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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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als Fragen.
    »Deine Mutter war – ebenso wie ich – der Meinung, dies hätte dich nur unnötig in Gefahr gebracht«, erklärte er.
    »Aber ich hätte doch Wächter und eine Burg gehabt.«
    »All das hatte doch auch nicht ausgereicht, um deine Eltern zu schützen. In jener Nacht sind fast alle Menschen auf der Burg Cameron gestorben. Ich hätte nicht verhindern können, dass sich etwas Derartiges wiederholt. Selbst jetzt mache ich mir noch Sorgen, dich könnte ein ähnliches Schicksal ereilen, aber du kannst von nun an nicht mehr so versteckt bleiben wie bisher.« Einen Augenblick lang wünschte ich mir, ich wäre wieder der einfache Sohn eines Schmieds, denn die Welt, die er beschrieb, schien mir viel zu groß und gefährlich. Mort Eldridge gehörte nicht an einen solchen Ort.
    »Warum denn nicht?«, fragte ich wehmütig.
    James erklärte es mir. »Bisher war dein einziger Schutz die Anonymität, aber dies reicht seit dem heutigen Tag nicht mehr. Du hast jetzt einen Feind, der eines Tages einer der mächtigsten Adligen des Königreichs sein wird. Ihm ebenbürtig bin nur ich, und über uns beiden steht allein der König. Dein einziger Schutz können von nun an nur noch dein Rang und deine Stellung sein.«
    Ich musste zugeben, dass mir seine Worte einleuchteten, doch dann fiel mir noch etwas anderes ein. »Ihr sagtet, auf der Burg seien fast alle gestorben. Wer hat überlebt?«
    »Die Einzigen, die überlebt haben, waren diejenigen, die nicht anwesend waren oder an jenem Abend nicht an der Mahlzeit teilgenommen hatten. Allerdings wurden auch sie von den Mördern niedergemacht. Eine Handvoll Diener hat in den Kellern versteckt überlebt, und auch Vater Tonnsdale, der sich zum Fasten in der Kapelle eingeschlossen hatte, überstand den Angriff«, antwortete er.
    »Wer hat das Gift gelegt?«
    »Das haben wir nie herausgefunden. Es gab nichts mehr zu entdecken. Das Feuer hat das Innere der Burg völlig verzehrt, und die wenigen Überlebenden hatten nichts mit der Küche zu tun.« Der Mangel an Beweisen störte ihn offenbar ebenso wie mich.
    »Was ist mit den Mördern? Über sie muss doch irgendetwas bekannt sein. Wer hat sie geschickt?«, fragte ich.
    »Wir glauben, sie waren die Kinder des Mal’goroth. Das ist der Kult eines Nachtgottes. Viele Jahre vor deiner Geburt haben sie das Königreich Gododdin überrannt. Wir dachten, eines Tages würden sie auch uns überfallen, aber seit jener Nacht haben sie sich in Lothion kaum noch blicken lassen. Die paar, die wir gefunden haben, waren schon tot.« Er seufzte. »Es wird uns heute Abend nicht gelingen, sechzehn Jahre alte Geheimnisse aufzudecken, und wir müssen uns auch noch um einige andere Dinge kümmern.«
    »Um was geht es denn, Durchlaucht?« Ich war sehr neugierig.
    »Soweit ich weiß, bist du im letzten Jahr volljährig geworden …« Fragend wandte er sich an seine Frau.
    »Mordecai ist sechzehn Jahre alt und wird in knapp zwei Wochen siebzehn«, antwortete sie. Genevieve besaß anscheinend, was Geburtstage anging, ein ausgezeichnetes Gedächtnis. In Lothion wurde man mit sechzehn volljährig.
    »Sehr gut. Mordecai, ich werde dir morgen Abend unmittelbar nach deiner Einführungszeremonie den Titel und das Land offiziell übertragen.« Er lächelte mich an.
    »Ich bin überwältigt, Durchlaucht«, antwortete ich benommen. Wer hätte auch ahnen können, dass er ein solches Tempo vorlegen würde?
    »Bitte nenn mich James, wenn wir unter uns sind. Geh jetzt und ruh dich aus. Marcus plant für morgen früh eine Eberhatz, und dazu brauchst du deine ganze Gewitztheit.« Er klopfte mir auf die Schultern und führte mich zur Tür, durch die er sich hinausbeugte. »Benchley! Ruf mir die Schreiber, ich habe heute Abend noch viel zu arbeiten!«
    »Danke, Durchl…, Sir James«, stotterte ich. Er nickte mir zu, und schon kehrte ich aufgewühlt in meine Gemächer zurück. Da ich die Umgebung kaum bemerkte, wäre ich beinahe gegen Penny geprallt, als ich um eine Ecke bog. Sie befand sich in Gesellschaft von Rose Hightower.
    Penny stieß einen eher undamenhaften Schrei aus, als sie mich sah. Zuerst schien es mir, als wollte sie sogar meinen Blicken ausweichen. So schüchtern hatte ich sie noch nie erlebt, aber sie hatte in der letzten Zeit viel durchgemacht, und deshalb konnte ich es halbwegs verstehen. »Penny! Den Göttern sei Dank! Ich habe dich schon überall gesucht!« Erleichtert fasste ich sie bei den Händen. »Ich muss unbedingt mit dir sprechen.« Dabei sah ich sie

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