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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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Diensten. Eine so respektlose Hausangestellte kann ich nicht brauchen. Du wirst binnen einer Stunde deine Sachen aus dem Dienstbotenquartier holen.« Er klang jetzt todernst.
    Mit dieser Reaktion hatte Penny nicht gerechnet. Irgendwie hatte sie wohl angenommen, ihre guten Taten könnten ihre Verfehlungen überwiegen. Sie stand einen Moment wie vor den Kopf gestoßen und mit halb geöffnetem Mund da. Ein paar Sekunden später quollen ihr die Tränen aus den Augen, und sie wandte sich ab, um ihre Sachen zu holen, ehe jemand sie weinen sah.
    »Geht noch nicht weg, Miss Cooper. Ich habe auch Mordecai einige Dinge zu sagen, die Ihr als Erste hören sollt«, fügte James hinzu. »Mordecai, da du nicht ganz auf dem Damm bist, wirst du am Tanzvergnügen morgen Abend vermutlich nicht teilnehmen können. Dies ist aber unsere letzte Feier, ehe die Gäste nach Hause zurückkehren, daher wird es ein bedeutendes Ereignis. Genevieve hat viel Zeit mit der Planung verbracht.«
    »Das habe ich schon gehört.« Ich war nicht sicher, worauf der Herzog hinauswollte.
    »Genevieve bat mich, dir etwas auszurichten. Falls du eine Dame im Sinn hast, die du zu diesem Ball mitbringen wolltest, dann ist sie natürlich willkommen, auch wenn du nicht selbst anwesend sein kannst.« Er warf Penny einen Blick zu und lächelte boshaft. Danach griff er in die Jacke und zog eine Schriftrolle heraus, die er aufs Bett warf. »Der Treueid muss wie alles andere warten, aber das Land, der Titel und die Vorrechte gehören jetzt Euch, Graf di’Cameron.«
    Ich starrte ihn offenen Mundes an. »Es ist mir eine Ehre. Ich …« Mir fiel nichts ein, was ich dazu sagen konnte.
    »Als mein Gast und als ebenbürtiger Lord dürft Ihr innerhalb vernünftiger Grenzen natürlich ein eigenes Gefolge unterhalten. Falls Ihr eine Frau, eine Gefährtin oder auch nur eine Begleiterin habt, so darf sie selbstverständlich bei Euch bleiben. Es steht mir nicht zu, über einen adligen Grundbesitzer zu urteilen. Annäherungsversuche meinen Bediensteten gegenüber würden jedoch als schwere Verfehlung gelten. Ich vertraue darauf, dass Ihr mein Vertrauen nicht in dieser Weise missbraucht.« Dabei ließ er Penny keine Sekunde aus den Augen. »Verkauft Euch nicht zu billig, meine Liebe. Ihr seid Euer Gewicht in Gold wert, und wenn mein Neffe so vernünftig ist, dies zu erkennen, wird er ein wohlhabender Mann sein.« Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging.
    Sobald sich die Tür geschlossen hatte, wechselten Penny und ich einen Blick. »Was, zur Hölle, war das denn?«
    »Er dachte wohl, er täte uns einen Gefallen … oder so«, antwortete ich.
    »Ich habe gerade meinen Lebensunterhalt verloren!« Sie war nicht sehr erbaut davon.
    »Nun, ich bin bereit, dir eine neue Stellung anzubieten«, schlug ich vor.
    »Als was denn? Als Oberkonkubine? Wenn du an so etwas denkst, dann solltest du schleunigst davon Abstand nehmen, denn in der letzten Nacht haben wir … das war Magie, und ich bin nicht im Vollbesitz meiner Kräfte gewesen.« Sie war drauf und dran, sich in eine Rage hineinzusteigern. Natürlich hatte ich nichts Derartiges auch nur angedeutet.
    Behutsam atmend schob ich mich aus dem Bett heraus und ging auf sie zu. »So etwas würde ich dir niemals vorschlagen, Penny. Der Herzog hat nur deutlich gemacht, dass wir zusammenbleiben können, was auch immer wir vorspiegeln oder wie wir die Beziehung auch nennen.«
    » Was wir vorspiegeln – hörst du dich eigentlich selbst reden, Mort? Nur weil du jetzt der verdammte Graf di’Cameron bist, werde ich nicht fröhlich meine Sachen packen und als deine Dirne hier einziehen!« Ich hatte sie fast erreicht, doch nun wich sie zurück. Angesichts meiner angeschlagenen Verfassung war ich nicht in der Lage, sie durch das ganze Zimmer zu jagen. Also versuchte ich es mit einer anderen Taktik.
    »Eine Gefährtin ist nicht zwingend eine Prostituierte, Penny. Wenn du einen schöneren Titel haben möchtest, kannst du auch meine Leibdienerin sein.« Nach diesem ausgesprochen raffinierten Schachzug setzte ich ein schiefes Grinsen auf. Es glückte. Sie lief rot an und ging mit gebleckten Zähnen und vorgestreckten Krallen auf mich los.
    »Du eingebildeter Lackaffe!« Mit einem Kreischen, auf das jede Todesfee stolz gewesen wäre, stürzte sie sich auf mich. Ich packte jedoch ihre Handgelenke, um sie niederzuringen. Dummerweise beruhte die Kraft meines Oberkörpers zu einem großen Teil auf den Muskeln, die am Brustkorb ansetzten, und meine Rippen

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