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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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genau das bist du. Du gehst nicht nach Odenford, ganz sicher nicht.« Cat schob ihren Stuhl geräuschvoll zurück und stand auf, die Fäuste geballt und vor Wut zitternd.
    »Ich schwöre es«, sagte Han und erhob sich ebenfalls, aber er achtete darauf, dass der Tisch zwischen ihnen war, falls sie mit der Klinge auf ihn losging. »Tut mir leid. Ich hätte es dir gleich sagen sollen, aber ich dachte, du …«
    »Halt die Klappe, Cuffs. Wenn du nicht willst, dass ich mit dir komme, hättest du das auch einfach so sagen können.« Sie schob ihr Geld zusammen und stopfte es in ihren Beutel. »Du glaubst wohl, nur weil du hübsch bist, will jedes Mädchen mit dir zusammen sein, ja? Ha, so gut siehst du nun auch wieder nicht aus, dass ich nicht ’nen anderen finde.«
    Sie stapfte aus der Schenke und ließ die Tür hinter sich zuknallen.
    Na ja, dachte Han. Immerhin ist sie wieder ganz die Alte.

KAPITEL FÜNF
In den Fens
    N ach dem Gefecht mit den abtrünnigen Wachen am westlichen Hang befürchtete Raisa, dass es bei Westgate noch größere Probleme geben könnte. Als sie allerdings am frühen Morgen die Westmauer erreichten, war Mac Gillen nirgends zu sehen. Bei den Wachen am Tor handelte es sich überwiegend um gewöhnliche Soldaten, eine Mischung aus Highlandern in grauen Jacken und Söldnern mit gestreiften Applikationen.
    Der diensthabende Sergeant, ein Soldat namens Barlow, gehörte allerdings zur Wache der Königin. Als Amon ihm erklärte, dass sie Kadetten seien und über Westgate nach Odenford reisen würden, reagierte der Sergeant mit Spott.
    »Ihr wollt also nicht durch Arden, wie? Ihr Kadetten seid euch wohl zu fein dazu, euch die Uniform schmutzig zu machen«, sagte er und verdrehte dabei die Augen. »Kommt wohl nicht gut, wenn an den neuen, blitzenden Waffen Blut klebt, bevor ihr sie an der Schule vorzeigen könnt.«
    Aus ihm sprach die typische Verachtung, die gewöhnliche Soldaten gegenüber denen hegten, die auf der Akademie ausgebildet wurden. Die Mitglieder des Wolfsrudels schäumten vor Wut, aber Amon ignorierte die Bemerkung. Seit dem Zwischenfall mit Sloat und ihrer Rettung durch die Demonai-Krieger wirkte Amon irgendwie geistesabwesend und war sogar noch schweigsamer als sonst.
    Enttäuscht, dass Amon sich nicht auf den Köder stürzte, setzte Barlow noch einen drauf: »Nun, Korporal, wenn du glaubst, dass dieser Weg sicherer ist als der durch Arden, wirst du schon bald rausfinden, dass das ein Irrtum ist.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Amon, der Barlow schließlich doch seine ganze Aufmerksamkeit widmete.
    Der Sergeant spuckte auf den Boden. »Die neue Straße ist weg. Die Wasserläufer haben sie zerstört, indem sie eine Unmenge von Felsbrocken draufgeschüttet haben.«
    Amon starrte ihn an. »Was? Ich habe ihnen dabei geholfen, sie zu bauen. Wieso hätten sie so etwas tun sollen?«
    »Die Wasserläufer sind zu Plünderungszügen über die Grenze gekommen und haben bei uns Vieh und Vorräte gestohlen«, erzählte Barlow. »Wir haben dem ein Ende gemacht, und daher haben sie die Straße zerstört. Wenn man jetzt nach unten zu den Fens will, muss man den alten Weg nehmen. Was bedeutet, dass man an der Klippe runterklettern und sich mit den Nägeln an den eisigen Felsen festkrallen muss. Das schafft ihr mit den Pferden nie.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum sie die Straße zerstört haben«, ließ Amon nicht locker. »Sie ist erst vor anderthalb Jahren gebaut worden. Auf mich wirkt das so, als hätten sie damit vor allem sich selbst einen Schaden zugefügt.«
    Der Sergeant zuckte mit den Schultern; er wich Amons Blick aus. »Vermute, wir sind da nicht mehr willkommen. Wie auch immer, wenn ihr es wirklich schaffen solltet, da runterzuklettern, ohne euch den Hals zu brechen, werdet ihr rausfinden, warum es Shivering Fens heißt. Ihr werdet nämlich die ganze Nacht zittern und euch wünschen, ihr hättet doch den anderen Weg genommen. Diese Wasserläufer bringen euch dazu, heulend nach euren Mamas zu schreien.«
    »Vermute, du sprichst aus Erfahrung?«, fragte Raisa. Die anderen Wölfe grinsten, aber Amon warf ihr einen warnenden Blick zu.
    »Ich war bis vor gut einem Jahr dort«, sagte Amon zu Barlow, »und hatte keinerlei Probleme. Ich bin eine Zeitlang in Rivertown und Hallowmere gewesen.«
    »So, tatsächlich?« Der Sergeant benetzte seine Lippen und schluckte. »Nun, jetzt gibt’s jedenfalls Unruhen. Überall entlang der Grenze gibt’s Gefechte. Böses Blut auf ganzer

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