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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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treffen. Edward fragte Kim, ob sie noch mit zu ihm kommen wolle, doch Kim hatte Bedenken. Schließlich einigten sie sich darauf, erst mal gemeinsam zu Edward zu gehen und dann weiterzusehen.
    Als sie wenig später auf Edwards Sofa saßen, fragte Kim, ob er sich an einen Studenten namens Kinnard Monihan erinnere, der vor vier oder fünf Jahren in seinem Labor geforscht habe.
    »Kinnard Monihan«, wiederholte Edward und schloß die Augen, um sich zu konzentrieren. »In meinem Labor kommen und gehen jede Menge Studenten. Aber doch, ich erinnere mich an ihn. Soweit ich weiß, macht er gerade im General Hospital seine Facharztausbildung als Chirurg.«
    »Genau, den meine ich«, sagte Kim. »Erinnerst du dich noch daran, wie er sonst so war?«
    »Ich weiß noch, daß ich ziemlich enttäuscht war, als ich gehört habe, daß er Facharzt werden will«, erwiderte Edward. »Er war ein cleveres Bürschchen, und ich hatte gehofft, daß er in der Forschung bleiben würde. Warum fragst du nach ihm?«
    »Wir waren ein paar Jahre zusammen«, sagte Kim. Sie wollte ihm gerade von Kinnards unerfreulichem Besuch in Salem erzählen, als Edward sie unterbrach.
    »Wart ihr etwa ein Liebespaar?« wollte er wissen.
    »Das kann man so sagen«, gab Kim zögernd zu. Edward wirkte verstört. Er begann wieder zu stottern und schien völlig durcheinander. Kim mußte eine halbe Stunde auf ihn einreden, bevor er sich beruhigte und ihr endlich glaubte, daß ihre Beziehung zu Kinnard beendet war. Sie bereute, Kinnard überhaupt erwähnt zu haben.
    Um das Thema zu wechseln, fragte sie Edward, wie weit er mit seiner Wohnungssuche sei. Edward gestand, daß er noch keine Zeit gehabt habe, sich darum zu kümmern; Kim wies ihn mahnend darauf hin, daß der September bereits vor der Tür stehe.
    Im Laufe des Abends vermieden sie die Frage, wo Kim die Nacht verbringen würde. Kim blieb. Als sie nebeneinander im Bett lagen, fiel ihr wieder ein, daß sie Kinnard erzählt hatte, Edward würde bei ihr einziehen. Eigentlich hatte sie das nur gesagt,um Kinnard zu provozieren, doch jetzt zog sie den Gedanken ernsthaft in Erwägung. Es war mit Sicherheit nicht ohne Reiz, mit Edward zusammenzuleben. Ihre Beziehung schien unter einem guten Stern zu stehen. Außerdem bot ihr neues Häuschen nicht nur problemlos zwei Menschen Platz, es lag auch sehr abgeschieden. Vielleicht würde sie sich da draußen alleine viel zu einsam fühlen.

 
Kapitel 5
     
Samstag, 23. Juli 1994
     
    Kim wachte ganz allmählich auf. Noch bevor sie ihre Augen richtig geöffnet hatte, drang Edwards Stimme an ihr Ohr. Im ersten Moment hatte sie noch geglaubt, es wäre ein Traum, doch während sie langsam zu sich kam, registrierte sie, daß seine Stimme aus dem Nebenzimmer kam.
    Schließlich öffnete sie die Augen. Als erstes nahm sie zur Kenntnis, daß Edward tatsächlich nicht neben ihr lag. Dann warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war erst Viertel vor sechs!
    Kim ließ ihren Kopf ins Kissen zurücksinken. Da sie befürchtete, daß irgend etwas passiert war, versuchte sie aufzuschnappen, was Edward sagte, doch sie konnte kein Wort verstehen. Allerdings erkannte sie am Klang seiner Stimme, daß er aufgeregt war.
    Nach ein paar Minuten kam er ins Schlafzimmer. Er trug nur seinen Bademantel und schlich auf Zehenspitzen durch den Raum, um ins Bad zu gehen. Als Kim »guten Morgen« sagte, kam er herüber und setzte sich auf die Bettkante.
    »Es gibt großartige Neuigkeiten«, flüsterte er.
    »Ich bin wach«, wiederholte Kim. »Du kannst ganz normal mit mir reden.«
    »Ich habe gerade mit Eleanor telefoniert«, erklärte Edward.
    »Morgens um Viertel vor sechs?« fragte Kim. »Und wer ist Eleanor?«
    »Eleanor ist eine meiner wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen«, erwiderte Edward. »Im Labor ist sie meine rechte Hand.«
    »Ist es nicht noch ein bißchen früh, um über die Arbeit zu fachsimpeln?« stichelte Kim. Sie mußte an Grace Traters denken, die sogenannte Assistentin ihres Vaters.
    »Sie hat die Nacht durchgearbeitet«, erklärte Edward. »Kevin hat gestern abend noch jede Menge Sklerotien rübergeschickt, die der neue Pilz produziert hat. Eleanor ist im Labor geblieben, um sie in einem ersten Durchlauf im Massenspektrometer zu analysieren. Und dabei ist herausgekommen, daß wir es nicht mit den Alkaloiden aus dem Claviceps purpurea zu tun haben. Es sieht mehr danach aus, als ob wir drei vollkommen neue Alkaloide entdeckt hätten.«
    »Das freut mich für dich«, sagte Kim knapp. Zu einer

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