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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Lenden von Jehala. Ich bin vom Blut der Dornen, mein Omen ist die Katze und mein Wort ist das einer geweihten Kriegerin der Solante, der Schwester von Astarte, die ihr Menschen verehrt.« Stolz stand sie da, das Kinn hochgereckt, die dunklen Augen funkelten. »Sucht den Wolf nicht in mir, denn mein Omen ist das der Katze!«
    »Sie war es nicht.« Dies war die überraschend feste Stimme von Eberhard, dem Wirt. »Ich war die ganze Nacht unterwegs, habe das Feuer geschürt. Nicht einmal hat sie sich von ihrem Platz wegbewegt.«
    »Wer weiß schon …«, hob der Händler zu einer erhitzten Antwort an. Und stockte. Denn als ich diesmal an ihn herantrat, ignorierte er mich nicht. Es mochte daran liegen, dass er die Spitze meines Dolches in der Seite spürte, verborgen vor den Blicken hinter mir, aber erkennbar für Lea und die Dunkelelfe. Lea hob überrascht die Augenbrauen, die Dunkelelfe betrachtete mich nur nachdenklich.
    »Hört gut auf meine Worte, Händler«, sagte ich leise. Meine Stimme war kalt wie der Sturm, den er vorbeigezogen wähnte. »Und regt Euch nicht, sprecht nicht mehr, als ich es von Euch wünsche. Wenn Ihr antwortet, antwortet so, dass nur ich Euch höre und niemand sonst. Habt Ihr mich verstanden, so nickt.«
    Schweißperlen entstanden auf seiner Stirn. Er nickte.
    »Zum einen etwas, was Euch aufmuntern sollte. Ihr habt soeben einen Ritter zu Boden gestoßen. Einen alten Mann, aber einen Ritter. Ich schätze, Ihr seid selbst von Adel, dass Ihr Euch das traut?«
    »Nein, Ser.« Seine Augen waren nun geweitet, als er sich darüber klar wurde, was die Tragweite seines Handelns sein konnte.
    »Mein Name ist Havald. Ser Havald für Euch. Sagt mir Euren.«
    »Rigurd. Sohn von Anval.«
    »Woher stammt Ihr, guter Mann?«
    »Aus Losaar.«
    Ich nickte. »Ein nettes Städtchen, malerisch gelegen am Fluss Lo. Guter Handel dort, nicht wahr? Und Illian fordert kaum mehr als den Handelszehnten von Euch.«
    Er ließ hilflos die Schultern hängen und erstarrte dann, als diese Bewegung die Spitze meines Dolches über seine Haut kratzen ließ.
    »Wir beide setzen uns nun dort an den Tisch. Mit ihr und der Maestra, der Ihr ebenfalls nicht genügend Respekt entgegengebracht habt. Habt Ihr mich verstanden? Nickt.«
    Er nickte.
    »Gut.« Ich wandte mich zu der Dunkelelfe. »Sera Zokora, würdet Ihr uns Gesellschaft auf einen heißen Tee leisten? Und schließt bitte die Tür, der Anblick von so viel Schnee deprimiert mich.«

10. Janos Dunkelhand
     
    »Was macht Ihr da, alter Mann?«, rief eine Stimme von hinten. Ich ließ Rigurd, den Händler, los und schubste ihn in Richtung des Tisches. Eine seiner Wachen hatte sich erhoben. »Wagt es nicht, Hand an ihn zu legen.«
    Ich gönnte dem Mann einen Blick. »Wenn Ihr ihm helfen wollt, packt eine Schaufel und legt vor dem Tor der Stallungen einen Weg frei, damit er klare Luft atmen und den Himmel sehen kann. Keinem von uns wird es schaden, die Gestirne zu erblicken.«
    »Meister Rigurd?«, fragte die Wache.
    »Palus, tut, was der Ser sagt. Ich will den Himmel sehen«, antwortete ihm der Händler. Er saß am Tisch, seine Hände waren zwar zu Fäusten geballt, aber ansonsten schien er wieder ruhig. Er warf einen unsicheren Blick zu Lea hinüber, die mit einem nicht sehr freundlichen Lächeln neben ihm Platz genommen hatte.
    »Ihr habt es gehört, Palus«, sagte ich zur Wache. »Macht Euch nützlich.«
    »Alter Mann, niemand hat Euch über uns erhoben«, sagte Palus.
    »Junger Mann. Werdet so alt, wie ich es bin, bevor Ihr urteilt. Geht und nehmt eine Schaufel in die Hand. Bewegung ist gut für die Seele.«
    Ich wandte mich an alle im Gastraum. Ich musste leise sprechen; versuchte ich lauter zu sein, würde mich die gebrochene Rippe schier umbringen.
    »Allen von uns wird es gut tun, an die frische Luft zu kommen. Je mehr von uns graben, desto schneller wird dies geschehen.«
    Der Anführer der Söldner stand auf und reckte sich. Er war vielleicht eine Handbreit kleiner als ich, aber er war massiv und kaum älter als dreißig.
    »Kein schlechter Vorschlag, alter Mann. Trotzdem, er hat Recht. Wer hat Euch über uns alle erhoben?«
    »Niemand. Aber wenn es ein guter Vorschlag ist, ist es dann nicht egal, aus wessen Mund er stammt? Hattet Ihr nicht Ähnliches vor?«
    »Nicht ganz«, sagte er mit einem Seitenblick zu Sieglinde, den diese den Göttern sei Dank nicht mitbekam. »Aber, bei Soltars Höllen, es ist eine feine Idee.« Er wandte sich an seine Kumpane. »Los, setzt eure

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