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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte.
    »Das hatte ich ja auch schon vermutet«, warf Edward ein.
    »Könntest du dir vorstellen, daß das offenkundige Beweisstück irgend etwas mit Okkultismus zu tun hat?«
    »Ich glaube, das steht außer Frage«, erwiderte Edward.
    »Aber was stellst du dir konkret darunter vor?« wollte Kimwissen.
    »Ich denke, ich weiß nicht genug über Hexerei, um diese Frage beantworten zu können«, mußte Edward zugeben.
    »Könnte es sich zum Beispiel um ein Buch handeln?« wollte Kim wissen. »Oder möglicherweise um irgend etwas, was sie geschrieben hat?«
    »Vielleicht«, sagte Edward. »Vielleicht hat sie auch ein anstößiges Bild gemalt.«
    »Vielleicht war es ja auch eine Puppe?« schlug Kim vor.
    »Eine gute Idee«, stimmte Edward ihr zu. »Jetzt weiß ich, was es gewesen sein muß!« rief er plötzlich.
    »Was denn?« fragte Kim aufgeregt.
    »Der Besen«, sagte Edward lachend.
    »Du machst dich über mich lustig«, beklagte sich Kim, mußte dann aber selbst grinsen. »Jetzt sag doch mal im Ernst, was du meinst.«
    Edward entschuldigte sich für seinen Scherz. Dann erklärte er ihr, was es mit dem Hexenbesen auf sich hatte. Die Geschichte, so führte er aus, ging auf das Mittelalter zurück; damals habe man einen Besenstiel mit einer Paste bestrichen, der man berauschende Substanzen beigemischt habe. Dann habe man sich die Paste im Zuge satanischer Rituale mit Hilfe des Stieles auf die Schleimhäute im Intimbereich geschmiert, um bewußtseinserweiternde Erfahrungen zu machen.
    »Es reicht«, sagte Kim. »Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.«
    Ein Kellner brachte ihnen das Essen. Erst als er sich wieder entfernt hatte, fuhr Edward fort: »Das Problem ist, daß das Beweisstück alles mögliche gewesen sein könnte, und wenn du keine näheren Hinweise findest, wirst du niemals erfahren, um was es sich gehandelt hat. Vielleicht sollte man mal in den alten Gerichtsakten nachsehen?«
    »Auf die Idee bin ich auch schon gekommen«, erwiderte Kim. »Aber wie man mir versichert hat, existieren von dem Sondergericht, dem Court of Oyer and Terminer, leider keinerlei Unterlagen mehr.«
    »Schade«, bemerkte Edward. »Dann wird dir nichts anderes übrigbleiben, als den ganzen Papierberg in der Burg durchzuarbeiten.«
    »Da hast du wohl leider recht«, stimmte Kim ihm ohne großeBegeisterung zu. »Aber ob ich dort wirklich etwas finde, steht in den Sternen.«
    Sie aßen und ließen das Thema zunächst einmal ruhen. Erst als sie mit dem Nachtisch fertig waren, kam Edward noch einmal auf den Sarg zurück.
    »In welchem Zustand war eigentlich Elizabeths Leiche?« wollte er wissen.
    »Die habe ich doch gar nicht gesehen!« empörte sich Kim. Die Frage schockierte sie. »Der Sarg ist verschlossen. Der Bagger hat ihn nur ganz leicht gerammt und ein bißchen angekratzt.«
    »Vielleicht sollten wir ihn öffnen«, schlug Edward vor. »Ich würde wahnsinnig gerne eine Probe entnehmen – falls von Elizabeth noch irgend etwas übrig ist. Wenn wir in ihren Überresten auch nur die winzigste Spur des gleichen Alkaloids nachweisen, das in diesem neuen Pilz enthalten ist, dann haben wir den Beweis, daß der Teufel, der damals in Salem gewütet hat, nichts anderes war als ein profaner Schimmelpilz.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß du so etwas ernstlich in Erwägung ziehst«, entgegnete Kim. »Es kommt überhaupt nicht in Frage, daß wir Elizabeths Totenruhe stören.«
    »Du bist wirklich abergläubisch«, stellte Edward fest. »Wenn du auf diesem Standpunkt beharrst, müßtest du gegen jede Art von Autopsie sein.«
    »Elizabeths Ruhe zu stören ist ja wohl ganz etwas anderes«, widersprach Kim. »Schließlich liegt sie schon seit dreihundert Jahren in der Erde.«
    »Es werden doch alle naselang irgendwelche Leichen exhumiert«, warf Edward ein.
    »Na ja, wahrscheinlich hast du recht«, gab Kim nur widerwillig zu.
    »Was hältst du davon, wenn ich dich morgen nach Salem begleite und wir uns deine Vorfahrin gemeinsam anschauen?« schlug Edward vor.
    »Um eine Leiche zu exhumieren, braucht man eine Genehmigung«, gab Kim zu bedenken.
    »Der Bagger hat sie doch schon halb freigelegt«, winkte Edward ab. »Wir können uns die Sache ja mal ansehen und dann entscheiden, was wir tun.«
    Die Rechnung kam und Edward zahlte. Kim bedankte sich undversicherte ihm, daß das nächste Essen auf ihre Rechnung gehen würde. »Das werden wir ja sehen«, entgegnete Edward.
    Beim Verlassen des Restaurants hatten sie eine schwierige Entscheidung zu

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