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Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1

Titel: Das Experiment Angel - Maximum Ride ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Pandora-Projekt, inoffiziell Scheißnirgendwo genannt. Ein leerer Fleck auf der Karte. Trotzdem gelang es Jeb, Marshmallows in meine heiße Schokolade zu werfen.
    Ich schaute ihn an, ohne mit der Wimper zu zucken, und ignorierte die heiße Schokolade, obwohl mir der Magen knurrte.
    Er ließ mir Zeit zu antworten und nahm mir gegenüber am Tisch Platz. Es war tatsächlich Jeb – allmählich akzeptierte mein Verstand die unausweichliche Wahrheit. Ich erkannte die feine rosa Narbe an seinem Kinn wieder, die Krümmung seiner Nase, den winzigen Leberfleck am rechten Ohr. Nein, das war nicht sein böser Zwilling. Er war es. Er war böse.
    »Du musst doch viele Fragen haben«, begann er. »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Es – es tut mir leid. Ich wünschte, ich könnte es erklären – wünschte, ich hätte es zumindest dir vor zwei Jahren erklären können. Ich wünschte, ich könnte dir sagen, was ich darum geben würde, damit du wieder lächelst.«
    Wie wär’s, wenn du deinen Kopf aufspießt?
    »Aber im Laufe der Zeit wirst du alles verstehen, Max. Das habe ich Angel auch gesagt. Ich habe ihr erklärt, dass alles ein Test ist. Manchmal muss man tun, was getan werden muss. Irgendwann wirst du begreifen, weshalb. Das alles hier war nur ein Test.« Er schwenkte die Hand, als wolle er meine gesamte Erfahrung umschreiben.
    Ich saß da. Mir war bewusst, dass mein Sweatshirt blutverkrustet war, dass mir das Gesicht wehtat, dass ich wieder Hunger hatte – quelle surprise  – und dass ich noch nie, nie, nie jemanden so gern umgebracht hätte, nicht mal damals, als Iggy meine einzige Hose, die aus der Kleidersammlung stammte, zerschnitten hatte, um daraus eine Lunte zu machen, um etwas in fünfzehn Metern Entfernung in die Luft zu jagen.
    Ich sagte nichts. Mein Gesicht war völlig ausdruckslos.
    Er betrachtete mich. Dann schloss er die Tür. »Max«, sagte er. Jetzt klang seine Stimme nachdrücklicher. »Max, bald kommen Leute, die mit dir reden wollen. Aber ich muss dir zuvor etwas sagen.«
    Dass du der Teufel in Person bist?
    »Etwas, das ich dir früher nicht sagen konnte. Weil ich glaubte, ich hätte Zeit, dich darauf vorzubereiten. Aber ich muss es dir jetzt sagen.«
    Er blickte umher, um sicher zu sein, dass niemand uns belauschte. Ich schätze, er hatte sämtliche Lektionen in Observierung vergessen, alles über Wanzen und Wärmesensoren, die durch Wände sehen können, und Mikros, die in einer halben Meile entfernt auffangen, wenn jemand niest.
    »Es ist nämlich so, Max«, sagte er mit so rührendem Tonfall, als bräche er jeden Moment in Tränen aus. »Du bist noch viel besonderer, als ich dir immer gesagt habe. Siehst du, du wurdest aus einem ganz bestimmten Grund geschaffen. Für ein Ziel am Leben erhalten, ein ganz spezielles Ziel.«
    Du meinst, noch etwas anderes, als zu sehen, wie irre Wissenschaftler DNA von Vögeln in ein menschliches Ei pflanzen?
    Er holte Luft und schaute mir tief in die Augen. Ich verdrängte eiskalt jede gute Erinnerung, die ich an ihn hatte. Jedes Lachen, jeden glücklichen Moment, sogar, dass er für mich wie ein Dad gewesen war.
    »Max, dieser Grund, dieses Ziel ist: Du sollst die Welt retten. «
    62 Okay, ich konnte nicht anders. Mir fiel der Unterkiefer herunter. Schnell schloss ich den Mund wieder. Also, das würde mir ungemein helfen, morgens als Erster ins Bad zu gehen.
    »Im Augenblick kann ich dir nicht viel mehr sagen«, erklärte Jeb und blickte wieder über seine Schulter. »Aber ich musste dir sagen, mit welchen Dimensionen wir es zu tun haben. Die Wichtigkeit. Du bist mehr als besonders, Max. Dir ist ein Schicksal vorherbestimmt, das du dir überhaupt nicht vorstellen kannst.«
    Vielleicht kann ich es mir nicht vorstellen, weil ich nicht total irre bin.
    »Max, alles, was du getan hast, alles, was du bist, alles, was du sein kannst, ist mit deinem Schicksal verknüpft. Dein Leben ist das Leben Tausender wert. Die Tatsache, dass du lebst, ist das Wichtigste, das jemand je erreicht hat.«
    Sollte er mit überschäumendem Jubel gerechnet haben, konnte er lange warten.
    Er seufzte, ließ mich dabei jedoch nicht aus den Augen. Offensichtlich war er von meinem Mangel an Begeisterung tief enttäuscht.
    »Schon gut«, sagte er traurig. »Ich kann mir kaum vorstellen, was du jetzt denkst oder fühlst. Es ist okay. Ich wollte es dir nur selbst sagen. Später werden andere mit dir sprechen. Nachdem du eine Chance hattest, über alles nachzudenken und zu begreifen,

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