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Das erste Jahr ihrer Ehe

Das erste Jahr ihrer Ehe

Titel: Das erste Jahr ihrer Ehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Shreve
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Führer trugen.
    »Und machen Sie es gern?«, fragte sie.
    »Es ist gute Arbeit«, sagte Njoroge. »Gut bezahlt.«
    »Und wo leben Sie?«, fragte sie weiter. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass man regelmäßig von irgendwo außerhalb zu dieser Arbeit pendelte.
    »Wir haben Bandas bei der Lodge. Haben Sie in der Lodge übernachtet?«
    »Ja.«
    »Ist sehr schön.«
    »Ja, uns hat es gut gefallen«, sagte Margaret. »Mein Mann ist angeln gegangen.«
    Der Führer lächelte. »Und hat er Fische gefangen, Ihr Mann?«
    »Er und der Mann dort haben ziemlich viele gefangen.« Margaret wies zu den Kartenspielern. »Wir haben sie abends gegessen.«
    Der Führer lachte. »Ah«, sagte er, »da haben Sie Glück gehabt.«
    Margaret nickte. »Ich würde Sie gern noch etwas fragen«, sagte sie, »aber wenn Sie nicht antworten wollen, ist das völlig in Ordnung.«
    Njoroge wandte sich ihr zu.
    »Haben Sie auf dem Berg schon einmal jemanden verloren?«
    »Verloren?«
    »Ich meine, ist bei einer Ihrer Expeditionen schon einmal jemand ums Leben gekommen?«
    »Wenn Leute ums Leben kommen, dann passiert das, weil sie nicht bei ihren Führern bleiben. Diese Leute sind ihre eigenen Führer, wenn sie auf den Berg gehen. Bei mir sind zwei umgekommen. Es ist jetzt vier Jahre her.«
    »Das tut mir leid«, sagte Margaret. »Wie ist es passiert?«
    »Als wir in der Top Hut ankamen, hatten die Männer die Krankheit«, berichtete der Führer. Er drückte die Hand auf die Stirn und schüttelte den Kopf. »Es war sehr schlimm. Sie waren krank im Kopf.«
    »Kopfschmerzen?«, fragte Margaret.
    »Nein«, antwortete Njoroge. »Sie waren verrückt im Kopf von der Krankheit. Und sie sind in einem Schneesturm zum Gipfel gestiegen und haben es mir nicht gesagt. Es war fast eine halbe Stunde vergangen, bis ich gehört habe, dass sie verschwunden waren. Ich bin losgelaufen und habe sie im Schneesturm gesucht, aber ich habe sie nicht gefunden. Dann sind die Ranger gekommen, und wir haben weitergesucht. Zwei Tage haben wir gesucht. Dann ist mir das Essen ausgegangen und ich bin abgestiegen. Eine Woche später, als das Wetter wieder besser war, haben die Ranger die Leichen weit weg vom Weg gefunden.«
    »Sie hatten sich verirrt?«, fragte Margaret.
    »Ja, Memsahib. Sie haben sich verirrt. Ich habe gedacht, ich tauge nicht für diese Arbeit.« Njoroge schüttelte den Kopf. »Es ist wie Ziegenhüten. Ich muss alle meine Ziegen zusammenhalten und zusehen, dass ihnen nichts passiert. Ich darf sie nie weglassen, sonst werden sie von größeren Tieren überfallen und gefressen.«
    Margaret fand das Bild interessant. »Aber die Männer sind doch aus eigenem Antrieb ohne Sie gegangen.«
    »Trotzdem ist es mein Fehler. Ich hätte die Krankheit erkennen müssen. Ich sollte immer auf sie achten.«
    »Es tut mir leid, dass Ihnen das widerfahren ist«, sagte Margaret.
    »Oh, und mir tut es auch so leid.« Wieder schüttelte Njoroge traurig den Kopf.
    »Ich finde nicht, dass es Ihr Fehler war«, sagte sie. »Dumme Menschen tun dumme Dinge, und manchmal sind sie ganz allein schuld, wenn etwas passiert.«
    »Ich verspreche, dass Sie nicht verloren gehen.«
    Margaret lächelte. »Danke«, sagte sie. »Und bitte nennen Sie mich Margaret.«
    »Und wir halten in der Mitte vom Gletscher«, sagte der Führer. »Aber Sie müssen es den anderen sagen, damit sie nicht überrascht sind. Überraschung ist sehr schlecht auf dem Eis.«
    »Ja, das tue ich«, sagte Margaret.
    »Was war denn das?«, fragte Patrick, als er und Margaret, allein in der Banda, ihr Bettzeug zurechtlegten. Kevin und Everdene hatten die beiden Feldbetten an der von der Tür weiter entfernten Wand genommen. Patrick lud ihre glänzenden violetten Schlafsäcke auf der anderen Seite ab. Als er den Führer gefragt hatte, ob noch andere Kletterer kommen würden, hatte dieser verneint.
    »Ich habe Njoroge um einen Gefallen gebeten«, sagte Margaret. »Und ich hoffe, du hast nichts dagegen. Ich habe ihn gebeten, in der Mitte des Gletschers dreißig Sekunden anzuhalten, damit ich hinunterschauen kann. Ich habe ihm erzählt, dass ich mich beim letzten Mal nicht getraut hätte und die Angst jetzt überwinden wollte. Ich werde es so auch Kevin und Everdene erklären, denn wir müssen ihnen vorher sagen, dass wir anhalten werden. Ich kann Dianas nicht gedenken, während ich mich über den Gletscher quäle. Da kann ich an gar nichts denken außer an die Füße vor mir. Du weißt ja.«
    Patrick nickte.
    »Ach, und übrigens«,

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