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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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kommt es, dass alles, was ich tun will, gefährlich ist? Abgesehen davon sind es manche Dinge einfach wert, dass man ein Risiko für sie eingeht.«
    Amon murmelte leise etwas in sich hinein.
    »Was war das, Korporal?«, fragte Raisa. »Ich konnte es nicht ganz verstehen.«
    Amon spannte den Kiefer an und starrte stur geradeaus, die Brauen dicht zusammengezogen.
    »Was?«
    »Ich sagte , Hoheit, dass der Unterschied zwischen dir und mir darin besteht, dass du dir, wenn du dich ins Grab gebracht hast, nicht jeden Tag bis ans Ende deines Lebens die Schuld dafür geben musst.«
    Raisas Wangen wurden warm, als ihr das Blut ins Gesicht schoss. »Glaubst du wirklich, dass irgendwer da draußen ist und mich töten will?«, fragte sie weich. »Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass man mich zurück zu den Fells schleppt, wenn man mich erkennt, damit ich Micah heirate?« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich werde damit umgehen können, wenn das passiert. So lange ich lebe, werde ich einen Weg finden. Eines kann ich dir versprechen: Ich werde keine gefangene Königin sein .«
    Amon sah zum Himmel hoch; das silbrige Licht strömte über sein Gesicht und verlieh seiner Brust und seinen Armen einen sanften Schimmer. Er schien mit sich zu ringen, als wäre er sich nicht sicher, ob er noch etwas sagen sollte.
    »Du hast vorher von Prophezeiungen gesprochen«, sagte er schließlich. »Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass du mehr riskierst als nur eine ungünstige Heirat.« Er räusperte sich und deutete auf ihre Bettrolle. »Schlaf jetzt noch etwas, Raisa. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Im Gegensatz zu den Fells, wo ein großer Teil des Landes zu wild und felsig war, als dass man den Boden hätte bestellen können, schien ganz Tamron gezähmt und kultiviert worden zu sein. Große Obstwiesen erstreckten sich bis zum Fluss, und die Zweige und Äste der Bäume bogen sich unter der Last der vielen Früchte, die aus Birnen, Äpfeln, seltsamen Orangen und gelblichen Früchten bestanden, bei denen sich Raisas Mund zusammenzog, wenn sie hineinbiss.
    Um große Gutshäuser erstreckten sich riesige Felder mit Weizen, Bohnen, Mais und Kürbissen. Die Felder waren wiederum von den Hütten der Kleinpächter durchsetzt, die darauf arbeiteten. Die Gutshäuser zeugten davon, dass in Tamron seit jeher Frieden geherrscht hatte, denn die ausgedehnten, eleganten Gebäude mit den ebenerdigen Fenstern waren alles andere als für den Verteidigungsfall geeignet.
    Es war schwer vorstellbar, dass nur ein paar hundert Meilen weiter östlich ein Krieg tobte.
    Amon entspannte sich deutlich, nachdem sie die Grenze überquert hatten, und wurde für einen Byrne beinahe redselig. Es gab nur wenig zu jagen, also kauften sie Vorräte auf den Dorfmärkten, an denen sie unterwegs vorbeikamen. Amon achtete stets darauf, dass sie für alles einen angemessenen Preis zahlten.
    Raisa legte wieder etwas an Gewicht zu, ohne dass sie dazu gedrängt werden musste, das üppige, frische Essen des Südens zu verschlingen. Dabei setzte sie hauptsächlich Muskeln an, da die täglichen Übungen weitergeführt wurden. Jeden Tag trainierte sie mit ihrem neuen Stock, der sich als überraschend wirkungsvoll herausstellte, selbst gegenüber einem Schwertkämpfer. Ihre Arbeit mit der Klinge verbesserte sich ebenfalls, auch wenn sie darin mangels ihrer Größe nie meisterlich werden würde.
    Es überraschte sie, während sie dem Fluss nach Süden folgten, wie sehr die Wirtschaft eines Landes von seiner Geografie, dem Wetter und dem Gelände bestimmt wurde und daraus Haben oder Nichthaben resultierten.
    Die verarbeitenden Branchen, die im Norden florierten, verwendeten Materialien, die es im Süden reichlich gab – kostbare Steine, Gold und Silber, Wolle, Felle und Leder. Denn das Vale war der einzige nördliche Landstrich von nennenswerter Größe, der sich als Ackerland eignete.
    Also waren die Clans zu Meistern des Handels geworden, hatten Rohstoffe ge kauft und Güter ver kauft, die von ihnen selbst und von anderen gefertigt worden waren. Das allerdings machte die Fells in Zeiten des Kriegs, der den Handel unterbrach, verletzlich. Und es wurde schwierig, die Menschen zu ernähren.
    Als die Sieben Reiche noch vereint waren, waren Güter, Geld und auch die Menschen offen zwischen ihnen hin und her gewandert; das Ganze war stärker gewesen als seine einzelnen Teile.
    Während Raisa durch Tamron reiste, dachte sie an Prinz Liam Tomlin, den Erben des Throns von Tamron,

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