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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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ernst an.
    Ein leises Hüsteln erinnerte mich an mein Versäumnis. »Verzeiht mir, Lady Rose, ich vergesse meine Manieren. Ich hoffe, Euch geht es an diesem Abend gut.«
    »Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Ich kann es keinem Gentleman vorwerfen, wenn er beim Anblick seiner Liebsten ganz hingerissen ist.« Sie schenkte mir ein wissendes Lächeln und fuhr fort, ehe ich protestieren konnte: »Aber was ist das?« Sie betrachtete meinen Übermantel. Auch Penny hatte ihn bemerkt.
    »Mort?«, fragte sie.
    »Das ist eine komplizierte Geschichte und ein Grund mehr, warum ich mit dir reden muss. Aber es ist nicht der wichtigste.« Sie achtete jedoch kaum auf mich, sondern wandte sich mit einem fragenden Blick an Rose.
    »Wenn ich mich nicht sehr irre«, antwortete die Adlige, »dann ist dies der Wappenrock der Familie Cameron, die man bislang für ausgestorben hielt. Offenbar kann Master Eldridge mit einer Überraschung aufwarten. Ihr kommt gerade vom Herzog, nicht wahr?« Wundervoll. Lady Rose war auch eine Expertin für Heraldik. Dieser Frau entging rein gar nichts.
    »Lady, bitte, ich flehe Euch an, behaltet es vorerst für Euch.« Natürlich sah sie meine Verzweiflung, aber ich glaube, manchmal machte sie sich einen Spaß daraus, Männer zu foltern.
    »Bis zum Tag der öffentlichen Verkündung, nehme ich an?« Sie schürzte die Lippen und tat so, als schmollte sie. Die Frau war mir entschieden zu listig.
    »Genau«, antwortete ich. »Wenn Ihr erlaubt, ich würde gern einen Augenblick unter vier Augen mit Penny sprechen.« Dabei zog ich Penelope an den Händen. Lady Rose nickte zustimmend. Wir entfernten uns ein Stückchen auf dem Flur. »Penny, ich suche dich schon seit zwei Tagen. Es geht um jene Nacht …«
    Sie zuckte zusammen, als ich es aussprach. »Was immer du gehört hast, wahrscheinlich entspricht es der Wahrheit, Mort. Ich werde aber nicht gern daran erinnert.«
    »Nein, das meinte ich nicht«, antwortete ich verwirrt. »Hast du meine Nachricht bekommen?«
    »Diejenige, in der du mir mitteilst, dass du insgeheim ein Edelmann bist, der nur darauf wartet, das Zuhause seiner Vorfahren zu beanspruchen? Oder diejenige, in der du mir sagst, dass du ein Zauberer bist und über Licht und Dunkelheit gebietest?« Ihre Stimmung war ziemlich schnell von neugierig zu erbost umgeschlagen.
    »Neulich wollte ich es dir ja erklären, aber du bist weggelaufen, ehe ich etwas sagen konnte!« Jetzt kam auch meine eigene Frustration durch.
    »Und wie lange weißt du schon von deinem erhabenen Erbe?«, gab sie zurück.
    »Das habe ich erst heute Nachmittag erfahren, als ich meine Eltern besucht habe. Dort habe ich auch den Wappenrock bekommen.« Ich zupfte am Stoff, als könnte er meine Darstellung bestätigen.
    »Und nur Stunden nachdem du es herausgefunden hast, forderst du einen der mächtigsten Männer im Königreich zu einem Schachspiel heraus und schlägst ihn vernichtend.« Ihr Tonfall sollte mir wohl sagen, sie sei nicht ganz so verrückt, wie ich glaubte.
    »Ja. Er hat etwas über dich gesagt, das ich ihm nicht verzeihen konnte, und dann gab ein Wort das andere«, erwiderte ich.
    Penelope erbleichte, und wieder änderte sich ihr Verhalten. »Danke, dass du meine Ehre verteidigt hast, Mort, aber du verstehst es nicht.«
    »Eigentlich ging es gar nicht so sehr um deine Ehre … er sagte etwas über meine Eltern, und dann erwähnte er, wie er es erfahren hatte. Deshalb wollte ich mit dir über jene Nacht sprechen, als du in seinem Zimmer warst. Ich weiß, was dort geschehen ist, und ich wollte …« Eigentlich wollte ich sagen: Ich wollte dir erklären, was geschehen ist, nachdem du eingeschlafen bist , aber dazu kam ich nicht mehr.
    Sie versetzte mir eine so deftige Ohrfeige, dass mir die Ohren klingelten. »Dann hast du dich also darüber aufgeregt, dass er deine Eltern beleidigt hat! Es spielt ja keine Rolle, dass du mich für eine Hure hältst, das ist völlig verständlich. Du bist der zweitgrößte Ochse auf der Welt! Was wolltest du noch? Mich fragen, ob du mich auch mal für einen Abend kaufen kannst? Jetzt, da du so ein edler und mächtiger Lord bist? Fahr zur Hölle, Mordecai!«
    Sie schritt davon, und ich stand da und fragte mich, was eigentlich gerade geschehen war. »Warte, Penny … du hast das ganz falsch verstanden, und ich hab dir immer noch nicht erzählt, was sich wirklich ereignet hat!«, rief ich ihr hinterher.
    Sie blieb allerdings nicht stehen, und dann lief ich ihr auch nicht weiter nach. Kurze Zeit

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