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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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soll es tun, dann tue ich es.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war ein großer Narr, Rachel. Ich bin alles andere als der beste Mensch der Welt. Wäre ich vorher klüger gewesen und hätte mich an das erinnert, was man mir beigebracht hat, an meine eigentliche Pflicht, vielleicht brauchte ich dich jetzt nicht darum zu bitten. Aber ebenso, wie dies das Wichtigste für dich ist, ist es auch für mich das Wichtigste, was ich je tun werde. Wir dürfen nicht versagen, Rachel. Egal, was passiert, du darfst dich von niemandem aufhalten lassen. Von niemandem.«
    Er legte ihr einen Finger rechts und links an die Stirn, und sie fühlte sich plötzlich ganz sicher. Sie wußte, sie konnte es schaffen, und dann brauchte sie nie mehr zu tun, was die Prinzessin von ihr verlangte. Sie würde frei sein. Plötzlich zog Giller seinen Finger zurück.
    »Es kommt jemand«, flüsterte er. Er gab ihr rasch einen Kuß. »Die guten Seelen schützen dich, Rachel.«
    Er stand auf und drückte sich mit dem Rücken an die Wand hinter der Tür. Er ließ den Brotlaib unter seinen Umhang gleiten und legte einen Finger an die Lippen. Die Tür ging auf, und Rachel sprang auf die Füße. Prinzessin Violet. Rachel machte einen Knicks. Als sie wieder hochkam, verpaßte die Prinzessin ihr eine Ohrfeige und lachte. Rachel blickte zu Boden, und während sie sich die Wange rieb und die Tränen unterdrückte, erblickte sie zwischen Prinzessin Violets Füßen einen Brotkrümel. Sie warf Giller, der sich hinter der Tür an die Wand drückte, einen Blick zu. Giller entdeckte das Stück. Schneller als eine Katze bückte er sich, hob es auf und stopfte es sich in den Mund. Dann glitt er unbemerkt hinter Prinzessin Violets Rücken zur Tür hinaus.
    Kahlan streckte ihm die Arme entgegen, die Hände zu Fäusten geballt, die Innenseiten der Handgelenke zusammengepreßt, und wartete, daß er sie mit dem Seil fesselte. Ihre aufgerissenen Augen starrten ins Nichts. Sie sei nicht müde, hatte sie gemeint. Richard dagegen war es ganz bestimmt. Sein Kopf pochte, ihm wurde schlecht. Also übernahm sie die erste Wache. Was das wert war, bei ihrem leeren Blick, wußte er nicht.
    Er hielt das Tau zwischen seinen zitternden Fäusten gespannt. Innerlich spürte er bereits, wie seine letzte Hoffnung endgültig dahinschwand. Nichts änderte sich, nichts wurde besser, wie er gehofft hatte. Es war ein einziger, endloser Kampf zwischen ihm und ihr. Sie wollte sterben, und er versuchte unermüdlich, sie daran zu hindern.
    »Ich kann nicht mehr«, hauchte er und blickte im Schein des kleinen Feuers auf ihre Handgelenke. »Du hast vielleicht den Wunsch zu sterben, Kahlan, aber in Wirklichkeit tötest du mich.«
    Sie sah ihn aus ihren grünen Augen an. Das Flackern des Feuers spiegelte sich in ihnen. »Dann laß mich gehen, Richard, bitte. Wenn dir irgend etwas an mir liegt, dann laß mich gehen.«
    Er ließ das Tau fallen. Mit zitternden Händen zog er ihr Messer aus seinem Gürtel und betrachtete es minutenlang in seiner Hand. Das Funkeln der Klinge verschwamm ihm vor den Augen. Er umklammerte fest den Griff und steckte das Messer in die Scheide an ihrem Gürtel.
    »Du hast gewonnen. Verschwinde von hier. Geh mir aus den Augen.« »Richard…«
    »Ich sagte: verschwinde!« Er zeigte auf den Weg, den sie gekommen
    waren. »Geh zurück und laß dich von den Gars fressen, mit dem Messer vermasselst du es vielleicht noch! Ich finde den Gedanken unerträglich, daß du nach allem mit dem Leben davonkommen könntest.«
    Er drehte ihr den Rücken zu und setzte sich auf eine vom Sturm abgeknickte Fichte ans Feuer. Sie sah ihn schweigend an, dann entfernte sie sich ein paar Schritte weit.
    »Richard … ich will nicht, daß es so endet – nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben.«
    »Mir ist egal, was du willst. Du hast es verspielt.« Er brachte die Worte nur mit Mühe hervor. »Geh mir aus den Augen.«
    Kahlan nickte und starrte zu Boden. Richard beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf die Knie, vergrub das Gesicht in den zitternden Händen. Er glaubte, sich übergeben zu müssen.
    »Richard«, sagte sie mit sanfter Stimme, »ich hoffe, du behältst mich in guter Erinnerung, wenn das alles vorbei ist, und denkst dann besser von mir als jetzt.«
    Das gab den Ausschlag. Er stemmte einen Stiefel gegen den Stamm und war mit einem Satz bei ihr. Im Nu hatte er ihr Hemd gepackt.
    »Du wirst mir nur als das in Erinnerung bleiben, was du bist. Eine Verräterin! Eine Verräterin an allen,

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