nachricht von Sebastian. Vermutlich sollte ich das Ganze mit einem Schulterzucken abtun, er würde sich schon wieder einkriegen – aber es nagte an mir.
Es klopfte zaghaft an der Tür. Schnell sah ich an mir herunter. „Moment!“, rief ich geistesgegenwärtig. Glücklicherweise lag mein Pyjama in Reichweite und ich schlüpfte schnell hinein. „Okay. Was gibt es?“
Eine Hand, die ich unschwer als Jakobs identifizierte, schob sich durch den Türspalt und präsentierte mir eine Tasse Kaffee. Ich lachte. „Mir war nicht klar, dass ich dich schon so gut erzogen habe.“
Jakobs schiefes Grinsen folgte der Kaffeetasse und er kam rein. „Guten Morgen.“
„Morgen.“ Gierig streckte ich den Arm aus und griff nach der Tasse.
Er zog sich meinen Schreibtischstuhl heran und setzte sich. „Mir ist aufgefallen, dass ich mich noch nicht einmal dafür bedankt habe, dass du mir Carola vorgestellt hast. Geschweige denn für die Organisation des Dates gestern.“
Ich winkte nur ab und genoss den Kaffee.
„Nein, im Ernst. Ich habe mich total zickig benommen und du warst trotz allem so nett.“
Mein Handy klingelte und zuerst dachte ich, es könnte Sebastian sein, doch es war Daniel. „Du kannst dich gleich revanchieren. Hier, geh ran.“
Kritisch beäugte Jakob das Display. „Bist du sicher, dass die beste Idee ist?“
Mein breites Grinsen überzeugte ihn. „Absolut.“
Er holte tief Luft und drückte Annahme. „Hallo?“
Jakob zog eine Grimasse und sagte ruhig: „Ja, sie ist hier, einen Moment.“ Er reichte mir das Handy.
„Was wolltest du eigentlich?“, wisperte ich, während ich das Mikrofon vom Handy mit der Hand bedeckte.
„Meinst du, ich sollte Carola Blumen mitbringen?“
„Oh Gott. Ich bin total schlecht in so etwas. Lass dir von Jonathan Sannes Nummer geben und frag sie. Ernsthaft. Ich ruiniere dir das sonst nur.“
Nervös beäugte Jakob mein Handy. „Solltest du nicht rangehen?“
Ich scheuchte ihn mit einer Handbewegung aus dem Zimmer und lehnte mich entspannt im Bett zurück. „Guten Morgen. Jakob hat mir Kaffee ans Bett gebracht, ist das zu glauben?“
Daniels Knurren elektrisierte meinen ganzen Körper. „Du wirst dir so sehr wünschen, das nicht gesagt zu haben.“
„Aber es ist die Wahrheit“, erwiderte ich unschuldig. „Er wollte sich bedanken, weil ich ihm ein Date mit Carola besorgt habe. Sie begleitet ihn heute Abend. Außerdem hat er Frieden mit dir geschlossen.“
Wirklich versöhnt klang Daniel noch nicht. „Wie komme ich zu
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