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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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um jeden Preis zu fliehen.
    Wieder heulte jemand auf.
    Sie hatte Fingernägel, und sie wusste sie zu nutzen.
    Doch ihr Bewusstsein verblasste rasch. Ihre Gliedmaßen wurden schlaff; Schwärze wirbelte vor ihren Augen, und sie versuchte weiter zu blinzeln, versuchte verzweifelt, wach zu bleiben.
    Einmal, als sie die Augen öffnete, merkte sie, dass sie in einem Auto war, auf dem Rücksitz lag, bedeckt von einigen der groben Kutten, die ihre Angreifer getragen hatten. Sie spürte einen Brechreiz, glaubte, sich gleich heftig übergeben zu müssen.
    Doch dann wurde es wieder schwarz …
    Als sie aufwachte, verblich das rasch vergängliche Licht des Herbsttages in Neuengland bereits … oder es war verschwunden oder vom dichten Dach der Baumkronen verdeckt. Sie wusste, wo sie war.
    Ah, ja, sie wusste, wo sie war! Ein unheiliger Friedhof, tief im Wald von Neuengland. Aber niemand sonst wusste es. Denn dumm wie sie war, hatte sie Finn nichts von ihrem Treffen mit Andy gesagt. Hatte sie es sonst jemand gesagt? Sie wusste es nicht mehr. Vielleicht Mike.
    Aber Mike …
    Mike hatte versucht, sie vom Feuer wegzuzerren. Vielleicht gehörte er zu diesen Leuten, auch wenn er steif und fest behauptete, nicht an dieses Hexenzeug zu glauben …
    Satanismus hatte er nie erwähnt!
    Nein, sie wusste, wo sie war, aber niemand sonst würde es wissen. Und sie war nicht mehr im Reich der Träume, dies war wirklich!
    Von irgendwoher hörte sie ein leises Schluchzen, und Flüstern.
    »Das hast du gut gemacht«, flüsterte eine Stimme. »So gut, dass … nun, wenn du nicht gebraucht würdest, würde ich dich gehen lassen. Ah, aber du wirst gebraucht, ein perfektes Opfer.«
    Das Schluchzen klang gedämpfter. Wer immer es war, der geweint hatte, wurde abgewürgt.
    Megan runzelte die Stirn, sicher, dass sie die Stimmen erkannte, sie aber nicht zuordnen konnte.
    Sie versuchte, sich zu bewegen, und merkte, dass sie gefesselt war. Sie versuchte, ganz langsam, die Augen zu öffnen, nur einen Spalt.
    Und als sie etwas sah … als sie aufblickte … begann sie zu schreien.

22
    Man wird Sie verhaften, das wissen Sie ja wohl.«
    Martha schrie beinahe auf vor Schreck. Das Letzte, was sie in Andys Zimmer erwartet hätte, war ein aus dem Schatten hervortretender Mann.
    »Wer sind Sie? Was machen Sie hier?«, fragte sie.
    »Wer ich bin, spielt keine Rolle. Warum versuchen Sie, Andy zu töten?«, fragte der Mann.
    »Ihn zu töten?«, wiederholte Martha ungläubig. Sie schüttelte den Kopf. »Ich will ihn doch nicht töten! Ich will herausfinden, wo meine Nichte ist!«
    »Ach ja?«
    Sie trat ängstlich zurück. »Sie – Sie – haben ihr doch nichts angetan, oder?«
    »Sie ist in Sicherheit«, erfuhr Martha.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, verängstigt, aber mehr, weil sie fürchtete, es würde wieder viel zu schnell Nacht werden.
    Und es war Halloween.
    »Wie heißen Sie?«, fragte sie entrüstet. »Es mag ja sein, dass es keine Rolle spielt, wer Sie sind, aber wenn ich mit Ihnen reden soll, ist es vielleicht nicht schlecht, Ihren Namen zu wissen.«
    Der Mann lächelte. »Beaudreaux. Rick Beaudreaux.«
    »Und Sie sind aus New Orleans?”
    »Ja.«
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    »Ich war einmal Polizist – früher.«
    »Und das soll wohl alles recht machen?«
    »Nein … das heißt lediglich, dass ich weiß, wie ich in gewisse Örtlichkeiten hineinkomme – und natürlich auch hinaus. Ich habe auf Andy aufgepasst. Und ich glaube nicht, dass Sie vorhaben, auf ihn aufzupassen, Martha«, erklärte Rick.
    »Ich muss ihn zum Reden bringen!«
    »Soweit ich weiß, waren Sie schon einmal bei ihm. Und wollten ihm etwas antun.«
    Martha seufzte voller Ungeduld. »Vielleicht war ich ja hier … aber ich war nicht wirklich hier. Nicht aus eigenem Willen. Und nicht, um Andy etwas anzutun. Wirklich, ich meine, tot würde er mir doch gar nichts helfen!«
    »Ach so …?«, fragte Rick, um sie zu einer Erklärung zu bewegen.
    »Ich kenne Sie nicht«, erwiderte sie ostentativ.
    »Nein, Sie kennen mich nicht. Aber da Sie es sind, die gerade die Krankenschwester niedergeschlagen hat, werden Sie mir wohl vertrauen müssen.«
    »Sie haben doch nicht den leisesten Schimmer davon, was hier los ist …«
    »Da können Sie mir nun absolut vertrauen – ich weiß Bescheid.«
    Martha stieß einen gekränkten Seufzer aus. »Man geht davon aus, dass Megan und Finn womöglich dieses schreckliche Feuer gelegt haben«, sagte sie. »Aber sie war es nicht – sie würde

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