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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hintergangen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist müßig, darüber nachzudenken. Was geschehen ist, ist geschehen. Man kann die Vergangenheit nicht ändern, man muss an die Zukunft denken.«
    »Die Zukunft.« Ich füllte meinen Becher mit dem letzten Rest des Weins auf. »Dann frage ich mich, was wir nun tun sollen.«
    »Ich dachte«, sagte Leandra und sah mich überrascht an, »dass du das schon wüsstest.«
    Ich trank aus und stellte den leeren Becher vor mir ab. »Wie könnte ich? Das, was hier geschieht, geschah , geht über mein Verständnis hinaus. Im besten Sinne bin ich ein recht guter Soldat. Mehr zu sein war nie meine Absicht.«
    »Dann denk wie ein Soldat. Vergiss die Strategie, was ist die Taktik?«
    »Dazu muss man wissen, wer der Feind ist, wo er sich aufhält und welche Absicht er verfolgt. Jemand wollte diesen Fokus. Nun, er hat ihn. Er hat ihn unten aus der Tasche des Sergeant genommen. Was er nun damit zu tun gedenkt, ist jedermanns Vermutung. So wie wir glauben, dass Janos hinter dem Schatz her ist. Aber weder er noch wir wissen, wo sich dieser Schatz befindet.«
    »Er darf ihn nicht bekommen. Das Soldgold für eine ganze Legion – ich wage nicht zu spekulieren, wie viel das ist. Eines jedoch weiß ich: Die Kassen von Illian leiden unter den Kriegsvorbereitungen, und dieses Geld kann vieles bewirken. Wenn es in die richtigen Hände fällt.«
    »Illian ist weit von hier. Das Gold zur Hauptstadt zu bringen wäre ein Abenteuer für sich. Wer soll das tun? Wir beide? Ein solches Vermögen lässt jemanden leicht seine Ehre vergessen.«
    »Wir könnten einen Teil des Schatzes als Lohn anbieten …«
    Ich lachte. »Sei nicht so naiv. Warum sich mit einem Teil zufrieden geben, wenn man mehr haben kann? Abgesehen davon gehört das Gold nicht Illian. Wenn es jemandem gehört, dann Eberhard.«
    »Eberhard?«
    »Ja. Dieser Hof lag verlassen und brach, als sein Vorfahr sich ihn aneignete. Damit geht alles, was er vorfand, in seinen Besitz.« Ich sah sie an. »Ich glaube er kann zu Recht behaupten, dass der Hof und das Land seit drei Generationen bewirtschaftet wurden.«
    Ich hob meinen Becher, aber er war leer. Fast hatte ich schon die Hand erhoben, um eine neue Flasche zu bestellen, aber dann erschien es mir sinnvoller, nüchtern zu bleiben.
    »Ich bin sicher, dass es dir nicht an Ehre mangelt, aber selbst du hast daran gedacht, den Schatz für deine Zwecke zu nutzen.«
    »Nicht einen Kupferpfennig will ich, aber das Königreich braucht das Gold.«
    »Genau das sind deine Interessen. Dir den Schatz nehmen und ihn im Namen deiner Königin beschlagnahmen.«
    »Sie ist auch deine.«
    »Sie ist es nicht mehr. Es ändert nichts an meinen Worten. Nach dem Gesetz gehört Eberhard alles, was sich hier befindet.«
    Sie blickte auf das Buch hinab. »Eberhard oder dem altem Reich.«
    »Das nach allem, was wir wissen, schon lange nicht mehr existiert. Die Ereignisse, die in diesem Buch verzeichnet sind, liegen Jahrhunderte zurück. Auch ein Reich wie das von Askannon kann im Lauf der Jahrhunderte untergehen.«
    »Dann sind wir verloren. Denn ich habe von dort Hilfe erhofft.«
    »Verloren? Wir werden einen neuen Herrscher bekommen.« Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. »Krieg ist auch den neuen Reichen nicht fremd. Es gab ihn schon immer. Irgendwann ist auch dieser Krieg vorbei.«
    »Wenn du so sprichst, könnte ich dich leicht hassen.«
    Ich sah sie überrascht an. »Warum? Weil ich mir nicht die Interessen einer Königin auf die Fahne schreibe, die ich nie wirklich gesehen habe? Ein Kind, das tapfere Männer in den sicheren Tod schickte? Erlaube mir, vor der Loyalität einem Kind gegenüber an mich selbst zu denken.«
    »Sie ist kein Kind mehr.«
    »Das mag sein. Sie ist Königin. Das allein bedeutet, dass ich ihr nicht trauen kann, denn sie wird mich opfern, wenn es ihr beliebt.«
    »So ist sie nicht, du kennst sie nicht!«
    »Und so wird es bleiben.«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und sah mich enttäuscht an. Ich hasste es, wenn eine Frau so etwas tat. Was konnte ich dafür, wenn sie mich auf ein Podest stellte, auf dem kein Platz für mich war?
    »Lass uns nicht streiten«, sagte ich in versöhnlicherem Ton, »sondern lieber überlegen, was wir hier tun können.« Ich hörte Sieglinde lachen und sah zu ihr hinüber.
    »Janos will nicht nur den Schatz, er will auch sie«, stellte Leandra fest.
    »Da ist er nicht allein. Wenn sie es so weitertreibt, wird sie alle Männer verrückt machen.«
    Ich

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