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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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so außerordentlich beliebt.
    »Vater! Warum musst du immer meine Freunde erschrecken?« Marc war über seinen Vater ein wenig erbost.
    »Ha!«, rief der Herzog. »Jeder Mann hat das Recht, seinen Sohn in Verlegenheit zu bringen. Willst du mir in meinem fortgeschrittenen Alter denn wirklich die schlichten Freuden des Lebens verwehren?«
    James Lancaster war erst Ende dreißig und noch vollkommen gesund, worauf sein Sohn eilig hinwies. »Wenn du wirklich altersschwach wirst, Vater, dann wirst du es schon daran merken, dass wir dich auf die Weide stellen.« So redeten sie noch eine Weile, bis der Herzog endlich ein Einsehen hatte und von uns abließ. Dorian musste sich zum Dienst melden, was ihm schlagartig eingefallen war, als uns der Herzog überrascht hatte. Er verabschiedete sich, und Marc und ich waren wieder allein.
    »Ich zeige dir jetzt das Zimmer, das ich für dich ausgesucht habe. Es wird dir gefallen.« Marc führte mich durch den Burgfried und dann die Treppe hinauf. Ich folgte ihm recht neugierig. Trotz meiner häufigen Besuche in der Burg hatte man mir noch nie zuvor ein Zimmer im Burgfried zugewiesen. Als wir schließlich vor einer Tür stehen blieben, fiel mir sofort auf, dass sie den Privatgemächern der Herzogsfamilie äußerst nahe war.
    »Bist du sicher, dass das so … richtig ist? Ist es den Gemächern deiner Familie nicht … etwas zu benachbart?«, fragte ich.
    »Ganz recht, mein Zimmer liegt gleich dort drüben.« Marc deutete auf die andere Seite des Flurs. Er öffnete meine Zimmertür und schubste mich hinein, ehe ich Einwände erheben konnte. Der Raum wirkte prunkvoll, oder jedenfalls war er es nach meinen Maßstäben. Darin standen ein großes Himmelbett, eine Spiegelkommode, ein Schreibtisch und ein Möbelstück, das entfernt an ein Sofa erinnerte. Ich hatte keine Ahnung, was es sein mochte, fand aber später heraus, dass man es einen »Diwan« nannte.
    »Hier kannst du mich doch nicht einquartieren.« Ich sah meinen Freund groß an. »Morgen kommen Edelleute aus dem ganzen Reich, die alle höhergestellt sind als ich. Wenn jemand herausfindet, dass du den Sohn des Schmieds in einem solchen Zimmer unterbringst, bricht ein höllischer Aufruhr los.«
    »Pah, damit hast du natürlich recht. Wir müssen sie tatsächlich ihrem Rang und Status entsprechend beherbergen. Weißt du, wer unser vornehmster Gast sein wird?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vergiss aber nicht, dass ich ein Gemeiner bin.«
    »Nein, das bist du nicht. Die anderen sind nur noch nicht im Bilde. Seine Lordschaft Devon Tremont, der Sohn und Erbe des Herzogs von Tremont, wird unser erlauchtester Gast sein. Das Protokoll verlangt, dass er das beste Zimmer bekommt, das wir zu bieten haben.«
    »Dann lass mich doch lieber wie immer bei den Thornbears wohnen.«
    »Keinesfalls«, erwiderte er. »Gregory Pern, der Sohn von Admiral Pern, wird dort untergebracht.«
    »Mir reicht auch ein Besenschrank.« Es klang sarkastisch, obwohl ich es ernst meinte.
    Marcus sah mich ernst an. »Hör mal, Devon Tremont ist der größte Trottel, den ich je gesehen habe. Dieser Flegel darf auf keinen Fall direkt gegenüber von meinem Zimmer schlafen. Du dagegen bist mein bester Freund und, wenn es nach meiner bescheidenen Meinung geht, unendlich viel wichtiger.«
    »Du würdest Bescheidenheit nicht einmal lernen, wenn ich dich vor das Schienbein trete. Aber danke für das Kompliment. Du kannst mich trotzdem nicht hier unterbringen, das gäbe einen Skandal.« Ich wusste, dass ich damit richtiglag, und das musste er doch einsehen.
    »Du hast recht. So könnte es kommen, falls jemand erfährt, dass du ein Niemand bist. Aber wie es jetzt aussieht, bist du ein unbekannter Adliger, der lediglich zufällig schon vor ihnen hier eingetroffen ist. Dein Rang und Status sind unbekannt, und du hattest dein Zimmer bereits bezogen, als sie eintrafen. Es wäre sehr unhöflich, dich noch umzuquartieren, sofern du kein gewöhnlicher Lümmel ohne Rang und Namen bist.« Er grinste mich schief an.
    »Ich bin aber ein gewöhnlicher Lümmel ohne Rang und Namen.«
    »Das weiß ich, und das weißt du, aber sonst niemand«, entgegnete er.
    »Die meisten Menschen auf der Burg kennen mich!«
    »Ich habe gestern Abend mit Mutter gesprochen. Sie ist einverstanden, dass du in dieser Woche Master Eldridge bist, ein Gelehrter und zugleich ein entfernter Vetter. Niemand muss mehr als dies wissen, und sie sorgt dafür, dass alle mitspielen.«
    »Was ist mit den Dienern?«, gab ich zu

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