Das erste Mal und immer wieder
in den Umkleideraum.
Schnell waren Tina und ich ein Team. Meist griffen wir uns eine Zweiergruppe und schleppten sie in eine ruhige Ecke. Dann begannen wir zu trinken und zu flirten. Natürlich verschwieg Tina anfangs, dass sie nur Tänzerin war. Waren die Männer auch fasziniert von ihrer natürlichen Schönheit, so wollten sie dennoch vögeln.
Nach dem teuren Champagner wollten sie auch bald mehr, und oft verließ meine Beute, mit dem angesäuerten Freier von Tina, ebenfalls das Lokal. Wir stellten unsere Taktik um. Nun war es ihre Aufgabe, möglichst viel allein zu trinken, während ich mit beiden flirtete. Oft genug landete ich dann auch mit beiden im Zimmer.
Es gab nur eines der Zimmer, in das wir überhaupt hineingehen konnten. Es war das einzige Doppelbett im ganzen Haus. Es war gar nicht so einfach, die Kontrolle über zwei völlig angetrunkene, losgelöste Urlauber zu behalten. Oft kamen sie aus England oder Amerika, aus Italien oder vom Festland. Dann kam ein Sprachproblem dazu. Ich tat, was ich konnte, und bald ackerte ich wieder wie gewohnt. Ich sagte zu gar nichts nein, mutete mir gegen hohen Aufschlag alles zu. Während mich einer von hinten stopfte, blies ich dem anderen die Stange. Während mich einer leckte, versenkte der andere seine Lanze in meinem Mund. Oft saß ich mit beiden Händen wild wichsend zwischen zwei Typen im Bett. Manchmal vögelten sie mich abwechselnd, und ich rieb den Schwanz des einen, wartend, dass der Erste fertig wurde. Auch das wurde durch den wahnsinnigen Alkoholgenuss erschwert, den sich manch einer schon während des Tages zumutete. Teilweise war ich schweißüberströmt, fix und fertig, wenn beide gespritzt hatten.
Oft hatte Tina, wenn ich zurückkam, schon weitere zwei gefangen, und manchmal tat mir auch der letzte Muskel weh, wenn ich endlich ins Bett fiel. So ritt und vögelte, tanzte und trank ich mich wund und müde. Und stapelte die Geldscheine im Tresor des Hotels.
Noch immer war ich nicht umgezogen und genoss den vollen Service des Hauses. Und manchmal auch den der männlichen Animateure. Hatte ich im Grunde keinerlei Defizite, so reizten mich die ungeheuer gut aussehenden, sportlichen Typen doch oft. Aus diesem Grund, und weil ich ab und an auch seelisch verwöhnt werden wollte, führte ich oft eine kleinere, zärtliche, romantische Liaison mit ihnen nebenher.
Tage und Nächte reihten sich aneinander. Ich begann, mich aufs »Sandwich machen« zu spezialisieren, lernte schnell, dass ich doppelt so schnell dadurch wurde. Ließ mir von zwei Männern gleichzeitig die Gruben füllen und ruhte mich während ihres »Gehoppels« und »Geschiebes« in der Mitte aus. So richtig tief rein kamen sie nie dabei, waren zu angetrunken, zu fremd und geil erschien ihnen die Situation, ein Mädchen zu zweit zu ficken. Manchmal hatte ich auch nur eine der beiden Stangen in meiner angewinkelten Hand zwischen den Beinen, und sie merkten das nicht einmal. Während ich mich hingab und stöhnte, was das Zeug hielt, überlegte ich, wie alles weitergehen sollte. Ich wollte Chrissi bei mir haben. Meinem Leben wieder Sinn und Glück geben. Auch er vermisste mich »ganz doll«, wie ich am Telefon immer wieder hörte.
Der Sommer kam. Meine Schwägerin besuchte mich für eine Woche und brachte mir meinen Sohn mit. Ich nahm mir frei. Die Haut meines Kindes färbte sich braun, seine Haare wurden heller, und aus seinen Augen schoss mir die pure Lebensfreude entgegen. Den ganzen Tag rannte er barfuß durch die Gegend, spielte Fußball mit irgendwelchen Hotelkindern oder krümelte vorm Fernseher die spanischen Backwaren ins Bett.
Wieder waren wir eins, wieder verschmolzen wir, und es war, als wäre er nie weg gewesen. Er plauderte über die Schule, wo er »bombastisch gut« war, und über sein Leben bei Oma. Das Dorf, in dem sie lebten, war klein, es gab kein Schwimmbad, keine Bücherei. Er hatte ein Fahrrad und fuhr damit durch die Gegend. Abends saß er zwischen Oma und Opa auf dem Sofa und sah fern. Er kannte alle deutschen Volksmusiker, alle Filme mit Romy Schneider und konnte zwischen Mozart und Beethoven unterscheiden. Und er hatte angesetzt. Munter wippten die Fettröllchen, verursacht durch Omas gute Hausmannskost, an seinen Hüften.
»Speckröllchen« nannte ich ihn scherzhaft. Er wurde dann immer wütend. Aber er erzählte mir auch von der Sehnsucht, die er nach mir hatte, von seinen »Einschlafgedanken«, dass ich weit weg und sehr alleine wäre. Schließlich wäre ja niemand
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