Das erste Mal und immer wieder
wohnst doch allein?« Eher eine Feststellung als eine Frage. Ich wusste, dass er keine Frau hatte. Ein Punkt, der mir auch immer zu denken gab bei den Schönlingen.
»Ja, ich lebe allein; ich habe noch niemanden gefunden, der so richtig hineinpasst in mein Leben.« Damit schwang er sich auf einen der massigen Ledersessel. Der Schwung gab dem Kimono Raum und den Blick auf sein Geschlecht frei.
Ich lächelte ihn an. »Aber jetzt habe ich Durst.« Auffordernd schaute ich zu ihm und nach unten. Ich sah, dass er komplett rasiert war. Es fiel mir sofort auf. Sein Glied hing lang und schlank, ganz nackt an seinem Körper. Gestern Abend in der Bar war noch alles behaart.
»Interessante Feststellung, die du da machst«, sinnierte er und verschwand endlich, um was zu trinken zu besorgen. Ich zog meine Schuhe aus und kuschelte mich nun meinerseits in einen der dicken, klobigen Sessel. Der Wein war edel und schwer, die Kristallgläser dick und groß. Es dauerte nicht lange, und ich befand mich in einem fröhlichen, gelösten Zustand. Trotzdem wollte ich auf den Punkt kommen, schließlich war dies kein Rendezvous. »Also, wie sieht es aus. Hattest du mir nicht versprochen, mich im SM zu unterrichten?« Ich grinste ihn schelmisch an. Angst hatte ich keine. Mittlerweile hatte ich hinter seiner Fassade einen doch auch unsicheren Menschen entdeckt, der dauernde Selbstbestätigung suchte. Selbst bei mir. Dabei stand ich doch in der Gesellschaft um Klassen unter ihm.
»Ja, gern«, er stand auf und kramte aus einer Schublade zwei Fünfhundertmarkscheine. »Ist das o.k. so?« Er sah mich fragend an. Er hatte noch mehr Geld in der Hand, und fast hätte ich nein gesagt. Aber natürlich war es gut, zumal wir darüber gar nicht gesprochen hatten. Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass er mir überhaupt Geld bot. Ich schob die Scheine in mein Täschchen.
Er erklärte mir, dass er beim »normalen Sex« keinen Kick empfinden würde und keine Erregung dabei verspürte. Natürlich bumste er auch hier und da, aber es war nicht seine Bestimmung, wie er mir noch sagte. Er führte dann die Praktiken des SM aus, auf die er so stand. Er mochte es zu unterwerfen, er wollte eine Dienerin haben. Und er wollte sie schlagen. Oje, dachte ich bei mir, auch das noch …
Er sprach von knienden Frauen in seiner Fantasie, von Hingabe und unbedingtem Gehorsam. Von barschen Ausdrücken, die ihn in seiner Fantasie verfolgten, und Befehlen, die er erteilte. Rasch trank ich mein Glas aus und kippte mir nach. Mir wurde mulmig, aber das alles reizte mich auch sehr. Vor allem eines hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, und das war die Tatsache, dass das, was er sagte, nicht zu dem passte, was er sonst war oder tat. Ich war bereit, das Risiko auf mich zu nehmen, und nickte ihm zu. Ein Ruck ging durch seinen Körper, und er verlangte, dass ich ab sofort »Herr« zu ihm sagen müsse. Auch ansehen dürfte ich ihn nicht mehr und sollte meinen Blick zu Boden senken.
Ich tat, wie mir geheißen, und fragte mich, was da wohl alles auf mich zukommen würde. Ich musste mich ausziehen, und dann brachte er mich in sein Badezimmer. Eines der Badezimmer im Haus, wie ich später feststellte. Ich musste mich in die Dusche stellen, und er ließ den warmen Strahl sanft überall rübergleiten. Auch breitbeinig stellte ich mich, damit er überall herankam und sich nicht unnötig verrenken musste. Wie eine Marionette ließ ich mich hin und her schieben.
Er hakte die Brause ein und machte sich an dem Spiegelschrank zu schaffen. Als er sich mir wieder zuwendete, hatte er eine Tube in der Hand und begann mich damit einzuschmieren. Er schmierte es mir an die Beine und an die Achseln. Meine Arme musste ich weit über den Kopf halten und ganz still stehen. Ich tat, was er sagte, und fand es sogar ganz amüsant.
Er war eifrig dabei, jetzt auch meine Schamgegend einzuschmieren, und ich hoffte im Stillen, er würde mich nicht mit irgendeiner Seife fingern. Aber ich verkniff mir Kommentare und antwortete nur mit »Ja, Herr«, wie er es anfangs verlangt hatte. Die Creme brannte und plötzlich roch ich es auch. Es war Enthaarungscreme. Ich wich entsetzt einen Schritt nach hinten. Das störte ihn in seinem konzentrierten Einreiben. »Bleib stehen, du alte Fotze«, herrschte er mich an. Erschrocken blieb ich stehen und sondierte die Lage. Ich stand nackt, auf rutschigem Untergrund, in einem Zimmer mit nur einer Tür. Die versperrte mir ein ca. 185 cm großer Mann, der scheinbar zu allem bereit
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