Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
es nicht ernst meinte.
»Wenn du nicht nur mit deinen Stofftieren spielst, dann bleib ich, sonst … aber glaubst du etwa, dass es in meinem Zimmer viel anders aussieht? Ich habe auch meine ganzen Stofftiere aufgehoben, nur von meiner Bettwäsche konnte ich mich dann doch trennen.«
Ich drehte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss. Aber nur zu schnell wurden wir aus unserer Umarmung gerissen, denn es klopfte an der Tür. Kurze Zeit später stand ein Mann in der Tür, der irgendwie genauso wie Mike aussah, nur etwa doppelt so alt. Das musste wohl sein Vater sein. Diesen Verdacht bestätigte Mike auch sogleich.
»Das ist mein Vater, Sammy. Papa, das ist Sammy.«
»Sehr erfreut Herr Müllinger«, sagte ich.
»Schön dich kennen zu lernen. Du kannst mich Karl nennen.«
Ohne dass ich noch etwas sagen konnte, drückte mich Karl kurz. »Das Essen ist in einer halben Stunde fertig.«
»Gut Dad, sind die anderen schon da?«
»Ja, sie warten auf euch, kommt doch mit runter.«
Gesagt getan, kurz danach standen wir im Wohnzimmer und eine allgemeine Begrüßungsrunde wurde abgehalten, wobei mich jeder umarmte. Irgendwie war das ganze schon komisch. Frau Müllinger, oder besser gesagt Gerda, war ein Jahr jünger als Karl, also 42, sah aber noch nicht danach aus, Gaby, Mikes Schwester kannte ich ja schon, nur für die ganz Neugierigen, sie war 23, aber in ‘normaler’ Kleidung sah sie besser aus. Und Tim, der kleine siebzehnjährige Bruder, war wirklich ein hübscher Kerl. Er hatte kurze hellblonde Haare, stahlblaue Augen und ein Lächeln, bei dem man(n) schwach werden musste. Dann saß noch ein Junge da, der sich mir als James vorstellte und so wie es aussah Gabys Freund war.
Moment, irgendwie kam mir dieses Gesicht bekannt vor. Aber woher? Wer war es.
»Entschuldige, aber ich kenne dich doch irgendwoher, aber im Moment weiß ich nicht wohin mit dir.«
»Kann gut sein, vielleicht hast du mich im Fernsehen gesehen. Oder?«
»Ja, das glaube ich auch, aber wo?«
Alle anderen fingen an zu lachen. Ich fand das gar nicht komisch. Ich kannte ihn, wusste aber nicht woher.
»Ist ja eigentlich auch egal, aber wenn du mir deinen ganzen Namen sagst, dann werde ich bestimmt wissen wer du bist und woher ich dich kenne.«
»Also gut, ich bin James van der Beek.«
»Ach stimmt, der aus ‘Dawson’s Creek’, oder?«
»Genau der, aber könnten wir das jetzt bitte lassen, ich bin nur James und nicht irgendein Star.«
»Alles klar, James.«
Irgendwie war ich jetzt doch ziemlich nervös, denn so nah neben einem Star meiner Lieblingsserie zu stehen, war doch etwas ungewohnt. Und dann diese Stimme, die war einfach himmlisch. Seine Synchronstimme hat mir nie sonderlich gefallen, aber in echt klang er ja so süß.
»Hey, schau ihn nicht so an, du bist mein Freund und Gaby dürfte auch etwas dagegen haben.«
»Er ist zwar süß, aber ich möchte ihn nicht gegen dich eintauschen, obwohl, wenn ich es mir recht überlege …«
Da landete auch schon Mikes Ellenbogen in meinen Rippen und alle mussten lachen. ‚Alle’ war nicht richtig, denn James lachte nicht und schaute nur etwas verloren.
»Könnte mir einer sagen, warum ihr so lacht?«
Wir haben auf Deutsch geredet und James hat kein Wort davon verstanden.
»Nicht so wichtig«, lachte Karl, »lasst uns endlich essen, ich habe schon richtig Hunger.«
Also gingen wir ins Esszimmer und aßen ein wirklich köstliches Mahl. Während des Essens passierte nicht viel, außer dass wir etwas Small Talk hielten und ich erfuhr, dass James oft im Hotel wohnte und daher Gaby kennen und lieben gelernt hatte. Und dann mussten natürlich auch Mike und ich erzählen, wie wir uns kennenlernten. Wobei wir ein paar ‘unwesentliche’ Dinge ausließen. Während des ganzen Essens war Tim ziemlich still. Ich dachte zwar, dass er nur interessiert zuhörte und vielleicht etwas schüchtern war, aber ich sollte noch erfahren, dass sein Schweigen einen anderen Grund hatte.
Als wir alle satt waren und noch etwas geredet haben, machte Mike den Vorschlag, noch eine Runde im Pool zu schwimmen.
Während wir uns auf den Weg zum Pool machten, fiel mir etwas ein: »Äh Mike, ich habe gar keine Badehose dabei.«
»Ach so, ja was machen wir denn da?«
Die anderen lachten, aber ich verstand nicht, was es da zu lachen gab. Ja, manche Dinge muss man auch nicht verstehen, aber ich war doch neugierig.
»Was gibt es denn da zu lachen?«
Nun ergriff Tim das Wort: »Wie soll ich dir das jetzt sagen, Sammy, also ich
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