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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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hätten hier keinen Platz.«
    »Vergiss die Festung in den Donnerbergen nicht«, erklärte Leandra. »Das war die eigentliche Garnison, hier an diesem Ort waren die Hammerköpfe, die Baumeister der Legion, stationiert. Außerdem wurden die Lanzen auf das gesamte Gebiet verteilt. Am Anfang war hier nur die erste Lanze stationiert.«
    Tausend Mann waren auch eine stattliche Armee.
    »Was geschah also?«, fragte ich. »Hat er es niedergeschrieben, nannte er wenigstens seinen Namen?«
    »Ja. Der Name unseres Kommandanten ist Falgor. Und er erklärt, wie die Legion unterging.«
    »Ich ahne schon, warum. Wie viele Barbaren lebten hier?«
    »Nun«, sagte Leandra und legte ihre Hand sanft auf das Buch, »es waren Zehntausende. Kurz gesagt, die Legion ging unter und focht ihren letzten Kampf.«
    »Hier?« Ich schaute mich um. Die Mauern mochten alt sein, aber sie sahen nicht aus, als wären sie je gefallen. »Es sind keine Spuren dieses Kampfes zu sehen.«
    »Es ist Jahrhunderte her. Aber du hast Recht. Die Legion konnte sich lange behaupten. Weißt du, wie?«
    »Ich hoffe, du teilst es mir bald mit, bevor ich an Neugier sterbe.«
    »Die Barbaren kannten die Kriegskunst der Legionen nicht, auch waren sie den Schwertern aus Stahl nicht gewachsen. Knochspeere und Keulen waren so gut wie wirkungslos gegen Plattenpanzer. Sie starben zu Dutzenden, zu Hunderten. Aber die Soldaten der Legionen fielen ebenfalls, auch wenn ein jeder seinen Tod mit dem von Dutzenden Barbaren aufwog. Die Legion gewann jede Schlacht, aber sie musste den Krieg verlieren. Es sei denn, man hätte den Barbaren bewiesen, dass der Herr der Legion stärker war als der Gott der Barbaren. Denn mittlerweile wusste die Legion, dass sich hier ein Tempel der Barbaren befinden musste, dass ihre Schamanen ihre Magie aus diesem Tempel bezogen und dass sie den Kreuzungspunkt, den Askannon besetzt wissen wollte, für sich selbst nutzten.«
    »Was wurde unternommen?«
    »Ein Trupp wurde durch die unterirdischen Höhlen, die wohl dieses Terrain durchziehen, entsandt, den Tempel zu suchen. Man hatte herausgefunden, dass die Schamanen ihre Kraft durch einen Fokus bezogen. Sollten die Barbaren diesen verlieren, wüssten sie, dass ihr Gott sie verließ und die Neuankömmlinge stärker waren als ihr Gott. Das, so war die Überlegung, würde die Moral der Barbaren brechen.«
    »Was ist denn nun schon wieder ein Fokus?«
    »Ein Gegenstand, der es erlaubt, magische Energien weiter zu verteilen. Dieser Gegenstand war eine Statuette. Die Statuette ihres Gottes, die sich auf dem Altar im Tempel befand. Würde man diesen Fokus entwenden, mussten die Schamanen fürchten, dass ihr Gott nicht mehr bei ihnen war. Das war die Idee.«
    »Sie waren erfolgreich.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Ja. In dem Moment, in dem dies geschah, zogen sich die Barbaren fluchtartig zurück, zumal sich ein Eissturm ankündigte.«
    »Ein Sturm?«
    Sie nickte heftig. »Ja, ein Sturm. Die Barbaren hatten keinen wirklichen Namen für ihren Gott, vielleicht war es auch verboten, ihn zu benennen. Aber sie hatten eine Beschreibung. Sie nannten ihn den Winterwolf. Sein Atem war der Sturm des Winters, seine Macht die des Wolfes …« Sie öffnete das Buch und suchte eine Zeile darin.
    »›… denn die Kundschafter berichteten, dass sich die Wolfsschamanen mit der Macht ihrer Magie in Wölfe verwandeln konnten – Wölfe, gar schrecklich anzusehen, da sie das Schlimmste von Mensch und Tier in sich vereinten.‹«
    Ich ließ mich langsam zurücksinken und versuchte zu verstehen, zu akzeptieren, was Leandra mir hier berichtete.
    »Hier steht noch mehr«, sagte Leandra, »auf den letzten Seiten. Die Legion gewann, sie brach die Macht des Barbarengottes. Aber es war kein Sieg, den sie genießen konnte. Der Trupp, der entsandt wurde, um den Tempel zu finden, wurde bis auf einen Mann vernichtet. Der einzige Überlebende war ein Maestro, ein Mann namens …«
    »Balthasar.«
    Sie nickte. »Dein Traum entsprach der Wahrheit. Da diese Garnison nicht für eine Belagerung geeignet war, suchte die Legion immer die offene Schlacht und wehrte Angriffe auf den Ort schon im Vorfeld ab. Es funktionierte, und dieser Ort wurde nie unmittelbar angegriffen, aber es war kostspielig. Es machte allerdings auch Sinn. Hier war der Ort, an dem sich das Portal befand, durch das sie Verstärkung rufen und auch wieder nach Hause gelangen konnten. Irgendwo hier im Gasthof – oder in erreichbarer Nähe – muss es immer noch

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