Das erste Mal und immer wieder
anderen Frauen hatten sich in einem Zimmer verbarrikadiert und schmissen Stühle und andere Gegenstände aus den geschlossenen Fenstern. Überall war Gas. Drinnen waren die Wasserrohre durchtrennt worden, Wasser lief aus jedem Eingang und überschwemmte alles. Als sie mich sahen, kam eine von ihnen heraus und griff mich tätlich an.
Die Polizei bot mir an, alle mitzunehmen, aber ich hielt sie zurück. Ich war fertig mit allem und hatte überhaupt kein Interesse mehr, irgendwas zu klären.
Die Polizisten kannte ich mittlerweile alle recht gut, und ich tat ihnen leid. Nicht nur einmal hatten sie mir in der Vergangenheit nahe gelegt, die »Sache« aufzugeben. Und ich gab mich geschlagen. Verkaufte den Pachtvertrag weiter und konnte somit halbwegs meine Verpflichtungen decken. Als ich ging, war ich nicht böse. Irgendwie war ich froh, dass ich doch nicht dazugehörte.
Ich überließ »den Schlampen« ihr verdrecktes, unehrenhaftes, verkommendes Territorium.
Michi war für mich da und baute mich auf. Ziemlich frustriert saß ich nun bei ihm auf dem Sofa, vor meinen Füßen der mittlerweile aggressiv gewordene Hund, und sortierte meine Rechnungen. In anderthalb Jahren hatte ich über 80000 Mark verloren, 100000 DM in anderer Leute Besitz investiert und saß auf fälligen Rechnungen von mehr als 15000 DM. Ich kotzte und beschuldigte mich selbst der »vollkommenen, absoluten Doofheit«. Ein paar Tage zog ich wieder nachts rum, vögelte hier und da und trank mir meinen Frust aus dem Leib. Ich hatte keine Ahnung, wie alles weitergehen sollte.
Ich fuhr zurück zum »Champagnerkelch«, und es war schließlich Benni, der mich auf andere Gedanken und andere Wege brachte.
MANDYTOY.DE
Benni hatte ich in einer der Bars in Deutschland kennen gelernt. Er arbeitete bei einer sehr verstaubten Behörde, war selber jedoch alles andere als ein langweiliger Beamter. Immer in Begleitung einer lustigen Truppe zog er dann und wann um die Häuser und landete irgendwann einmal spätnachts neben mir an der Theke. Er spendierte reichlich Champagner, und man kam sich näher.
Später kam er regelmäßig, besuchte mich, lud mich ein, und alsbald landeten wir immer häufiger auf dem Zimmer. Er war derzeit Anfang 40, etwas rundlich und dickbauchig. Sein Gesicht war ähnlich dem von Michi, irgendwie jungenhaft und spitzbübisch. Sein mehr als niedliches Lächeln ließ ihn jünger erscheinen, als er tatsächlich war. Auch er lebte derzeit noch in unglücklicher Ehe, wie er mir erzählte, und lud mich bald immer wieder zum Essen ein. Als ich »vom Leben verkatert« wieder im Club auftauchte, war auch Benni wieder da. Lange hatten wir uns nicht gesehen, und doch war es gleich wie immer.
Wir tranken, wir redeten, wir hatten Sex. Benni war ein »Lecker«, allerdings ein furchtbar schlechter. Seine Zungenküsse an meiner Muschi erinnerten mich immer an das Geräusch, wenn mein Hund seinen Napf leerte. Auch seine Küsse auf den Mund waren mir durch seine »Handhabung« mehr als unangenehm. Aber ich mochte ihn, mochte ihn sehr und war streckenweise sogar richtig verliebt. Auf die sexuellen Defizite, die ich bei unserer Beziehung verspürte, konnte ich ja immer noch eingehen.
Nach all den Schwänzen in und an mir war das längst nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben. Und auch in meinen Affären war es mir oft scheißegal.
Was ich suchte, war etwas anderes als nur ein zuckender Leib auf mir. Immer wieder gab ich mich der Illusion hin, »den einen« noch zu finden. Stattdessen stolperte ich von einer schlechten Beziehung in die nächste. Ausnahmslos Männer, die gerade getrennt oder noch unglücklich verbunden waren. Immer öfter fühlte ich mich ausgenutzt, kam mir vor wie ein buntes Blatt Papier, welches sie in ihre Lebensalben steckten.
Eine Zeit lang dachte ich, Benni könnte es vielleicht sein. Er lebte beschaulich auf einem Dorf in einem schönen Haus und hielt sich viele Tiere. Fast war es ein Bauernhof. Ich genoss meine Aufenthalte dort, entspannte mich zusehends bei ihm und kam mir niemals wie eine Dirne vor. Er bekochte und verwöhnte mich, wo er konnte.
Aber auch er war frisch getrennt, und erneut hatte ich Detektive am Bein. Es störte mich nicht, ich lachte darüber, war fast dran gewöhnt, beobachtet zu werden. Unsere Beziehung festigte sich, und bald waren wir ein Paar.
Eine Rückkehr zur Insel war für mich nur eine imaginäre Alternative. Ich vermisste meinen Jungen sehr. Obwohl er wirklich glücklich war, kam auch bei ihm jetzt
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