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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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reguliert, wo das Präparat sich ansammelte.
    Eine Weile herrschte Stille, während jeder sich mit dieser Hypothese auseinandersetzte.
    »Wenn das der Fall wäre«, fragte David, »was würde dann passieren, wenn wir aufwachten, während diese Blockade wirksam ist?«
    »Das wäre dann so, als hätten wir uns rückentwickelt«, sage Curt. »Wir würden nur von unseren unteren Gehirnzentren gesteuert werden. Wir wären dann wie fleischfressende Reptilien!«
    Der Schock, den diese Feststellung auslöste, ließ in Anbetracht seiner erschreckenden Konsequenzen alle verstummen.
    »Augenblick mal!« sagte Edward, bemüht, ebenso sich selbst wie die anderen aufzumuntern. »Wir ziehen da übereilte Schlüsse, die nicht auf Tatsachen basieren. Das ist alles reine Annahme. Wir sollten uns daran erinnern, daß wir an den Affen nichts dergleichen festgestellt haben, obwohl die ebenfalls ein Großhirn und ein Kleinhirn haben, wenn auch kleiner als Menschen, wenigstens kleiner als das der meisten Menschen.«
    Alle außer Gloria schmunzelten über Edwards Witz.
    »Selbst wenn es mit Ultra ein Problem geben sollte«, erinnerte Edward seine Mitarbeiter, »müssen wir auch die gute Seite des Präparats in Betracht ziehen und welche positiven Auswirkungen es auf unsere Gefühle, unsere geistigen Fähigkeiten, unser Wahrnehmungsvermögen, ja sogar unser Langzeitgedächtnis hatte. Vielleicht haben wir zu hohe Dosen genommen und sollten sie reduzieren. Vielleicht sollten wir alle die Einnahme auf Eleanors Dosis reduzieren, sie hat schließlich nur die positiven Auswirkungen erfahren.«
    »Ich werde die Dosis nicht reduzieren«, verkündete Gloria trotzig. »Ich werde gar nichts mehr nehmen. Der Gedanke, daß in meinem Körper ein primitives Geschöpf lauert, das sich nachts ohne mein Wissen hinausschleicht und Unheil anrichtet, erschreckt mich.«
    »Sehr schön formuliert«, bemerkte Edward. »Selbstverständlich kannst du das Präparat jederzeit absetzen. Gar keine Frage. Niemand wird gezwungen, etwas gegen seinen Willen zu tun. Jeder soll entscheiden, ob er das Präparat weiterhin nehmen will oder nicht, und deshalb schlage ich folgendes vor: Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme denke ich, sollten wir Eleanors Dosis halbieren, als obere Grenze ansehen und künftige Dosierungen in Hundert-Milligramm-Stufen absenken.«
    »Das klingt für mich vernünftig und ungefährlich«, sagte David.
    »Für mich auch«, nickte Curt.
    »Und für mich auch«, schloß François sich an.
    »Gut«, faßte Edward zusammen. »Ich bin zuversichtlich, daß das Problem dosisabhängig ist. Es muß einen Punkt geben, wo man die Chance, daß das Problem der Nervenbahnblockade ausgelöst wird, als akzeptables Risiko bezeichnen kann.«
    »Ich nehme es nicht«, wiederholte Gloria.
    »Kein Problem«, erklärte Edward.
    »Und das macht dir nichts aus? Du wirst nicht sauer auf mich sein?« fragte Gloria.
    »Nicht im geringsten«, beruhigte sie Edward und schüttelte den Kopf.
    »Dann werde ich die Kontrolle übernehmen«, sagte Gloria. »Außerdem werde ich nachts auf euch aufpassen.«
    »Hervorragende Idee«, nickte Edward.
    »Ich hätte einen Vorschlag zu machen«, meinte François. »Vielleicht sollten wir radioaktiv markiertes Ultra nehmen, damit ich dem Aufbau folgen und die Konzentration im Gehirn beobachten kann. Die optimale Dosis dürfte diejenige sein, die ein definiertes Niveau aufrechterhält, ohne es beständig zu steigern.«
    »Gute Idee«, sagte Curt.
    »Eines noch«, erklärte Edward. »Ich brauche sicherlich niemanden daran zu erinnern, daß diese Besprechung streng geheim bleiben muß.«
    »Keine Frage«, erklärte David. »Niemand von uns will die Zukunft von Ultra gefährden. Vielleicht gibt es das eine oder andere Anfangsproblem, aber trotzdem wird Ultra das Medikament des Jahrhunderts werden.«
     
    Kim hatte beabsichtigt, einen Teil des Vormittags in der Burg zu verbringen, als sie aber zum Cottage zurückkam, sah sie, daß es bereits Zeit zum Mittagessen war. Während sie aß, klingelte das Telefon. Zu ihrer Überraschung war es Katherine Sturburg, die Archivarin in Harvard, die sich besonders für Increase Mather interessierte.
    »Ich habe möglicherweise eine gute Nachricht für Sie«, begann sie. »Ich habe gerade einen Hinweis auf ein Buch von Rachel Bingham gefunden!«
    »Ist ja großartig!« freute sich Kim. »Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, aus Harvard Hilfe zu bekommen.«
    »Wir tun, was wir können«, erklärte

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