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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Siddin, ihrem kleinen Jungen, genommen und ihnen auf dem Boden einen Platz zum Schlafen angeboten. Savidlin hatte zwar sehr hartnäckig darauf bestehen müssen, doch dann hatte Weselan Kahlan sehr gastfreundlich in ihrem Haus aufgenommen, ohne ihr hinter dem Rücken ihres Mannes die kalte Schulter zu zeigen, sobald sich die Gelegenheit dazu bot. Abends, wenn es zum Arbeiten zu dunkel war, hockte Siddin mit großen Augen neben Kahlan auf dem Fußboden und lauschte ihren Geschichten über Könige und Burgen, über ferne Länder und wilde Tiere. Er krabbelte ihr dann auf den Schoß, bettelte um weitere Geschichten und drückte sie. Die Tränen traten ihr in die Augen, wenn sie daran dachte, wie Weselan dies einfach zuließ, ohne ihn wegzuziehen, und wie sie die Freundlichkeit besaß, ihre Furcht nicht zu zeigen. Wenn Siddin schlafen gegangen war, erzählten sie und Richard den beiden Geschichten über ihre Reise von Westland hierher. Savidlin wußte Erfolge im Kampf zu würdigen und lauschte mit fast ebenso staunenden Augen wie sein Sohn.
    Sollte eines Tages einer der Dorfältesten sterben, würde Savidlin einer der sechs werden. Kahlan hätte das jetzt schon gerne gesehen. Einen starken Verbündeten bei den Ältesten hätten sie gut brauchen können. Der Vogelmann war mit dem neuen Dach offenbar zufrieden. Schmunzelnd hatte er langsam den Kopf geschüttelt, als er genug gesehen hatte und verstand, wie es funktionierte. Die sechs Ältesten jedoch waren weniger beeindruckt gewesen. Ein paar gelegentliche Regentropfen lohnten ihrer Ansicht nach den ganzen Aufwand nicht, und sie hatten etwas gegen einen Fremden, der einfach daherkam und ihnen zeigte, wie unwissend sie waren.
    Kahlan dachte besorgt an die Zeit nach dem Bau des Daches. Was würde geschehen, wenn die Dorfältesten sich weigerten, Richard zu einem Schlammenschen zu ernennen? Richard hatte versprochen, ihnen nichts zu tun. Auch wenn dies nicht seiner Art entsprach, er war der Sucher. Es stand viel mehr auf dem Spiel als das Leben von ein paar Menschen. Viel mehr. Das mußte der Sucher bedenken. Und sie auch.
    Kahlan wußte nicht genau, ob das Töten des letzten Mannes aus dem Quadron ihn verändert, härter gemacht hatte. Man veränderte sich, wenn man gelernt hatte zu töten, man gewichtete die Dinge anders. Es wurde leichter beim nächsten Mal. Das kannte sie selbst nur zu gut.
    Wäre er ihr doch bloß nicht zu Hilfe gekommen. Und hätte er den Mann doch bloß nicht umgebracht. Sie brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, wie unnötig seine Hilfe gewesen war. Sie wäre selber damit fertig geworden. Schließlich stellte ein Mann allein kaum eine tödliche Bedrohung für sie dar. Deswegen schickte Rahl Konfessoren auch immer vier Männer hinterher, einen, der sich von ihrer Macht berühren lassen mußte, die drei anderen, um sie zu töten. Manchmal blieb nur einer übrig, doch der reichte, wenn ein Konfessor einmal seine Kraft aufgebraucht hatte. Aber einer ganz allein? Er hatte praktisch keine Chance. Selbst wenn er kräftig war, sie war schneller. Holte er mit dem Schwert aus, konnte sie einfach auf die Seite springen. Bevor er es erneut hätte hochreißen können, hätte sie ihn berührt. Er wäre ihr verfallen. Und das wäre sein Ende.
    Kahlan konnte Richard unmöglich erzählen, daß er ihn nicht hätte umbringen müssen. Was es doppelt so schlimm machte: Er hatte für sie getötet und geglaubt, sie zu retten.
    Vermutlich war längst schon das nächste Quadron auf dem Weg. Sie waren unerbittlich. Der Mann, den Richard umgebracht hatte, wußte, er würde sterben. Allein hatte er gegen einen Konfessor keine Chance. Und doch war er gekommen. Sie würden nie nachgeben, der Gedanke war ihnen fremd. Sie dachten nie an etwas anderes als an ihr Ziel.
    Außerdem hatten sie ihren Spaß daran.
    Ohne es zu wollen, mußte sie immer wieder an Dennee denken. Jedesmal, wenn sie an die Quadrone dachte, fiel ihr ein, was sie Dennee angetan hatten.
    Bevor Kahlan zur Frau geworden war, hatte eine fürchterliche Krankheit ihre Mutter befallen, und kein Heiler hatte etwas dagegen tun können. Viel zu rasch war sie an der grauenhaften, auszehrenden Krankheit gestorben. Konfessoren bildeten eine enge Schwesternschaft. Geriet eine in Schwierigkeiten, fühlten sich alle betroffen. Dennees Mutter hatte Kahlan aufgenommen und getröstet. Die beiden Mädchen, die besten Freundinnen, waren begeistert von der Aussicht, Schwestern zu werden, wie sie sich von da an nannten. Es hatte

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