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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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später kam Rose zu mir. »Das habt Ihr gewiss hervorragend gehandhabt.«
    »Sagt Ihr auch mal etwas Hilfreiches? Etwas Aufrichtiges, um jemandem wirklich zu helfen? Oder sitzt Ihr nur auf Eurem hohen Ross und spielt Eure vornehmen Spielchen?« Ich war einfach wütend, und Rose war es nun einmal, die eben gerade zur Stelle war.
    »Das tut weh. Auch wenn Ihr es nicht glauben werdet, aber ich habe viel Mitgefühl. Euer Mädchen hat eine Menge durchgemacht, und wenn Ihr sie liebt, dann müsst Ihr geduldig sein.« Tatsächlich sah sie mich dabei ganz aufrichtig an, und das gewohnte etwas verschlagene Lächeln war verschwunden.
    »Sie ist nicht mein Mädchen«, erwiderte ich. »Und sie hat eine Menge mehr durchgemacht, als Ihr wisst. Ich könnte ihr helfen, wenn sie nur mit mir reden würde.«
    »Ich weiß mehr, als Euch klar ist, und ich rate Euch, geduldig zu sein. Einfach gesagt, Ihr glaubt vielleicht zu wissen, was sie durchgemacht hat, aber Ihr habt nicht die geringste Ahnung davon. Wenn Ihr weiter so herumtrampelt, werdet Ihr sie nur vertreiben.« Rose Hightower hatte sich zu ihrer vollen Größe aufgerichtet und strahlte eine warnende Aura aus. Jetzt hatte ich sie tatsächlich verärgert. »Guten Abend«, schloss sie, drehte sich um und verschwand in die gleiche Richtung wie Penny. Ich hätte auch sagen können, sie rauschte davon, wenn dies bei einer so edlen und wohlerzogenen Dame wie Rose Hightower nicht völlig ausgeschlossen gewesen wäre.

Nachdem der Nachtgott Balinthor beinahe die Welt zerstört hätte, trafen die Alten Vorkehrungen, damit sich ein solcher Vorfall niemals wiederholte. Alle Geschlechter, aus denen mächtige Zauberer hervorgegangen waren, wurden registriert und ihre Erben sorgfältig überwacht. Wenn ein Magier zur Welt kam, der über genügend Kräfte verfügte, um eine Brücke zwischen den Welten zu schlagen, stellte man ihm einen »Beschützer« an die Seite, obwohl dieser Begriff nicht ganz zutreffend ist. Der Magier musste mit jemandem – gewöhnlich mit einem Freund, dem er vertraute – eine enge Bindung eingehen. Den Bund und in späteren Zeiten auch die mit dem Zauberer verbundene Person nannte man » Anath’Meridum «, was in der alten Sprache so viel wie »der letzte Pakt« bedeutete. Die wahre Aufgabe eines Hüters bestand jedoch darin, dafür zu sorgen, dass der mit ihm verbundene Magier niemals die Menschheit verriet und eine Brücke schlug, um einen Gott herüberzuholen, sei es aus freier Entscheidung oder in großer Not. Die Zauberer, die mächtig genug waren, um eine solche Bindung zu benötigen, nannte man »Ardeth«.
    Die Bindung zwischen einem Magier und seinem Anath’Meridum ist schwer zu verstehen, doch man weiß, dass das Leben der Betreffenden eng verwoben war. Wenn einer der beiden starb, folgte ihm der andere unmittelbar nach. Die Anath’Meridum waren dazu ausgebildet, ihre Schutzbefohlenen zu töten, wenn diese vom Feind verlockt wurden oder gegen ihre Treueschwüre verstießen. Wenn dies den Hütern nicht gelang, töteten sie sich selbst und gewährleisteten so die Sicherheit aller Menschen.
    Marcus der Ketzer,
    Über das Wesen von Glaube und Magie
    Sich mit jemandem auf einen Kampf einzulassen, ist eine ausgezeichnete Art, garantiert schlecht zu schlafen. Es klopfte an der Tür. Im Kopf hörte ich eine Stimme sagen: Geh weg und lass mich in Ruhe. Leider hob die Vernunft das hässliche Haupt und erklärte dieser Stimme unmissverständlich, dass ich aufstehen musste, da der Störenfried von allein nicht verschwinden würde. Die Vernunft ist manchmal ein richtiges Miststück. »Schon gut, ich komm ja schon!«, schrie ich die Tür an.
    Draußen stand Benchley. »Hättet Ihr die Tür unverschlossen gelassen, so hätte ich Euch etwas behutsamer wecken können, Sir.«
    »Leute wie du sind ja gerade der Grund dafür, dass ich absperre«, grollte ich leise.
    »Master Marcus bat mich, Euch heute Morgen auf die Jagd vorzubereiten.« Auf einem Arm trug er Lederkleidung, wie man sie zum Reiten benutzte. Ich beschloss auf der Stelle, mich für den Nachmittag zu entscheiden, falls ich auf Cameron jemals eine Jagdgesellschaft ausrichten würde. Die Idee hatte einiges für sich. Vielleicht sollte ich eine Verlautbarung herausgeben, dass alle Tiere bis zum Mittag im Bett zu bleiben hatten, um die Partie wieder auszugleichen. Ich versuchte, Benchley meine Vorstellungen zu erklären, doch er steckte anscheinend mit der Stimme der Vernunft, die mich gezwungen hatte, ihm überhaupt

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