Das erste Date – Erotischer Liebesroman
Hat Don sie schon mal gesehen?“
Entsetzt drehte Daniel sich zu mir. „Ich glaube nicht.“
Statt einer Antwort grinste ich nur vielsagend.
Daniel winkte ab. „Da wird dein lieber Bruder nicht weit kommen, Elena ist verlobt und Helen- Ich glaube, sie würde ihm den Kopf abreißen, wenn er auf die Idee kommt, mit ihr zu flirten.“
„Verlobt? Wow. Aber jetzt sag schon, was machen sie beruflich?“
„Nein, ich will nicht. Das ist mir peinlich.“ Verlegen stellte Daniel die Grillsaucen auf ein Tablett und wich mir aus.
„Wieso? Ich werde ohnehin nicht locker lassen“, drohte ich.
„Von mir aus. Aber sprich Helen bloß nicht darauf an, sonst reißt sie dir auch den Kopf ab. Sie ist Schriftstellerin.“
„Wow.“ Beeindruckt warf ich einen Blick auf Helen, die in einem der Gartenstühle saß und ruhig das Treiben um sich herum beobachtete, ohne sich daran zu beteiligen. „Was schreibt sie denn?“
„Thriller. Aber sie redet wie gesagt nicht gerne darüber.“
„Ich habe den Eindruck, dass sie generell nicht so gesprächig ist. Was macht Elena?“
Daniel zog eine Grimasse. „Steuerfahndung.“
„Du machst Witze! Ich dachte, Zwillinge hätten fast immer die gleichen Interessen. Eigentlich habe ich jetzt damit gerechnet, dass Elena auch etwas Kreatives macht.“
„Ich wünschte, das würde sie. Aber nein. Sie arbeitet bei der Steuerfahndung, da hat sie auch ihren zukünftigen Mann Stephan kennengelernt. Er ist gerade auf einer Segeltour und kommt morgen zurück.“
Bevor er protestieren konnte, nahm ich das volle Tablett und ging wieder in den Garten. Inzwischen war auch Kai-Uwe mit zwei Freunden im Schlepptau angekommen und gab mir eine kurze Umarmung, nachdem ich die Saucen auf den Tischen verteilt hatte.
Er nahm mich zur Seite und sah mich eindringlich an. „Ist alles okay?“
„Klar, warum fragst du?“
„Ich habe heute Sebastian gesehen, doch bevor ich die Möglichkeit hatte, mit ihm zu reden, hat er tatsächlich die Straßenseite gewechselt und ist in einer Seitenstraße verschwunden.“
Großartig, das hatte mir gerade noch gefehlt. „Ich weiß nicht, vielleicht hat er dich nicht gesehen.“
Kai-Uwe schüttelte den Kopf. „Er hat mich definitiv gesehen, ich hatte ihn sogar schon gegrüßt, bevor er förmlich die Flucht ergriffen hat.“
Für einen Moment wusste ich nicht, was ich antworten sollte. Da tauchte Don auf und gesellte sich zu uns. „Familienkrise?“
Schnell winkte ich ab. „Nein, nein. Kai-Uwe hat sich gerade nur gewundert, warum Sebastian ihm auf der Straße ausgewichen ist.“
Don versuchte es mit dem gleichen Ansatz wie ich: „Vielleicht hat er dich nicht gesehen.“
Kai-Uwe verschränkte die Arme und sah zwischen uns hin und her. „Ihr verheimlicht mir irgendetwas.“
Don seufzte und rollte mit den Augen. „Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Sebastian, nachdem Mo ausgezogen ist. Vermutlich hatte er keine Lust auf eine Wiederholung.“
„Was genau darf ich unter einer Auseinandersetzung verstehen?“ Kai-Uwe fixierte mich mit seinen Augen.
Abwehrend hob ich die Arme. „Mich musst du nicht fragen, ich hatte da rein gar nichts mit zu tun. Aber ehrlich gesagt würde ich Sebastians Verhalten keinen zu großen Stellenwert beimessen, zu mir ist er gerade auch nicht unbedingt freundlich.“
Obwohl meine Intention war, Kai-Uwe zu beruhigen, rief ich stattdessen Don auf den Plan. „Was meinst du damit?“
Meine Geduld war am Ende. „Okay, es reicht. Wir sind auf einer Party und ich habe keine Lust, darüber zu diskutieren. Ich breche gleich in Tränen aus und ihr beide seid Schuld!“
Allein diese Drohung reichte aus, damit meine Brüder verlegen das Weite suchten. Ich sah Kai-Uwe hinterher und wappnete mich innerlich bereits für die noch ausstehende Beichte. Das kleine Sensibelchen würde es bestimmt nicht gut aufnehmen.
„Du kommst wohl gut mit Männern zurecht?“ Vollkommen lautlos war Helen neben mir aufgetaucht und betrachtete mich, als wäre ich ein Insekt unter ihrem Mikroskop.
„Nicht unbedingt. Das waren meine Brüder.“
Sie sagte: „Hm.“ Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ließ mich stehen. Verblüfft sah ich ihr hinterher und überlegte, ob es wohl erfrischend war, wenn man sich einfach so benahm und es einem egal war, was andere über einen dachten.
Später ließ ich mich erschöpft in einen der Gartenstühle sinken. Während Helen mich die ganze Zeit stumm beobachtete, hatte Elena mir schon einige
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