Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
»Ich habe nichts mit Omni zu tun und will es auch nicht.«
    »Vielleicht könntest du einmal mit Edward reden«, sagte Stanton. »Ich möchte nicht als Geldwaschanlage mißbraucht werden, und es tut mir sogar leid, daß ich die Möglichkeit überhaupt erwähnt habe. Das Risiko ist einfach zu groß. Ich meine nicht etwa das finanzielle Risiko. Ich spreche vom Risiko für Leib und Leben. Das ist das Ganze einfach nicht wert. Ich denke, Edward sollte die finanzielle Seite dieses Unternehmens mir überlassen, so wie ich den wissenschaftlichen Kram Edward überlasse.«
    »Macht Edward auf dich einen vergeßlichen Eindruck?« fragte Kim.
    »Absolut nicht«, sagte Stanton. »Der ist hundertprozentig auf Draht. Bloß wenn es um die verschlungenen Wege der Großfinanz geht, ist er ein unschuldiges Kind. Aber ein wenig paranoid kam er mir vor. Er wollte, daß wir nach draußen gehen, damit uns keiner belauschen kann.«
    »Wer sollte euch denn belauschen?« wollte Kim wissen.
    Stanton zuckte die Achseln. »Die anderen Wissenschaftler, nehme ich an. Ich habe ihn nicht gefragt.«
    »Heute früh ist er ins Cottage herübergekommen, um zu telefonieren, damit keiner ihn belauschen kann«, sagte Kim. »Er hatte Angst, das Telefon im Empfangsbereich zu benutzen, weil er dachte, jemand würde ihn durch die Wände belauschen.«
    »Das klingt ja noch paranoider«, sagte Stanton. »Aber zu seiner Verteidigung muß man sagen, daß ich ihm eingebleut habe, auf strengste Geheimhaltung zu achten.«
    »Stanton, ich fange an, mir Sorgen zu machen«, sagte Kim.
    »Sag das nicht«, jammerte Stanton. »Ich bin zu dir gekommen, damit du mir meine Ängste nimmst, nicht damit du sie noch steigerst.«
    »Ich mache mir Sorgen, daß die Vergeßlichkeit und die Paranoia Nebenwirkungen von Ultra sein könnten«, erklärte Kim.
    »Das will ich nicht hören«, sagte Stanton und hielt sich die Ohren zu.
    »Die sollten das Zeug nicht selbst einnehmen«, sagte Kim. »Und das weißt du. Ich finde, du solltest ihnen das verbieten.«
    »Ich?« staunte Stanton. »Ich habe dir erst vor einer Minute gesagt, daß mein Gebiet die Finanzen sind. Ich mische mich nicht in die wissenschaftliche Seite ein, ganz besonders seit die mir gesagt haben, daß es die Auswertung beschleunigt, wenn sie das Präparat schlucken. Vielleicht sind diese leichte Paranoia und die Vergeßlichkeit ja darauf zurückzuführen, daß sie so schwer arbeiten. Edward weiß schon, was er tut. Mein Gott, schließlich ist er einer der besten Leute auf seinem Gebiet.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte Kim. »Wenn du versuchst, Edward zu überreden, das Präparat nicht mehr zu nehmen, versuche ich, ihn zu überzeugen, daß er sich aus den Finanzen heraushalten muß.«
    Stanton verzog das Gesicht, als ob jemand ihm ein Messer in den Rücken gestoßen hätte. »Das ist ja lächerlich«, sagte er. »Jetzt muß ich mit meiner eigenen Cousine verhandeln.«
    »Mir scheint das vernünftig«, sagte Kim. »Wir würden uns gegenseitig helfen.«
    »Ich kann dir nichts versprechen«, sagte Stanton.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Kim.
    »Wann wirst du mit ihm reden?« fragte Stanton.
    »Heute abend«, versprach Kim. »Und du?«
    »Nun, ich denke, ich könnte gleich zu ihm gehen und mich mit ihm unterhalten«, sagte Stanton.
    »Also, sind wir uns einig?« wollte Kim wissen.
    »Ich denke schon«, erwiderte Stanton widerstrebend. Dann hielt er ihr die Hand hin, und Kim schlug ein.
     
    Am Abend blieb Kim absichtlich wach, bis Edward nach Hause kam. Sie lag im Bett und las, als sie kurz nach eins hörte, wie die Haustür geschlossen wurde und Edwards Schritte die Treppe heraufkamen.
    »Du meine Güte!« sagte er und streckte den Kopf in ihr Zimmer. »Das muß ja ein spannendes Buch sein, daß es dich so lange wachhält.«
    »Ich bin nicht müde«, sagte Kim. »Komm rein.«
    »Ich bin völlig erschöpft«, sagte Edward und trat ins Zimmer. Er streichelte Sheba geistesabwesend und gähnte. »Ich kann esgar nicht erwarten, ins Bett zu kommen. Nach Mitternacht setzt dieses Schlafbedürfnis bei mir wie ein Uhrwerk ein. Das Erstaunliche ist, wie schnell ich dann immer einschlafe. Ich muß vorsichtig sein, wenn ich mich setze. Und wenn ich mich hinlege, bin ich sofort weg.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen«, nickte Kim. »Sonntag nacht hast du nicht einmal das Licht ausgeschaltet.«
    »Ich denke, ich sollte dir eigentlich böse sein«, sagte Edward lächelnd. »Aber das bin ich nicht. Ich weiß, du meinst es

Weitere Kostenlose Bücher