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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Satanismus. Wicca war die Religion der Alten. Sie zelebrierten die Natur. Es gab Feste anlässlich der Ernten, für das Zuhause, für die Zeit der Reife und der Aussaat. In früher Zeit kannten die Wiccas, oder die Weisen, keinen Satan. Doch dann kam das Mittelalter und das Christentum, und in der Kirche gab es Männer, die an den Bösen Blick glaubten und an übernatürliche oder magische Handlungen, die aus Böswilligkeit geschahen. Und wie Sie selbst gesehen haben, gab es auch jene, die dann Praktiken der alten Magie gegen die christlichen Riten anwandten und den Satan anbeteten, den Herrn der Finsternis, und sich darüber hinaus auch vieler alter, heidnischer Überzeugungen bedienten. Die wahre Wicca-Religion ist völlig harmlos; doch der Satanismus zelebriert die Ausschweifung und lässt zu, dass die Menschen alle Dämonen, die sie in sich haben, freisetzen. Die alten Griechen glaubten, dass jeder Mensch einen Schutz-Daimon hat, einen Dämon also. Und einige der großen Philosophen waren der Überzeugung, dass jeder Mensch Dämonen in sich trägt, dass die Dämonen jene Teile unserer Seele sind, die danach trachten, Schmerzen und Böses in der Welt zu verursachen. Der Punkt ist, der Glaube gibt einem Kraft, sowohl Gutes wie auch Böses zu tun. Sie haben einen starken Glauben. Halten Sie daran fest. Das ist wichtig. Das bedeutet nicht, dass Sie auf Ihrem Lebensweg niemals stolpern oder gar stürzen. Aber geben Sie auch in der schlimmsten Zeit nicht Ihren Glauben an das Gute auf. Das kann letztlich Ihre Rettung bedeuten, Ihre Erlösung.«
    Megan lächelte. »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich an Werwölfe glauben soll – aber ich glaube, dass ich einen riesigen Hund gesehen habe, der einen Mann anfiel, der mich ansonsten letzte Nacht abgestochen hätte.«
    »Ah, und da … Sie haben es gesagt. Sie glauben, einen riesigen Hund gesehen zu haben.«
    »Heißt das … dass ich nicht wirklich einen gesehen habe?«
    Maggie lächelte geheimnisvoll. »Er ist ein Wolf, Dummerchen, kein Hund.«
    »Maggie!«
    »Es bleibt immer vieles im Geist und im Herzen des Betrachters«, erklärte Maggie ganz einfach. »Und dann … na ja, jenseits davon. Die meisten Menschen glauben auf die eine oder andere Art und Weise an ein göttliches Wesen. Studieren Sie die Religionen, und Sie stellen fest, dass die Götter und Göttinnen – der alten Römer, der altnordischen Völker und so weiter – für gewöhnlich im Glauben der Menschen durchweg Entsprechungen haben. Vielleicht gibt es wirklich einen Ort, an den man am Ende des Lebens auf Erden kommt, aber viele Wege, um dorthin zu gelangen. Ich persönlich glaube an die Seele. Sie macht uns zu dem, was wir sind. Und deshalb kann ein Vampir lernen, nicht zu töten, und eine Kirche betreten und ein Kruzifix tragen, wenn er das Bedürfnis danach verspürt.«
    »Und das haben Sie alles aus der Beobachtung gelernt?«, fragte Megan.
    Maggie schüttelte mit einem geheimnisvollen Lächeln den Kopf. »Ich war einmal ein Vampir.«
    Megan runzelte die Stirn. »Und jetzt sind Sie keiner mehr?«
    »Nein.«
    »Sie waren ein Vampir – oder haben Sie nur geglaubt, einer zu sein?«
    Wieder schüttelte Maggie den Kopf, noch immer lächelnd. »Ich war ein Vampir. Ich gebe zu, ich kenne außer mir niemanden, der einmal ein Vampir war und das menschliche – vergängliche – Leben wiedergewann. Aber das liegt eben daran, dass es Mächte gibt, die größer sind als das Böse.«
    »Und welche Mächte wären das?«
    Sie lachte laut. »Das Gute natürlich. Die Liebe, der Glaube an unsere Mitmenschen und so weiter.« Maggie tat Megans skeptisches Stirnrunzeln mit einer Handbewegung ab. »Das ist eine sehr lange Geschichte, für die wir heute Nacht leider keine Zeit haben. Was ich sagen wollte, denken Sie daran, dass Willenskraft, Liebe und der Kampf des Guten gegen das Böse sehr viel Macht haben können.«
    »Hey!«, rief Jade und blickte plötzlich von ihrer Lektüre auf. »Hier wird der Name Douglas noch einmal erwähnt«, erklärte sie.
    Alle schauten zu ihr.
    Sie las aus dem Buch auf ihrem Schoß vor. »Und unter den Beiwohnenden war der Freimütige, der Aufrufer, Finnegan Douglas.«
    Ragnor brach allein auf; er war mit Lucian übereingekommen, dass Andy Markham durchaus ein Schlüssel zur Wahrheit sein konnte, und er drängte darauf, Andy zu beobachten.
    Deshalb fuhren Finn und Lucian zu zweit in die Stadt.
    »Bevor Megan und ich Andy im Krankenhaus besuchten, ging ich mit ihr noch kurz in die

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