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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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meinte: »Der Bursche hatte es ja wirklich drauf! An einer Stelle bin ich fast vom Stuhl gekippt.«
    »Er war toll!«, meinte der kleine Junge. »Einfach toll. Manches ist natürlich nur Hokuspokus, so Zeug, das sie einem auch in einem Geisterhaus erzählen. Aber der Typ war wirklich gut.«
    »Sehr gruselig«, pflichtete Megan ihm bei und lächelte ihn an. Sie konnte gut mit Kindern umgehen, sie sah ihnen immer direkt in die Augen und hörte ihnen aufmerksam zu. Finn war sich sicher, dass sie eines Tages eine wundervolle Mutter sein würde. Seiner väterlichen Qualitäten war er sich leider nicht so sicher.
    »Hey«, meinte der Junge, »ich kann euch sagen, was ihr tun müsst, wenn ihr den Hokuspokus nicht mögt.«
    »Joshua!«, mahnte seine Mutter. »Vielleicht wollen die beiden das ja selbst herausfinden.« Sie blickte von ihrem Sohn auf Finn und Megan. Allerdings wirkte sie so, als fühle sie sich dazu verpflichtet und sei nicht besonders glücklich darüber.
    »Wir würden uns sehr gern seine Vorschläge anhören«, erklärte Megan ernsthaft.
    »Aber Sie kommen doch von hier, oder?«, fragte der Vater.
    »Ja, aus dieser Gegend«, räumte Megan ein. »Aber in meiner Kindheit gab es all die Museen und Veranstaltungen noch nicht. Viele sind eher jüngeren Datums.«
    An diesem Punkt brachte sich Joshuas kleine Schwester, ein süßer Rotschopf mit ein paar Sommersprossen, in das Gespräch ein. »Stimmt, Mr Fallon hat gesagt, dass Ihre Familie schon lange hier wohnt. Aber wenn Sie über Geister und all so was Bescheid wissen, warum haben Sie dann gestern Nacht so geschrien?«
    »Ellie!«, tadelte sie der Vater bestürzt.
    Megan lachte, und ihr Lachen klang locker und echt, es verbreitete seinen Zauber wie immer. »Ellie, nur weil ich ein paar dieser Geschichten kenne, heißt das noch lange nicht, dass sie mir keine Angst machen. Du und dein Bruder, ihr seid wirklich ausgesprochen tapfer. Ich hingegen hatte gestern Nacht einen grauenhaften Albtraum, so schlimm, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.« Sie sah die Eltern der beiden um Verzeihung heischend an. »Es tut mir sehr leid. Ich fürchte, ich habe alle aufgeweckt.« Sie schüttelte den Kopf. »Es war wirklich ein ganz grässlicher Traum.«
    Offenbar glaubte man ihr, denn der Vater schien endlich etwas lockerer zu werden. »Na ja, in unserer letzten Pension haben uns Pfauen aufgeweckt. Ich bin übrigens Brad Elgin.«
    »Und ich heiße Mary«, meinte seine Frau.
    »Und ich …«
    »Du heißt Joshua, und das da ist Ellie«, beendete Megan den Satz für ihn. »Schön, euch kennenzulernen. Ja, ich komme aus dieser Gegend, aber hier verändert sich ständig etwas. Finn und ich sind also wirklich offen für ein paar gute Tipps. Außerdem ist Finn noch nie hier gewesen. Vielleicht hört er lieber auf eure Vorschläge, weil ich etwas voreingenommen sein könnte.«
    »Na ja, immerhin bin ich hier schon mal durchgefahren«, warf Finn ein und sah Megan an. »Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, in einem Stück von New Orleans nach Maine hochzufahren«, erklärte er den anderen. »Ich kannte die Strecke nicht und nahm ein paar falsche Abzweigungen. Schließlich bin ich in diesem Ort gelandet und habe hier zu Mittag gegessen.«
    Megan grinste ihm zu. Im Allgemeinen hatte er einen ausgezeichneten Orientierungssinn. Es hatte sie amüsiert, dass er sich in Neuengland verfahren hatte, noch dazu auf dem Weg zu ihr.
    Susanna kam herein und stellte wortlos die Teller mit Eiern, Schinken und Toast vor ihnen ab. Sie machte nicht einmal den Mund auf, als Finn sich bedankte. Erst als sie schon halb aus dem Zimmer war, drehte sie sich um und meinte: »Müsli und so weiter gibt’s am Büfett.«
    Nachdem sie weg war, herrschte noch eine Zeit lang Stille.
    »Sie müssen mit Ihrem Mann unbedingt in das Museum neben dem Denkmal von Roger Conant, das ist das beste, das wir bislang gesehen haben«, meinte Sally schließlich munter und nahm den Gesprächsfaden wieder auf. »Darauf hatten wir uns gerade alle geeinigt, als Sie hereinkamen.«
    »Genau«, meinte John zustimmend und drückte ihre Hand. »Und Brad, du meintest doch, die Kinder seien vom Dorf der Pilgerväter so begeistert gewesen.«
    »Ja, das war echt cool«, stellte Joshua fest. »Und wissen Sie was? Wenn man mal hier ist, dann versteht man auch, warum die Leute aus Neuengland angeblich alle spinnen.«
    »Joshua!«, stöhnte seine Mutter.
    »Nein, so meinte ich das nicht«, beeilte er sich zu sagen, als ihm klar wurde, dass auch

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