Das falsche Bett - Der richtige Mann
befand und nur sehnsüchtig angeschaut werden konnte.
Wie gern hätte Ellie die Torte bis zum letzten Krümel verspeist. Rubens harte Männlichkeit presste sich erregend an Ellies Schenkel. Platonische Freundschaft? Unsinn! Dazu war das Verlangen nach ihm viel zu groß.
„Ruben?“
Verschlafen schlug er die Augen auf und schaute sie liebevoll an. Nach kurzem Blinzeln war dieser Ausdruck leider wieder verschwunden.
Das missfiel ihr sehr. Instinktiv schob sie sich enger an die beachtliche Erektion. „Du hast unser Abkommen schon gebrochen.“
„Nachdem du gestern Nacht schon vertragsbrüchig geworden bist“, scherzte er.
„Aber nur, weil du mich dazu gebracht hast.“ Auch jetzt führte er sie wieder in Versuchung.
„Du hast mich gebeten, dich überall zu küssen“, bemerkte er leise. „Ich habe mich wie ein perfekter Gentleman verhalten.“
„Mit einer Hand in meinem Höschen?“
„Du wolltest, dass ich dich mit dem Mund liebkose“, konterte er. „Ich dagegen habe mich für die weniger intime Variante entschieden.“
Neues Verlangen durchflutete sie. Der Freundschaftspakt war damit wohl gescheitert …
„Wir müssen uns beeilen.“ Ruben wandte den Blick ab und richtete sich auf.
Zu ihrem Leidwesen musste Ellie einsehen, dass er sich nun wohl doch an die Spielregeln halten wollte. „Du hast recht“, antwortete sie und folgte seinem Beispiel.
Ruben fuhr sie zum Flughafen. Der Nebel hatte sich inzwischen gelichtet, aber der Himmel war noch immer grau, und es nieselte.
Ellie schauderte, weil sie mit einem unruhigen Flug rechnete.
„So schlimm wird es schon nicht werden“, meinte Ruben tröstend, als er vor dem Flughafengebäude anhielt. Er hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
„Nein, sicher nicht.“ So recht glaubte sie allerdings nicht daran. „Ich leite in der kommenden Woche eine viertägige Tour.“
„Und ich mache mich in der zweiten Wochenhälfte auf den Weg nach Taupo.“
„Dann mal los“, sagte Ellie betont fröhlich, um den Abschiedsschmerz zu überspielen, der ihr fast das Herz zerriss. „Das Verlangen lässt bestimmt nach, wenn wir uns nicht sehen.“
„Davon gehe ich aus.“
„Du kannst mich hier rauslassen. Ich will dich nicht länger aufhalten.“
„Okay, Ellie. Ich melde mich bei dir.“
Wahrscheinlich ist das nur seine übliche Floskel, dachte Ellie niedergeschlagen. Ich habe ja alle Informationen, die ich benötige, warum soll er mich also anrufen? Die Vertragsverhandlungen würde er sowieso mit Bridie führen und durch Abwesenheit glänzen, wenn Fantouren in die Nähe seiner Hotels führten.
Jetzt bedauerte Ellie, an diesem Wochenende nicht mit ihm geschlafen zu haben, denn wie es aussah, wäre das wohl ihre letzte Chance gewesen, in Rubens Armen zu liegen. Bedrückt ließ sie den Kopf hängen.
Ruben schien ihre Gedanken zu lesen. „Ich möchte, dass wir Freunde sind“, sagte er leise, beugte sich zu ihr hinüber und strich ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich mag dich, Ellie. Es hat Spaß gemacht mit dir.“
„Mit dir auch.“ Leider war es kein Spaß im Bett gewesen. Die Sehnsucht nach Ruben hielt sie schon jetzt fest im Griff. Insbesondere die innigen Küsse der vergangenen Nacht hatten sie angerührt. Wilder, animalischer Sex war eine Sache, doch Zärtlichkeit und Zuneigung waren Zeichen von Respekt.
Aus Respekt hatte Ruben ihre Schwäche nicht ausgenutzt, als sie gestern zusammen auf dem Sofa gelegen hatten. Diese Erkenntnis überwältigte Ellie. Schnell griff sie nach ihrer Tasche, stieg aus und verschwand im Flughafengebäude. Weil sie befürchtete, ihr sehnsüchtiger Blick würde ihre wahren Gefühle verraten, wagte sie nicht, sich noch einmal zu Ruben umzudrehen.
Doch kaum saß sie in der Wartehalle, überlegte Ellie bereits, ob sie ihm nicht schnell eine SMS schicken sollte. Aber würde er darauf überhaupt reagieren? Bevor sie sich eine witzige Bemerkung ausdenken konnte, klingelte ihr Handy, zum Zeichen, dass eine Nachricht eingegangen war.
Darf dein Freund dir sagen, dass er dich bereits vermisst? Ich muss die ganze Zeit an dich denken.
Lächelnd tippte sie ihre Antwort ein.
Klar. Freunde vermissen einander.
In diesem Moment wurde ihr Flug aufgerufen, und sie machte sich auf den Weg. Sowie sie sich auf ihrem Sitz angeschnallt hatte, zückte sie wieder ihr Handy und las:
Wenn du wüsstest, was ich jetzt gern mit dir tun würde …
Ellie konnte es sich lebhaft
Weitere Kostenlose Bücher