Das erste Date – Erotischer Liebesroman
verfängliche Fragen gestellt, was meine Beziehung mit Daniel anbelangte. Dazwischen wich ich Kai-Uwes fragendem Blick aus. Warum war diese Party nur so verflucht anstrengend?
Bald würde die Sonnen untergehen, dann konnte ich mich einfach im Schatten verstecken, bis alles vorbei war. Daniel ließ sich in den Stuhl neben mich fallen und sah ebenso fertig aus, wie ich mich fühlte.
„Hast du auch das Gefühl, auf einem untergehenden Schiff zu stehen?“, raunte er mir leise zu.
„Und wie! Ich weiß gar nicht, wer schlimmer ist: Deine Schwestern oder mein Bruder“, antwortete ich.
„Dabei scheinen sich alle außer uns ganz wunderbar zu amüsieren.“ Daniels Blick schweifte durch den Garten.
„Vielleicht machen wir irgendetwas falsch?“ Ich grinste Daniel an.
In diesem Moment tauchten zwischen uns zwei Flaschen Bier auf. Ich blickte nach oben und Helen grinste mich an.
„Ergreift die Flucht, so lange Elena und dein Bruder sich unterhalten.“
Sie deutete mit dem Kopf ans andere Ende des Gartens, wo Kai-Uwe Daniels Schwester dabei half, die Laternen anzuzünden. Daniel ließ sich nicht zweimal bitten, griff die Flaschen und meine Hand. Zusammen stürzten wir aus dem Garten und hockten uns in die Einfahrt. Hinter der kleinen Buchsbaumhecke würde uns so schnell niemand sehen.
Daniel hielt mir die Flasche zum Anstoßen hin und sagte: „Siehst du, ich sagte doch, dass Helen dich mag.“
„Wenn du das sagst! So, wie sie mich den ganzen Abend angestarrt hat, hätte ich eher gedacht, dass sie nur auf den passenden Moment gewartet hat, um mich über eine imaginäre Klippe zu schubsen.“
Er lachte. „Glaub mir, Elena und ich haben ihr schon unzählige Male gesagt, dass sie so einfach nicht gucken sollte. Sie arbeitet in ihrem Kopf dann an irgendwelchen Szenen und wenn du Glück hast, sieht die Leiche in ihrem nächsten Buch so aus wie du.“
„Schön, wie schmeichelhaft. Können wir nicht tauschen? Ich nehme deine wortkarge Schwester und du bekommst meinen super-romantischen Bruder?“
Ich sah Daniel flehend von der Seite an und bemerkte erst jetzt, dass er offenbar nicht dazu gekommen war, sich zu rasieren. Bevor ich mich beherrschen konnte, streckte ich die Hand aus und strich über die kratzigen Bartstoppeln.
Seine Augen verdunkelten sich innerhalb des Bruchteils einer Sekunde. „Ich weiß genau, was du gerade denkst.“
Woher ich die Ruhe nahm, wusste ich nicht, aber ich schaffte es, seinem Blick standzuhalten. Tatsächlich hatte ich möglicherweise darüber sinniert, wie sich diese rauen Haare auf der Innenseite meiner Oberschenkel anfühlen würden. Ich musste wirklich an meiner Selbstbeherrschung arbeiten, wenn er mir so mühelos jeden Gedanken von der Stirn ablesen konnte. Aber das mit der Selbstbeherrschung nahm ich mir jedes Mal vor, wenn ich in seiner Nähe war – bisher eher erfolglos. Daniel wirkte, als würde er jeden Augenblick über mich herfallen wollen.
Er streckte die Hand aus. Zögerlich legte ich meine hinein und ließ zu, dass er mich zu sich zog. Gerade als wir uns küssen wollten, hustete jemand.
„Du meine Güte, nehmt euch doch ein Zimmer. Oder habt ihr euch etwa ausgesperrt?“
Sanne schlenderte langsam durch den schwachen Schein der Straßenlaterne und grinste frech.
Daniel brummte. „So viel zum kleinen Frieden!“
Ich sprang auf und umarmte Sanne. „Was machst du denn hier?“
„Früher Feierabend, meine Kollegin hat mein Jammern nicht mehr ertragen. Aber die interessantere Frage ist ja wohl, was ihr hier macht. Solltet ihr nicht da sein?“ Sie deutete mit der Hand auf den Garten.
„Ja, aber unsere Geschwister spielen die Inquisition mit uns nach.“
Sanne zog eine Grimasse. „Ach ja, Familie. Man kann nicht mit…“
Daniel vervollständigte die Phrase: „Aber auch nicht ohne.“ Dann bedeutete er uns, vorzugehen. Zusammen betraten wir wieder den Garten und wie erwartet, freute sich Jonathan besonders, Sanne zu sehen.
Grinsend stieß ich Daniel an und deutete mit dem Kinn auf seine Schwester. Helen verdrehte gerade die Augen, während Don sich sichtlich bemühte, ihr ein Gespräch aufzudrängen. „Siehst du?“, raunte ich ihm zu. „Ich habe doch gesagt, dass deine Schwestern hübsch sind.“
Mit gerunzelter Stirn sah Daniel mich an. „Ich bin mir nicht sicher, ob mir gefällt, dass dein Bruder meine Schwester anbaggert.“
Um mein Lachen zu unterdrücken, hielt ich mir eine Hand vor den Mund. „Dir entgeht die Ironie der Situation
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