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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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mußten ihre Becher wegstellen, um nichts zu verschütten.
    »Hier herrscht ja wirklich eine Bombenstimmung«, meinte Stanton.
    »Dazu haben wir auch allen Grund«, erklärte Edward und berichtete Stanton von den neugewonnenen Erkenntnissen. Zum Teil schrieb er es Ultra zu, weil es die Denkfähigkeit aller geschärft habe.
    »Das ist ja eine großartige Neuigkeit!« freute sich Stanton und ging dann herum, um jedem die Hand zu schütteln. Dann sagte er Edward, daß er mit ihm unter vier Augen sprechen müsse.
    Kim benutzte dies als willkommene Gelegenheit, sich zu verabschieden, und ging. Sie hatte das Gefühl, mit ihrem Vorschlag, höhere Gewaltbereitschaft und Störungen im Kurzzeitgedächtnis in die klinischen Testprotokolle mit aufzunehmen, einen positiven Beitrag geleistet zu haben.
    Als Kim zur Burg hinüberging, sah sie, daß ein Polizeiauto aus Salem zwischen den Bäumen auftauchte. Offenbar hatte der Fahrer sie gesehen, denn der Wagen fuhr sofort in ihre Richtung.
    Kim blieb stehen und wartete. Als der Wagen anhielt, stiegen die beiden Beamten aus, die wegen Buffer dagewesen waren.
    Selvey tippte sich an den Mützenschirm, Kim nickte ihm zu.
    »Ich hoffe, wir stören nicht«, sagte Selvey.
    »Ist etwas passiert?« wollte Kim wissen.
    »Wir wollten fragen, ob es seit dem Tod des Hundes noch andere Probleme gegeben hat«, sagte Selvey. »In der unmittelbaren Umgebung ist es zu zahlreichen Fällen von Vandalismus gekommen, so als ob man Halloween einen Monat vorverlegt hätte.«
    »Halloween ist in Salem ein wichtiges Ereignis«, meinte Conners. »Für die Polizei ist es die unangenehmste Zeit im Jahr.«
    »Was für Vandalismus denn?« erkundigte sich Kim.
    »Der übliche Unfug«, erklärte Billy. »Umgekippte Mülltonnen, weit verstreuter Abfall, außerdem sind weitere Haustiere verschwunden, und einige der Kadaver sind im Greenlawn Friedhof aufgetaucht.«
    »Wir machen uns immer noch Sorgen, daß es hier ein tollwütiges Tier geben könnte«, sagte Conners. »Sie sollten Ihre Katze im Haus behalten.«
    »Wir nehmen an, daß ein paar Jugendliche sich einen Spaß machen, um es einmal so zu formulieren«, erklärte Selvey. »Dieimitieren das, was das tollwütige Tier getan hat. Für ein Tier ist es nämlich viel zuviel gewesen. Ich meine, wie viele Mülltonnen kann ein Waschbär schon in einer Nacht umkippen?« Er kicherte.
    »Sehr nett von Ihnen, daß Sie hergekommen sind, um mich zu warnen«, sagte Kim. »Aber hier ist seit dem Tod Buffers nichts mehr passiert. Und ich werde dafür sorgen, daß die Katze im Haus bleibt.«
    »Falls es irgendwelche Probleme gibt, rufen Sie uns an«, sagte Conners. »Wir möchten diese Geschichte gern schnellstens klären.«
    Kim sah dem Polizeiwagen nach und wollte gerade in die Burg gehen, als sie Stanton rufen hörte. Sie dreht sich um und sah ihn aus dem Labor kommen.
    »Was hat denn die Polizei hier gewollt?« fragte er, als er ein paar Meter von ihr entfernt war.
    Kim berichtete ihm von ihrer Besorgnis wegen Tollwut.
    »Irgend etwas ist immer los«, sagte Stanton. »Hör zu, ich würde gern mit dir über Edward reden. Hast du einen Augenblick Zeit?«
    »Aber natürlich«, nickte Kim. »Wo möchtest du dich denn mit mir unterhalten?«
    »Wir können gern hierbleiben«, sagte Stanton. »Ja, hm – wo soll ich anfangen? In letzter Zeit mache ich mir ein wenig Sorgen um Edward, und um die anderen übrigens auch. Jedesmal wenn ich im Labor auftauche, komme ich mir vor wie ein Außenseiter. Vor zwei Wochen herrschte dort noch eine Stimmung wie in einem Leichenhaus, und jetzt ist es geradezu unheimlich, wie lustig alle sind. Ich komme mir in ihrer Gesellschaft richtig blöd vor.« Stanton schnitt eine Grimasse, ehe er fortfuhr: »Edward geht richtig aus sich heraus. Er ist geradezu aufdringlich geworden. Er erinnert mich direkt an mich!«
    Kim hielt sich die Hand vor den Mund und lachte über Stantons Selbsterkenntnis.
    »Das ist gar nicht komisch«, beklagte sich Stanton, mußte aber selbst lachen. »Als nächstes wird Edward wahrscheinlich auf die Idee kommen, ein begnadeter Geschäftsmann zu sein. Er ist richtig in Fahrt gekommen, aber leider sehen wir die Dinge unterschiedlich. Wir streiten die ganze Zeit darüber, wie mehrKapital aufzubringen ist. Er ist so habgierig geworden, daß er keine Anteile mehr abgeben will. Er hat sich über Nacht von einem asketischen Akademiker in einen unersättlichen Kapitalisten verwandelt.«
    »Warum erzählst du mir das alles?« fragte Kim.

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